- Breitenbach (Schauenburg)
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Breitenbach Gemeinde SchauenburgKoordinaten: 51° 17′ N, 9° 19′ O51.2830722222229.312575356Koordinaten: 51° 16′ 59″ N, 9° 18′ 45″ O Höhe: 356–411 m ü. NN Einwohner: 1.700 Eingemeindung: 1. Aug. 1972 Postleitzahl: 34270 Vorwahl: 05601 Breitenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Schauenburg im nordhessischen Landkreis Kassel.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Breitenbach liegt im Naturpark Habichtswald, westlich des Hauptortes. Nördlich führt die Bundesautobahn 44 am Dorf vorbei. In Breitenbach trafen die Bundesstraße 520 (seit Juli 2010 herabgestuft zur Landesstraße 3215) und die Landesstraße 3220 aufeinander.
Beim Emserhof entspringt die Ems, die danach durch den Ort fließt.
Geschichte
Der Ort wird erstmals 1408 in einem Sühnebrief der Stadt Wolfhagen als Breydenbach erwähnt. Es ist aber anzunehmen, dass das Dorf älter ist, denn der noch stehende Kirchturm mit seinen romanischen Formen könnte aus dem 12. Jahrhundert stammen. Der Name des Ortes wird von Breida (Flur) abgeleitet.
Vom 22. bis 25. August 2008 lud Bürgermeisterin Ursula Gimmler und Ortsvorsteherin Ursula Barkhof zum Jubiläum "600 Jahre Breitenbach 1408 - 2008" ein.
Jüdischer Friedhof
Einem Bericht von 1837 zufolge bestand für die jüdischen Gemeinden Hoof-Breitenbach und Elmshagen "seit urvordenklichen Zeiten"[1] ein Friedhof bereit. Das Grundstück war den Gemeinden als Begräbnisplatz von den Herren von Dalwigk zur Verfügung gestellt worden. Ein Jahr später, 1838 wurde der alte Friedhof geschlossen und an einen neuen Ort verlegt, da eine Quelle auf dem Grundstück lag und die Gräber mit Wasser füllte.
Der neue Friedhof mit einer Gesamtfläche von 20,52 ar wurde auf der Gemarkung Breitenbach angelegt, das Grundstück ging 1857 in den Besitz der jüdischen Gemeinde Hoof-Breitenbach über. Die letzte Beisetzung fand vermutlich 1936 mit einem bis 1934 an der israelitischen Volksschule (jüdische Schule der Gemeinde) lehrenden Lehrer statt. Wo sich der alte Friedhof befindet, ist bisher unbekannt.
Ortsbild
Kirchengebäude
Im Ort gibt es eine evangelische Kirche, die im 13. Jahrhundert mit spätgotischem Turm errichtet und in späteren Jahren umgestaltet und 1893/94 mit Hilfe von Gustav Schönermark erweitert wurde.
Märchenwache
Zu Ehren von Johann Friedrich Krause und Demoiselle Marie Hassenpflug (beide haben viel zu den Märchen der Gebrüder Grimm beigetragen) wurde im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms zu Beginn der 1990er Jahre in der alten Feuerwache die „Schauenburger Märchenwache“ errichtet.
Gegründet wurde die Märchenwache von dem Künstler Albert Schindehütte, der diese mit Zeichnungen und verschiedenen Holzschnitten gestaltete. Seit 1996 arbeitet er schwerpunktmäßig für und in der Wache. In der Märchenwache finden wechselnde Ausstellungen, Konzerte, Hochzeiten und Lesungen statt.
Politik
Ortsvorsteherin ist Ursula Barkhof.
Öffentliche Einrichtungen
Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus, eine Gemeindebücherei sowie eine Grillhütte.
Sonstiges
- Der Kindergarten „Sonnenschein“ in Breitenbach besteht aus zwei Gruppen.
- Die Johann-Friedrich-Krause-Schule (früher Mittelpunktgrundschule) ist die örtliche Grundschule, unter anderem für Schüler aus den Nachbarorten Elmshagen und Martinhagen.
- Die historische alte Zugstrecke vom Hessencourrier hat einen Bahnhof in Breitenbach.
- Im Ort befinden sich zwei Hotels, gute Einkaufsmöglichkeiten und seit 1990 ein neues Feuerwehrhaus.
- Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) stellt mit der Buslinie 52, 58 auch zum teil die Line 59 den öffentlichen Personennahverkehr sicher.
Persönlichkeiten
- Albert Schindehütte (* 1939), Grafiker, Zeichner, Maler, Illustrator
- Johann Friedrich Krause (* 1747; † 1828), Dragonerwachtmeister, Beiträger zur Grimmschen Märchensammlung
Weblinks
- Breitenbach auf der Seite der Gemeinde Schauenburg
- Schauenburger Märchenwache
- Breitenbach im Historischen Ortslexikon Hessen
Einzelnachweise
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