- Bahnhof Großmarkthalle (Frankfurt am Main)
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Der Bahnhof Großmarkthalle war von 1928 bis 2004 der Güterbahnhof der Großmarkthalle im Frankfurter Stadtteil Ostend
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Der gewerbliche Großmarkt, in dem vorwiegend Obst und Gemüse gehandelt wurde, hatte ein erhebliches Güterverkehrsaufkommen, das – ab den 1950er Jahren mit abnehmender Tendenz – zu einem erheblichen Teil auf der Schiene angefahren wurde. Der Güterbahnhof lag an der Städtischen Verbindungsbahn, die ihn sowohl an die Bahnstrecke Frankfurt–Hanau nach Osten als auch, über den Bahnhof Frankfurt-Griesheim, an die Main-Lahn-Bahn nach Westen anschloss. Mit der Aufgabe der Großmarkthalle 2004 wurde der Bahnhof aufgelassen und die Gleisanlagen anschließend abgetragen.
Deportationen
Ab Oktober 1941 verwendeten die Nationalsozialisten die Kellerräume der Großmarkthalle als Sammelpunkt und den Güterbahnhof zur Deportation jüdischer Männer, Frauen und Kinder aus Frankfurt und Umgebung. Die jüdischen Menschen wurden von der Deutschen Reichsbahn wie Vieh mit aus geschlossenen Güterwagen bestehenden Zügen in die Vernichtungs- und Konzentrationslager gebracht. Diese Transporte mit Viehwagen aus dem Güterbahnhof der Großmarkthalle spielte daher eine bedeutende Rolle bei dem Völkermord innerhalb der Vernichtungsmaschinerie des Holocaust. Seit 1997 erinnert eine Gedenktafel[1] daran.
Nachkriegszeit
Als 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, alle Frankfurter Eisenbahnbrücken über den Main zerstört waren und aufgrund der Trümmer und Zerstörungen an den Betriebsanlagen auch die Straßenbahnen in der Frankfurter Innenstadt nicht mehr fuhren, erlangte die Städtische Verbindungsbahn hohe Bedeutung für den städtischen und überörtlichen Verkehr: Sie stellte die einzige benutzbare Schienenverbindung zwischen den westlichen und den östlichen Gleisanlagen der Stadt dar. So kam auf ihr auch ein bescheidener Personenverkehr zustande: Die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn führte ihre Züge vom 13. Juli bis zum 30. September 1945 aus dem Taunus über die Bahnhöfe Frankfurt-Höchst, Fahrtor, Großmarkthalle – der so kurze Zeit zum Personenbahnhof wurde – und Riederhöfe bis zum Bahnhof Frankfurt-Mainkur.[2] Nach der Einstellung dieser Verbindung wurde dieser Haltepunkt für den Personenverkehr wieder aufgelassen.
Literatur
- Walter Bachmann: Frankfurter Großmarkthalle. Frankfurt 2001: JW-Verlag. ISBN 3-934354-02-5.
- Andreas Christopher und Gerd Wolff, Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 8: Hessen. Freiburg 2004. ISBN 3-88255-667-6
- Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag, Stuttgart 2005, 3 Bände im Schuber, 1.448 S., ISBN 3-8062-1917-6.
- Eisenbahnatlas Deutschland – Ausgabe 2005/2006, Vlg. Schweers + Wall, o.O. 2005, ISBN 3-89494-134-0
- Heinz Hirt: 1877-2002 - 125 Jahre Main-Lahn-Bahn Höchst-Limburg. Eppstein (Taunus) 2002, ISBN 3-00-010714-2
- Wolf-Christian Setzepfandt: Architekturführer Frankfurt am Main/Architectural Guide. 3. Auflage. Dietrich Reimer Verlag, Berlin August 2002, ISBN 3-496-01236-6, S. 44 (deutsch, englisch).
- Stadtplanungsamt Frankfurt am Main (Hg.): ZwischenZeit. Momentaufnahmen der Frankfurter Großmarkthalle. Frankfurt am Main 2008: Stadt Frankfurt am Main.
Einzelnachweise
- ↑ Gedenktafel an der Großmarkthalle, dokumentiert beim Institut für Stadtgeschichte, Karmeliterkloster, Frankfurt am Main
- ↑ Die Kopie eines entsprechenden Fahrplans war in der Ausstellung 150 Jahre Hafenbahn am 11. und 12. Juli 2009 im Bahnhof Osthafen zu sehen.
50.1094444444448.7025Koordinaten: 50° 6′ 34″ N, 8° 42′ 9″ OKategorien:- Großhandelsunternehmen
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