Brompropansäuren

Brompropansäuren
Brompropionsäuren
Name 2-Brompropionsäure 3-Brompropionsäure
Andere Namen 2-Brompropansäure
α-Brompropansäure
3-Brompropansäure
β-Brompropansäure
Strukturformel 2-Bromopropionic acid.svg 3-Bromopropionic acid.svg
CAS-Nummer 10009-70-8 (R)-(+)-Enantiomer
32644-15-8 (S)-(−)-Enantiomer
598-72-1 (Racemat)
590-92-1
PubChem 11729 11553
Summenformel C3H5O2Br
Molare Masse 152,98 g·mol−1
Aggregatzustand flüssig (Enantiomere)
fest bei 20 °C (Racemat)
fest
Schmelzpunkt −0,5 °C (Enantiomere)[1]
25–26 °C (Racemat)[1][2]
61–63 °C[3]
Siedepunkt 203 °C[2] 140–142 °C (45 mm Hg)[4]
Flammpunkt 100 °C[5] 65 °C[2]
pKs-Wert 2,97 (18 °C)[6]
Dichte 1,7 g/cm3 (25°C)[7] 1,48 g/cm3[3]
Dampfdruck 0,133 hPa (25°C)[7]
Löslichkeit löslich in Wasser[2][3]
Brechungsindex 1,475 (20 °C, 589 nm)[7]
GHS-
Einstufung

[5][4]
05 – Ätzend
Gefahr
06 – Giftig oder sehr giftig 05 – Ätzend
Gefahr
H- und P-Sätze 314-302 301-314
keine EUH-Sätze keine EUH-Sätze
260-​301+330+331-​303+361+353
305+351+338-​405-​501
260-​301+310-​303+361+353
305+351+338-​405-​501
Gefahrstoff-
kennzeichnung

Ätzend
Ätzend
(C)

[5][4]

R-Sätze 22-34[5][4]
S-Sätze 20-26-28-36/37/39-45[5][4]
LD50 323 mg·kg−1 (oral, Ratte)[7] 1451 mg·kg−1 (oral, Ratte)[4]

Brompropansäuren sind aliphatische Carbonsäuren mit drei Kohlenstoffatomen, bei denen eines der an einem Kohlenstoffatom gebundenen Wasserstoffatome durch ein Bromatom ersetzt ist. Sie sind damit Derivate der Propionsäure.

Inhaltsverzeichnis

Darstellung und Gewinnung

2-Brompropionsäure kann durch die Hell-Volhard-Zelinsky-Reaktion aus Propionsäure, Brom und rotem Phosphor dargestellt werden. Dabei wird das Racemat erhalten.

Herstellung von 2-Brompropionsäure durch Hell-Volhardt-Zelinsky-Reaktion.

Eigenschaften

Beide Brompropionsäuren sind bei Raumtemperatur feste, farblose, stechend riechende, wasserlösliche Substanzen. Die Säurestärke liegt wegen des −I-Effekts der Halogenatome über der der Stammverbindung Propionsäure. 2-Brompropionsäure ist optisch aktiv, da sie am zweiten C-Atom ein Chiralitätszentrum besitzt. Die Enantiomeren schmelzen bei −0,5 °C, wobei auch eine metastabile polymorphe Form mit einem Schmelzpunkt bei −10 °C beobachtet wurde.[1] Das Racemat liegt folgend aus dem hohen Schmelzpunkt bei 25,7 °C[1] als racemische Verbindung vor. Auch hier wurde eine metastabile polymorphe Form mit einem Schmelzpunkt bei −3,9 °C beobachtet.[1] Die racemische Mischung der beiden Enantiomeren sollte einen Schmelzpunkt um −20 °C besitzen.[1]

Verwendung

Beide isomeren Brompropionsäuren werden als Ausgangsstoffe für die Herstellung von Pharmazeutika und Pestiziden verwendet.[2] Außerdem dienen sie als Alkylierungsmittel für Mercaptane und andere schwefelhaltige Verbindungen.[2] Aus 2-Brompropionsäure kann durch Fischer-Synthese Alanin hergestellt werden.

Toxikologie

3-Brompropionsäure zeigte im Tierversuch tumorerzeugende Wirkung.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f L. Ramberg: Zur Kenntnis der α–Brompropionsäuren, in: Justus Liebigs Ann. Chem., 1909, 370, S. 234–239; doi:10.1002/jlac.19093700112.
  2. a b c d e f Datenblatt 2-Brompropionsäure bei www.chemicalland21.com
  3. a b c Datenblatt 3-Brompropionsäure bei www.chemicalland21.com.
  4. a b c d e f g Datenblatt 3-Brompropionsäure bei AlfaAesar, abgerufen am 15. August 2010 (JavaScript erforderlich).
  5. a b c d e Datenblatt 2-Brompropionsäure bei AlfaAesar, abgerufen am 15. August 2010 (JavaScript erforderlich).
  6. Brompropansäuren bei ChemIDplus.
  7. a b c d Datenblatt 2-Brompropionsäure bei Merck, abgerufen am 15. August 2010.

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