Brünnerstraße

Brünnerstraße
7
Basisdaten
Name: Brünner Straße
Benannt nach: Brünn
Gesamtlänge: 66,4 km
Bundesländer: Wien
Niederösterreich
Verlaufsrichtung: Süd-Nord
Neue Trasse der B7 beim Knoten Eibesbrunn, Blickrichtung Wien ...
... und Blickrichtung Brünn

Die Brünner Straße (B 7) ist eine Landesstraße in Österreich und führt von Wien nach Norden durch das Weinviertel, zur Staatsgrenze mit Tschechien in Drasenhofen. Die Fortsetzung auf tschechischer Seite führt dann weiter nach Brünn.

Sie verläuft über weite Strecken entlang der Trasse einer berühmten Vorgängerin. Die legendäre Bernsteinstraße, der älteste Handelsweg Mitteleuropas, führte auf ihrem langen Weg von den Bernsteinküsten der Ostsee ans Mittelmeer auch durch das Weinviertel.

Nach den Stürmen der Völkerwanderungszeit begann im Mittelalter wieder der Handel zwischen Nord und Süd, Mikulov/Nikolsburg und Brno/Brünn entwickelten sich zu wichtigen Geschäftszentren in der Markgrafschaft Mähren. Der alte Handelsweg führte nun nicht mehr nach Carnuntum, sondern überquerte bei Wien die Donau. Als "Schlesische Straße" verband er Wien mit Mähren und den polnischen Städten.

Kaiser Karl VI. befiehlt 1722 den Bau von fünf Straßen, die alle Teile der riesigen Monarchie mit dem Zentrum Wien verbinden sollen. Die bisher benutzten Poststraßen genügen schon lange nicht mehr dem Bedarf des aufstrebenden Staates. An Stelle der bestehende Pfade werden erstmals befestigte Trassen angelegt, die oft schnurgerade durch die Landschaft verlaufen. Für die Planung ist der kaiserliche Hofmathematiker Johann Jakob Marinoni verantwortlich. Nördlich von Wolkersdorf führt die Brünner Straße durch den verrufenen Hochleithenwald, der angeblich dem Räuber Johann Georg Grasel als Versteck diente. Zum Schutz der Reisenden wurde 1723 ein Wachhaus auf dem Kasernenberg erbaut, in dem eine 16 bis 20 Mann starke Kavallerieeinheit stationiert wurde. [1]

Mit Ende der Monarchie wurde die "Kaiserstraße" in Brünner Straße umbenannt. Die Brünner Straße gehört zu den Reichsstraßen, die durch das Bundesgesetz vom 8. Juli 1921 als Bundesstraßen übernommen wurden. Im Zuge von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wurde die Brünner Straße in den 1930er Jahren zu einer modernen Autostraße ausgebaut. 1936 wurde die Steilstrecke am Johannesberg bei Wilfersdorf abgetragen, 1937 folgte der Kasernenberg bei Wolkersdorf. [2] Bis 1938 wurde die Brünner Straße als B 5 bezeichnet, nach dem Anschluss Österreichs wurde die Brünner Straße bis 1945 als Teil der Reichsstraße 116 geführt. Im November 2000 wurde die Umfahrung von Wolkersdorf für dem Verkehr freigegeben.

Die B7 soll in Zukunft durch die Nord Autobahn (A 5) entlastet und als Hauptverkehrsader zur Grenze abgelöst werden.

Bekannt wurde die Brünnerstraße auch als regionaler Begriff für die umliegenden Weinberge und ihre Weinsorten (Brünnerstrassler).

Einzelnachweise

  1. http://www.hochleithen.at/chronik.htm
  2. Die Reichspost vom 14.5.1937, S. 5.

Weblink


Die Brünner Straße befand sich wie die anderen ehemaligen Bundesstraßen in der Bundesverwaltung. Seit 1. April 2002 steht sie unter Landesverwaltung und führt zwar das B in der Nummer weiterhin, nicht aber die Bezeichnung Bundesstraße.



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