- Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte
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Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte
(BGAEU)Zweck: Förderung der Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte Vorsitz: Markus Schindlbeck Gründungsdatum: 1869 als Berliner Anthropologische Gesellschaft Sitz: Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte (Schloss Charlottenburg-Langhansbau) Website: www.bgaeu.de Die Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte ist ein eingetragener Verein mit dem Zweck der „Anregung des allgemeinen Interesses für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, die Verbreitung der Erkenntnisse dieser Wissensgebiete in der Öffentlichkeit sowie die Förderung aller Unternehmungen, die der Vertiefung und Erweiterung jener Erkenntnisse dienen.“ (Satzung § 2). Die Vereinsaktivitäten bestehen heute vorrangig aus regelmäßigen Treffen, Vorträgen, Führungen und Ausstellungen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte wurde 1869 als Berliner Anthropologische Gesellschaft gegründet. Die Initiative dazu ging von dem Arzt und Anthropologen Rudolf Virchow aus. Die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte erfolgte bereits 1870. Vor der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg verfügte die Gesellschaft über ein beträchtliches Vermögen, das aus namhaften Stiftungen so zum Beispiel von Heinrich Schliemann gewonnen wurde. Damit war es der Gesellschaft möglich, Expeditionen und Ausgrabungen finanziell zu unterstützen. Zahlreiche Bestände Berliner Museen gehen auf frühere Forschungen der Gesellschaft zurück und befinden sich teilweise rechtlich weiterhin im Besitz der Gesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gesellschaft vorübergehend durch die Alliierten aufgelöst und Anfang der 1950er Jahre insbesondere auf Initiative Hans Nevermanns neugegründet. Die Gesellschaft vergibt jährlich den Rudolf-Virchow-Förderpreis für hervorragende Magister- und Diplomarbeiten aus Berliner und Brandenburger Hochschulen mit Bezug zu den in der Gesellschaft vertretenen Fächern.
Bekannte Mitglieder
Bekannte Mitglieder sind oder waren u.a.: Oscar Almgren, Richard Andree, Ferdinand Leopold von Andrian-Werburg, Bernhard Ankermann, Paul Friedrich August Ascherson, Karl Ernst von Baer, Adolf Bastian, Robert Behla, Heinrich Ernst Beyrich, Franz Boas, Emil Heinrich Du Bois-Reymond, Alexander Braun, Paul Broca, Karl August von Cohausen, Paul Ehrenreich, John Evans, Ludwig Feyerabend, Eugen Fischer, Ernst Friedel, Gustav Theodor Fritsch, Leo Frobenius, Johan Cesar VI. Godeffroy, Wilhelm Grempler, Hermann Grosse, Albert Grünwedel, Friedrich August Eduard Handtmann, Bernhard Hänsel, Robert Hartmann, Sven Hedin, Hans Hildebrand, Fedor Jagor, Hugo Jentsch, Wilhelm Joest, Ferdinand Keller, Albert Kiekebusch, Heinrich Kiepert, Gustaf Kossinna, Walter Krickeberg, Franz Kuchenbuch, Leopold von Ledebur, Robert Lehmann-Nitsche, Ludwig Lindenschmit, John Lubbock, Felix von Luschan, Adolf Friedrich zu Mecklenburg, Johanna Mestorf, Robert Mielke, Oscar Montelius, Ferdinand von Mueller, Gustav Nachtigal, Richard Neuhauss, Gotthard Neumann, Georg von Neumayer, Hans Nevermann, Carsten Niemitz, Peter II., Georg Pfeffer, Rudolph Amandus Philippi, Konrad Theodor Preuss, Nathanael Pringsheim, Gustav Radde, Johannes Ranke, Wilhelm Reiß, Berthold Riese, José Rizal, Georg L. Sarauw, Hermann Schaaffhausen, Markus Schindlbeck, Heinrich Schliemann, Otto Schoetensack, Wilhelm Schott, Carl Schuchhardt, Wilibald von Schulenburg, Wilhelm Schwartz, Georg Schweinfurth, Eduard Georg Seler, Werner von Siemens, Ephraim George Squier, Karl von den Steinen, Heymann Steinthal, Carl Heinrich Stratz, Paul Telge, Ursula Thiemer-Sachse, Otto Tischler, Max Uhle, Wilhelm Unverzagt, Alexei Sergejewitsch Uwarow, Otmar Freiherr von Verschuer, Rudolf Virchow, Carl Vogt, Albert Voß, Heinrich Wilhelm Waldeyer, Heinrich Wankel, Franz Weineck, Karl Weinhold, Diedrich Westermann, Jens Jacob Asmussen Worsaae, Hartmut Zinser und Eugen Zintgraff.
Vorsitzende
- 1869–1872: Rudolf Virchow
- 1873: Adolf Bastian
- 1874–1875: Rudolf Virchow
- 1876: Adolf Bastian
- 1877–1879: Rudolf Virchow
- 1880: Adolf Bastian
- 1881–1883: Rudolf Virchow
- 1884: Heinrich Ernst Beyrich
- 1885–1887: Rudolf Virchow
- 1888: Wilhelm Reiß
- 1889–1891: Rudolf Virchow
- 1892: Heinrich Wilhelm Waldeyer
- 1893–1895: Rudolf Virchow
- 1896: Heinrich Wilhelm Waldeyer
- 1897–1899: Rudolf Virchow
- 1900: Heinrich Wilhelm Waldeyer
- 1900–1902: Rudolf Virchow
- 1903–1904: Heinrich Wilhelm Waldeyer
- 1905–1907: Abraham Lissauer
- 1908–1910: Karl von den Steinen
- 1911–1913: Hans Virchow
- 1914–1916: Eduard Georg Seler
- 1917–1919: Carl Schuchhardt
- 1920–1922: Hans Virchow
- 1923–1925: Bernhard Ankermann
- 1926–1928: Carl Schuchhardt
- 1929–1931: Hans Virchow
- 1932–1937: Eugen Fischer
- 1938–1941: Diedrich Westermann
- 1942–1944: Wilhelm Unverzagt
- 1945: Otmar Freiherr von Verschuer
- 1946–1950: niemand
- 1951–1954: Hans Nevermann
- 1955–1958: Otto-Friedrich Gandert
- 1959–1961: Gerdt Kutscher
- 1962–1964: Adriaan von Müller
- 1965–1967: Hermann Pohle
- 1968–1970: Gerdt Kutscher
- 1987–1990: Berthold Riese
- 1991-1994: ?
- 1995-1998: ?
- 1999-2002: Hartmut Zinser
- 2003-2006: Bernhard Hänsel
- 2007-2010: Carsten Niemitz
- 2011-2014: Markus Schindlbeck
Publikationen der Gesellschaft
- Zeitschrift für Ethnologie. ISSN 0044-2666
- Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. ISSN 0178-7896
Literatur
- Festschrift zum hundertjährigen Bestehen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 1869–1969. Erster Teil: Fachhistorische Beiträge. Berlin 1969
- Sonja Fatouretchi; Universität Wien (Hrsg.): Die Achse Berlin – Wien in den Anfängen der Ethnologie von 1869 bis 1906. Diplomarbeit. Wien Juni 2009 (zum Verhältnis zur Anthropologischen Gesellschaft in Wien, pdf, othes.univie.ac.at).
Weblinks
Commons: Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ethnologische Gesellschaft
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