- Frankfurt (Main) Ost
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Bahnhof Frankfurt (Main) Ost Empfangsgebäude des Ostbahnhofs Bahnhofsdaten Kategorie Nahverkehrssystemhalt Art Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise - 3 Fernbahngleise
- 2 U-Bahngleise
Abkürzung FFO
Webadresse www.bahnhof.de Architektonische Daten Eröffnung 10. September 1848
Architekten Karl Radlbeck Stadt Frankfurt am Main Bundesland Hessen Staat Deutschland Koordinaten 50° 6′ 46″ N, 8° 42′ 29″ O50.1127777777788.7080555555555Koordinaten: 50° 6′ 46″ N, 8° 42′ 29″ O Eisenbahnstrecken - Frankfurt–Hanau (KBS 640)
Liste der Bahnhöfe in Hessen bzw. Liste der SPNV-Stationen in Hessen Der Bahnhof Frankfurt (Main) Ost dient dem Regionalverkehr im Frankfurter Ostend. Im Eisenbahn-Güterverkehr ist er einer der beiden verbliebenen Güterbahnhöfe (in Form eines Containerterminals) der Stadt (der andere: Industriepark Höchst), nachdem der viel größere Hauptgüterbahnhof stillgelegt wurde. Unmittelbar östlich an den Rangierbahnhof schließt sich der Hafenbahnhof des Frankfurter Osthafens an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis zur Inbetriebnahme des Ostbahnhofs fuhren die Züge aus Richtung Hanau einen Kopfbahnhof an, der sich zwischen Röderbergweg, Zobelstraße und Hanauer Landstraße südlich des Zoos befand. Er war am 10. September 1848 von der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn als Hanauer Bahnhof eröffnet worden und kam über die Hessische Ludwigsbahn zu den Preußischen Staatseisenbahnen.
Der heutige Ostbahnhof wurde von den Preußischen Staatseisenbahnen am 10. März 1913 eröffnet. Der Güterverkehr begann jedoch erst am 1. April und der Personenverkehr am 1. Mai desselben Jahres. Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude von 1914 mit der riesigen Eingangshalle brannte im Zweiten Weltkrieg aus und war zu 60 % zerstört. Als Ersatz diente zunächst ein provisorischer Flachbau, in dem täglich 10.000 Pendler und 16 t Expressgut abgefertigt wurden.
Empfangsgebäude
1961 wurde dann ein nüchterner Zweckbau im Stil der 1960er Jahre errichtet, dessen Gänge und Keller auf dem alten Gebäude basieren. Der Entwurf stammt von Karl Radlbeck, ein Entwurf, der die Tradition der vorangegangenen Jahre im Bahnhofsbau schlicht ignorierte. Statt Gebäude und Haupthalle einladend zum Platz hin zu öffnen, liegt ein strenger, eher abweisender Kubus auf dem Platz, dessen gesamte Wandfläche im Obergeschoss sich nur als fensterlose Mauer zeigt. Lediglich eine Uhr über den Eingangstüren in der Mitte der Fassade und das große Logo der Deutschen Bundesbahn in deren rechter oberer Ecke setzten Akzente. Beides wurde inzwischen entfernt.
Das Gebäude wies im geringfügig zurückgesetzten Erdgeschoss ein umlaufendes Oberlichtband auf, so dass der große Kubus über dem Erdgeschoss zu schweben schien.
Im Kellergeschoss wurde eine Kegelbahn eingerichtet, der Schnellimbiss erhielt ein Mosaik der Künstlerin Lina von Schauroth und die Eingangshalle Glasfenster mit Tiermotiven: Der Frankfurter Zoo liegt nur wenige Gehminuten entfernt.
U-Bahnhof
Am 29. Mai 1999 wurde der U-Bahnhof Ostbahnhof der Linie U6 in Betrieb genommen. Hierzu entstand eine kurze Zweigstrecke, die am U-Bahnhof Zoo von der durchs Ostend führenden C-Strecke (U7) anzweigt, den Zoo unterfährt und schließlich in den neuen Bahnhof unter dem Ostbahnhof mündet.
Der U-Bahnhof liegt zum Teil unter dem Danziger Platz, zum Teil unter dem Gleisfeld des Ostbahnhofs, südlich des Empfangsgebäudes. Die Achse des U-Bahnhofs verläuft quer zu der der Eisenbahn, die langfristig geplante Verlängerung würde den Bahndamm unterqueren und östlich der Eisenbahn in die Hanauer Landstraße münden.
Der Bahnsteig wurde zunächst nicht auf die in der Frankfurt U-Bahn üblichen 105 Meter, sondern nur auf 75 Meter Länge ausgebaut. Dies erlaubte den Betrieb von maximal Drei-Wagen-Zügen. Grund hierfür waren erteilte und anschließend wieder zurückgezogene Baugenehmigungen. 2001 konnte der Weiterbau begonnen werden, am 26. April 2007 wurde die auf 105 Meter verlängerte Station eingeweiht, die seitdem den uneingeschränkten Einsatz von Vier-Wagen-Zügen erlaubt. Mit dem Ausbau der Station wurde auch eine neue Fußgängerverbindung zwischen Danziger Platz und Hanauer Landstraße geschaffen und an deren Ausgang an der Hanauer Landstraße eine neue Haltestelle Ostbahnhof/Honsellstraße für Straßenbahn und Busse.[1]
Betrieb
Personenverkehr
Die Bedeutung des Bahnhofs für den Personenverkehr hat stark abgenommen, die meisten Züge in östliche Richtung benutzen die südmainische Route über Offenbach. Heute verkehren hier Regionalzüge nach Hanau und Regional-Express-Züge nach Würzburg sowie in der Gegenrichtung zum Hauptbahnhof. Im Jahr 2004 wurde der Bahnhof auch von der MainLinie, die Hanau mit dem Frankfurter Flughafen und dem Opelwerk in Rüsselsheim verband, angefahren.
Bis Anfang der 1990er Jahre war der Ostbahnhof ein wichtiger Bahnhof für die US-amerikanischen Streitkräfte. Von hier fuhren insbesondere die Militärzüge nach Berlin. Die entsprechenden Züge waren, wenn nicht unterwegs, hier im Gleisvorfeld abgestellt.
←Linien →Frankfurt Süd 55
Frankfurt-Hanauer EisenbahnMainkur Zoo U6
U-Bahnstrecke CEnde Umstieg: Frankfurter Straßenbahn Güterverkehr
Die Railion Deutschland AG hat nach Stilllegung des Hauptgüterbahnhofes und des dortigen Bahnbetriebswerkes Frankfurt Main 2 die Güterverkehrsaktivitäten in den Ostbahnhof verlegt und dort einen Personalstützpunkt eingerichtet. Der Güterbahnhof wurde seit etwa 2003 zum Container-Umschlagplatz ausgebaut. Hierzu wurden große Bereiche östlich des Ostbahnhofes bis hin zur weiter östlich gelegen Kaiserlei-Brücke zu Abstellflächen für Container und Transportfahrzeuge, sowie An- und Abfahrtswege zur Straße umgebaut. Vom Ostbahnhof aus werden überwiegend Ganzgüterzüge für die Automobil- und Montanindustrie gefahren.
Anbindung
Bis 1993 wurde der Ostbahnhof durch die Straßenbahnlinie 11 direkt erschlossen. Diese wurde anschließend wegen der Umgestaltung des Danziger Platzes in die benachbarte Hanauer Landstraße verlegt, ursprünglich in der Absicht, sie nach Abschluss der Bauarbeiten in veränderter Form auf den Bahnhofsvorplatz zurückzuverlegen. Aus Kostengründen und da die derzeitige Haltestelle näher am zukünftigen Sitz der Europäischen Zentralbank auf dem Gelände der ehemaligen Großmarkthalle liegt, beschloss die Stadtverordnetenversammlung 2002, die Straßenbahn dauerhaft in der gegenwärtigen Lage zu belassen.
Seit 1999 ist der Ostbahnhof an das U-Bahn-Netz angeschlossen.
Zustand
Beim Bau des Empfangsgebäudes wurde an der Architektur, heute am Bauunterhalt gespart. Dies hat hinsichtlich Funktionalität und Erscheinungsbild des Bahnhofs verheerende Auswirkungen. Schon seit mehreren Jahren bewahrt nur eine Stahlkonstruktion das Gebäude vor dem Einsturz. Das Empfangsgebäude ist verwahrlost, ebenso der davor gelegene Danziger Platz. Von der ursprünglichen baukünstlerischen Aussage und Ausstattung ist heute nichts mehr zu erkennen. Das Gebäude präsentiert sich als verfallende Ruine. Die wenigen Türen und Fenster wurden weitgehend verschalt oder zugemauert, nachdem Unbefugte in die Ruine des Empfangsgebäudes eingedrungen waren. Der nördliche der beiden Bahnsteige ist für den Betrieb gesperrt.
Zukunft
In den kommenden Jahren soll auf der nordmainischen Strecke nach Hanau eine neue S-Bahn-Linie entstehen. Bis es zu einer Entscheidung über den Bau der nordmainischen S-Bahn kommt, wird in die Empfangsanlagen des Bahnhofs voraussichtlich weiter nicht investiert.
Referenzen
Literatur
- Martin Schack: Neue Bahnhöfe: die Empfangsgebäude der Deutschen Bundesbahn 1948–1973. 1. Auflage. Neddermeyer, Berlin 2004, ISBN 3-933254-49-3.
Weblinks
- www.aufbau-ffm.de Informationen und Bilder zum alten und neuen Empfangsgebäude
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