- Bahnhof Wallisellen
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Bahnhof Wallisellen Daten Betriebsart Trennungsbahnhof Perrongleise 4 Eröffnung 1856 Lage Ort Wallisellen Kanton Zürich Staat Schweiz Koordinaten (687037 / 251962)47.4127138888898.5919083333333Koordinaten: 47° 24′ 45,8″ N, 8° 35′ 30,9″ O; CH1903: (687037 / 251962) Eisenbahnstrecken Bahnstrecke Zürich-Winterthur (750) Glatttallinie (740)
Liste der Bahnhöfe in der Schweiz Der Bahnhof Wallisellen befindet sich an der Abzweigung der Glatttallinie von der Bahnstrecke Zürich–Winterthur. Er erschliesst die Gemeinde Wallisellen, und wurde südlich des alten Dorfzentrums erbaut.
Dieser Bahnhof hatte in der Pionierzeit der Eisenbahn grössere Bedeutung, da hier die Vereinigten Schweizerbahnen mit der Schweizerischen Nordostbahn verknüpft waren. Seit der Eröffnung der Flughafen- und Zürichbergstrecke hat die Bahnlinie über Wallisellen viel an Bedeutung verloren. Heute ist der Bahnhof Wallisellen eine S-Bahn-Station und hat kaum noch Fernverkehr. Durch die Verknüpfung mit der neuen Tramlinie der Glattalbahn von Bahnhof Stettbach zum Flughafen (Eröffnung am 12. Dezember 2010) wurde der Bahnhof zu einer Drehscheibe des öffentlichen Nahverkehrs im mittleren Glattal.
Inhaltsverzeichnis
Gleisanlagen
Seit dem Umbau in den Jahren 2007 bis 2010 besteht die Gleisanlage noch aus vier normalspurigen Stationsgleisen an zwei Mittelperrons. Regelmässig verwendet werden heute nur noch zwei Gleise. Die S-Bahnen halten alle am ersten Perron, das die Standard-Höhe von 55 cm aufweist. Das zweite Perron entspricht nicht mehr dem aktuellen Standard. Es wird nur ausserfahrplanmässig bei Umleitungen und für Sonderzüge gebraucht.
Die Bahnstrecke Zürich-Winterthur und die in Wallisellen abzweigende Glatttallinie sind beide doppelspurig ausgeführt. Die Weichen sind dafür ausgelegt, dass auch abzweigende Züge den Bahnhof mit Geschwindigkeiten von maximal 90 km/h durchfahren können.
Auf der Seite zur Ortsmitte hin wird die Haltestelle der Glattalbahn mit zwei meterspurigen Tramgeleisen direkt neben den Stationsgleisen der SBB gebaut. Die Glattalbahn überquert die Bahngeleise auf einem Viadukt am östlichen Bahnhofsende.
S-Bahn Zürich
Seit Einführung der S-Bahn Zürich im Jahr 1990 sind die S-Bahn-Züge die Hauptverkehrsträger im Bahnhof Wallisellen.
- S 8 Weinfelden – Winterthur HB – Wallisellen – Zürich HB – Pfäffikon SZ
- S 14 Zürich HB – Oerlikon – Uster – Wetzikon – Hinwil
Auf beiden Linien fahren die Züge im Halbstundentakt. In den Randstunden und während den Hauptverkehrszeiten bedienen auch nicht nummerierte S-Bahnen den Bahnhof; in der morgendlichen Hauptverkehrszeit hält ein einzelner InterRegio.
Nahverkehr
Auf dem Bahnhof-Vorplatz befindet sich ein Busbahnhof, an dem eine Regionalbus- und zwei Ortsbuslinien halten. Südlich vom Bahnhof bestehen Park-and-ride-Anlagen für den motorisierten Verkehr.
- 759 Kloten – Glattbrugg – Wallisellen – Zentrum Glatt – Dübendorf, Bahnhof
- 771 Wallisellen, Bahnhof – Schäfligraben
- 772 Wallisellen, Sportzentrum – Bahnhof – Melchrütistrasse
Am Wochenende verkehren zwei Nachtbuslinien via Wallisellen:
- N11 Zürich, Bellvue – Wallisellen, Bahnhof
- N78 Zürich, Central – Wallisellen – Bassersdorf – Brütisellen – Tagelswangen
Geschichte
Der Bahnhof Wallisellen wurde am 25. Juni 1856 bei der Einweihung der NOB-Strecke Zürich–Walisellen–Winterthur in Betrieb genommen. Am 1. August 1856 wurde zusätzlich die Glatthalbahn Wallisellen-Uster eröffnet, die 1857 von den Vereinigten Schweizerbahnen (VSB) übernommen und verlängert wurde; die Station wurde damit zu einem wichtigen Umsteigebahnhof der Region. Erst 1866 entschloss sich die Eisenbahndirektion der NOB zum Bau eines Stationsgebäudes, das im gleichen Stil wie die Aufnahmegebäude in Amriswil, Arbon und Dietikon nach Plänen von Jakob Friedrich Wanner ausgeführt wurde[1].
Änderungen an den Gleisanlagen und den umgebenden Bauten fanden mehrmals statt. Ab 1902, in der Folge der Verstaatlichung von NOB und VSB, wurden die Gleisanlagen der beiden Vorgängerbahnen zusammengelegt und die Sicherungsanlagen umgebaut; 1929 wurden der Bahnhof erweitert, zusammen mit einer Personenunterführung wurden Überdachungen für die Perrons erstellt. Diese Perrondächer waren zuvor an der Einfahrt zur alten Bahnhofshalle am Hauptbahnhof Zürich installiert gewesen und waren beim Abriss zur weiteren Verwendung hierher transportiert worden. 1975 erfolgte eine starke Änderung am Empfangsgebäude: der Nebenflügel an der Westseite des Aufnahmegebäudes wurde abgerissen und durch ein einstöckiges Stellwerk mit einigen zusätzlichen Betriebsräumen und modernem Flachdach ersetzt. Auch auf der Ostseite wurde ein Flachdach angesetzt. Das alte Turmstellwerk wurde abgebrochen.
Mit der Eröffnung der Flughafenlinie im Jahr 1980 verlor der Bahnhof Wallisellen fast allen Schnellzugverkehr, da die Schnellzüge und IC nun den Flughafenbahnhof anfuhren. Zur selben Zeit nahm aber der Regionalverkehr im Glattal stark zu, so dass 1985 die Linie Wallisellen–Uster auf Doppelspur ausgebaut wurde. Als 1990 die Zürichberglinie als Kernstück der S-Bahn Zürich in Betrieb genommen wurde, verlor die Station Wallisellen noch einmal an Bedeutung, da die Glattallinie nun von den meisten S-Bahnen über die Verzweigung Neugut angefahren wurde und Wallisellen so umging. Der Bahnhof wurde seither von den Linien S8 und S14 bedient, die sich hier trennen.
Ab 2004 wurde zwischen dem Flughafen Zürich und Dübendorf in drei Etappen die Glattalbahn als meterspurige Strassenbahn gebaut (ursprünglich Stadtbahn Glattal genannt, nicht zu verwechseln mit der ehemaligen Glatthalbahn Wallisellen–Uster). In ihrer dritten Etappe erreichte sie 2010 auch den Bahnhof Wallisellen. Im Zuge des Umbaus der Station musste das Aufnahmegebäude samt der Personenunterführung und den Perrondächern einem Neubau Platz zu machen; der Bahnhof samt Vorplatz und das angrenzende Ortszentrum werden völlig umgestaltet. Die Eröffnung des neuen Bahnhofsgebäudes mit dem neuen Busbahnhof erfolgte am 25. Februar 2010, die Eröffnung der neuen Tramlinie am 12. Dezember 2010.
Diverses
Gleich angrenzend an den Bahnhof ist das Areal der ehemalige Stellwerksfabrik Wallisellen, der späteren Firma Integra-Signum, heute ein Werk von Siemens Mobility. Dieses Werk hat den Löwenanteil an Stellwerken, Zugsicherungen (Integra-Signum) und anderen Signaltechnik-Produkten in der Schweiz geliefert. Das Areal verfügt über einen Gleisanschluss zum Bahnhof Wallisellen.
Weblinks
- Wallisellen, Bahnhof (2008) Denkmalpflege des Kantons Zürich
- Bauprojekt Mittim and Rail
Einzelnachweise
- ↑ Klaus Heintel: Wallisellen und die Eisenbahn, in Eisenbahn-Amateur Nr. 4/99, Seite 255–231
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