- Aus dem Leben einer Ärztin
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Filmdaten Deutscher Titel Aus dem Leben einer Ärztin Originaltitel Strange Lady in Town Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1955 Länge 112 Minuten Stab Regie Mervyn LeRoy Drehbuch Frank Butler Produktion Mervyn LeRoy Musik Dimitri Tiomkin Kamera Harold Rosson Schnitt Folmar Blangsted Besetzung - Greer Garson: Dr. Julia Winslow Garth
- Dana Andrews: Dr. Rork O’Brien
- Cameron Mitchell: Lt. David Garth
- Lois Smith: Spurs O’Brien
- Walter Hampden: Vater Gabriel Mendoza
- Pedro Gonzalez Gonzalez: Trooper Martinez-Martinez
- Joan Camden: Norah Muldoon
- Anthony Numkena: Tomascito Diaz
- José Torvay: Bartolo Diaz
- Adele Jergens: Bella Brown
- Robert J. Wilke: Karg
Aus dem Leben einer Ärztin (Original: Strange Lady in Town) ist ein US-amerikanischer Western von Mervyn LeRoy mit Greer Garson und Dana Andrews aus dem Jahr 1955.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im Jahr 1880 verlässt Dr. Julia Winslow Garth ihre Heimat in Boston, um im amerikanischen Westen ein neues Leben zu beginnen. Sie zieht nach Santa Fe, wo ihr Bruder Lt. David Garth mit der Armee stationiert ist. Dort bekommt sie schon bald ihre erste Patientin, die wilde Spurs O’Brien, die unter Zahnschmerzen leidet. Diese freundet sich schnell mit ihrer Ärztin an und verkauft Julia ihr Pferd und ihre Kutsche. Als Spurs’ verwitweter Vater Dr. Rork O’Brien Julia sieht, wie sie die Kutsche seiner Tochter fährt, verfolgt er die Ärztin durch die gesamte Stadt.
Als Rork Julia des Pferdediebstahls bezichtigt, erklärt diese ihm, dass sie Pferd und Kutsche ehrenwert von Spurs erworben hat. Obwohl Rork ebenfalls Arzt ist, tritt er seiner Kollegin sehr skeptisch gegenüber. Er hält nichts von ihren neuen medizinischen Praktiken und findet, dass eine Frau hinter den Herd gehört. Der örtliche Geistliche Vater Gabriel hegt dagegen keinerlei Vorbehalte gegen Julia und zeigt ihr das einfache Hospital, das er gegründet hat. Dort tut sie was sie kann, um den Menschen zu helfen und wird von den Einwohnern schon bald sehr geschätzt. Selbst Rork fühlt sich allmählich zu ihr hingezogen und bringt ihr schließlich bei, wie man ein Pferd im Western-Stil reitet. Als sie zusammen durch die Prärie reiten, treffen sie auf Apachen, die von Julias roten Haaren fasziniert sind. Als ihr Anführer ihr Haar berührt, greift Rork ein und erklärt Julia zu seiner Frau.
Als viele seiner Patienten sich lieber von Julia behandeln lassen, beschuldigt Rork sie jedoch, ihn ausbooten zu wollen. Er verlangt von ihr, das Hospital zu verlassen. Doch als sie dies ablehnt, legt er stattdessen aus Protest seine Arbeit nieder. Daraufhin meidet er sie für mehrere Wochen. Doch als für Julia eine Geburtstagsfeier veranstaltet wird, gibt Rork seinen Groll gegen sie auf und gesteht ihr, dass er sie vermisst hat. Er zeigt ihr einen Verlobungsring und zitiert ein Gedicht von Elizabeth Barrett Browning. Obwohl Julia sich durch seinen romantischen Antrag geschmeichelt fühlt, lehnt sie ihn ab, da sie findet, dass eine Ehe zwischen zwei sturen Menschen, wie sie beide es sind, nicht funktionieren würde. Sie sei Ärztin geworden, weil sie sich in einem Männerberuf beweisen wollte und Rorks Vorbehalte und altmodische Einstellung waren die Dinge, vor denen sie in Boston bereits geflüchtet war.
Rork ist zwar enttäuscht über diese Ablehnung, aber begleitet Julia dennoch zum Ball des Gouverneurs. Dort kommen sich nun auch Spurs und Julias Bruder David näher. Während des Abends trifft Julia auf Gouverneur Lew Wallace, der zur Zeit an dem Roman Ben Hur schreibt. Als dieser erwähnt, er habe chronische Herzprobleme, ist Julia überzeugt, dass es dessen zu enger Kragen ist, der seine Probleme verursacht. Damit widerspricht sie jedoch der vorhergehenden Diagnose von Rork, weshalb dieser erneut verärgert wird und seinen Ruf in Gefahr sieht.
David indessen schlägt Captain Taggart zu Boden, der ihn beschuldigt hat, beim Kartenspiel zu betrügen und gestohlenes Vieh an die Armee zu verkaufen. David wird anschließend festgenommen, kann jedoch noch in der selben Nacht aus dem Gefängnis entkommen und flüchtet in Julias Haus, um sich von ihr zu verabschieden und zuzugeben, dass die Anschuldigungen gegen seine Person wahr sind. Bevor er das Gebiet verlässt, planen er und einige seiner Gefolgsleute, eine Bank auszurauben. Dabei werden sie jedoch ertappt, sodass sie in Panik davonlaufen. Als der Sheriff und seine Leute das Versteck von David ausgemacht haben, soll Julia zunächst mit ihrem Bruder sprechen, um ihn zu überreden, sich kampflos zu ergeben. David nimmt Julias Rat schließlich an, doch als er dennoch aus einem plötzlichen Impuls heraus versucht, davon zu laufen, wird er erschossen und stirbt.
Ein paar Tage nach diesem Vorfall packt Julia ihre Sachen, um die Stadt zu verlassen. Sie ist überzeugt, dass ihre Nachbarn ihr die Schuld an Davids Verbrechen geben und ihr Ausüben eines Männerberufs als unmoralisch verurteilen. Als sich vor ihrem Haus daraufhin eine große Menschenmenge versammelt, die sie zum Verlassen der Stadt auffordert, trifft auch Rork bei ihr ein und beschuldigt den Aufrührer der Masse des unbegründeten Hasses und bringt die anderen Einwohner dazu, Julia als ehrenwertes Mitglied ihrer Gemeinschaft zu akzeptieren. Nachdem er Julia als beste Ärztin von Santa Fe bezeichnet und sie zu seiner Ehefrau bestimmt, willigt sie ein und lässt sich von ihm in sein Heim geleiten.
Hintergrund
Warner Brothers’ Aus dem Leben einer Ärztin (Strange Lady in Town) war Greer Garsons erster Film bei einem anderen Studio nach ihren vielen erfolgreichen Jahren bei MGM. Ursprünglich sollte der Western an Originalschauplätzen in Santa Fe gedreht werden. Doch Studiochef Jack L. Warner entschied sich aus Kostengründen schließlich für Tucson, Arizona. Während der Dreharbeiten plagten Garson schwere Gesundheitsprobleme. Im Oktober 1954 wurde sie schließlich in ein Krankenhaus eingeliefert, wo ihr daraufhin der Blinddarm entfernt werden musste. Dies führte zu einer mehrwöchigen Verzögerung des Drehs und trieb die Produktionskosten des ohnehin schon teuren Projekts noch weiter in die Höhe.[1]
Der Titelsong Strange Lady in Town, der von Dimitri Tiomkin und Ned Washington geschrieben wurde, war bereits vor der Veröffentlichung des Films ein populärer Hit im amerikanischen Radio. Auch der Film wurde ein finanzieller Erfolg und spielte locker seine Produktionskosten von ca. 3 Millionen Dollar wieder ein.[1]
In Deutschland ist der Film auch unter den Titeln Die Rothaarige von Santa Fe und Die Ungezähmten bekannt, in Österreich auch als Fremde Frau in Santa Fe.
Kritiken
„Eine kaum überzeugende Verschmelzung von Frauendrama und Western.“
– Lexikon des internationalen Films[2]
„In Cinemascope und satten Farben gedreht, unterstreicht dieser teure Präriefilm Greer Garsons Schönheit, ihren Charme und ihre Güte vor dem ländlichen Zauber des alten Südwesten.“
„Eines müssen wir Miss Garson lassen, dass sie all diese tapferen und edlen Dinge tut, ohne aus der Fassung zu geraten […]. Ihre Kleider sind stets frisch und modisch. Ihr Haar ist immer schön hergerichtet. Sie ist wahrscheinlich die feinste und eleganteste Dame, die je in einem Western aufgetreten ist. Aber wir müssen leider sagen, dass all diese Eleganz Aus dem Leben einer Ärztin nicht mehr als eine überladene Zurschaustellung von Miss Garsons Unverwüstlichkeit macht. Dana Andrews spielt den Arzt mit einem Hauch von Unterwürfigkeit, und […] mehrere andere Charakterdarsteller schieben und drängeln sich in den Vordergrund, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Mervyn LeRoys Regie ist schlicht, genau wie Frank Butlers Drehbuch. Einige der Kulissen sind hübsch in Farbe und Cinemascope anzuschauen.“
– Bosley Crowther, The New York Times[4]
Weblinks
- Aus dem Leben einer Ärztin in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Strange Lady in Town (1955) bei Turner Classic Movies
Einzelnachweise
- ↑ a b Michael Troyan: A Rose for Mrs. Miniver. The Life of Greer Garson. The University Press of Kentucky, 1999, S. 266-268
- ↑ Aus dem Leben einer Ärztin im Lexikon des Internationalen Films
- ↑ "Shot in Cinemascope, in mellow tones of WarnerColor, this expensive outdoor picture highlights the beauty, charm and graciousness of Greer Garson against the drowsy, sun-baked glamour of the old Southwest.", Michael Troyan: A Rose for Mrs. Miniver. The Life of Greer Garson. The University Press of Kentucky, 1999, S. 268
- ↑ "We've got to hand it to Miss Garson that she does all these brave and noble things without showing the least discomposure […]. Her dresses are always crisp and stylish. Her hair is always beautifully done. She is probably the most fine and gallant woman ever to turn up in a Western film. But we're bound to advise that all this fineness doesn't make Strange Lady in Town a more than a loaded exposition of Miss Garson's invincibility. Dana Andrews plays the leading doctor with an air of acknowledged defeat, and […] several other character actors push and shove to draw attention to themselves. Mervyn LeRoy's direction is artless. So is Frank Butler's script. Some of the scenery is pretty in color and CinemaScope.", New York Times
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