- Berlinit (Mineral)
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Berlinit (Mineral) Chemische Formel Al[PO4] Mineralklasse Phosphate, Arsenate, Vanadate
8.AA.05 (8. Auflage: VII/A.1-10) (nach Strunz)
38.04.02.01 (nach Dana)Kristallsystem trigonal Kristallklasse trigonal-trapezoedrisch [1] oder vollständig bzw. Farbe farblos, graurosa bis hellrosa Strichfarbe weiß Mohshärte 6,5 Dichte (g/cm3) 2,64 bis 2,66 Glanz Glasglanz Transparenz durchsichtig bis durchscheinend Bruch muschelig Spaltbarkeit fehlt Habitus Kristalloptik Brechungsindex ω=1,524 ; ε=1,532 [2] Doppelbrechung
(optische Orientierung)δ=0,008 [2] ; einachsig positiv Weitere Eigenschaften Besondere Kennzeichen gelegentlich dunkelrote Fluoreszenz Berlinit ist ein selten vorkommendes Aluminiumorthophosphat-Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate. Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Al[PO4] [3] und entwickelt überwiegend massige, radialfaserige und glasartige Aggregate, die entweder farblos oder graurosa bis hellrosa gefärbt sind.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden wurde Berlinit 1868 in der Västana Mine bei Näsum (Gemeinde Bromölla, Schweden) und beschrieben durch Christian Wilhelm Blomstrand. Benannt wurde das Mineral zu Ehren von Professor Nils Johannes Berlin (1812–1891), einem schwedischen Professor der Chemie und Mineralogie in Lund und Uppsala.
Klassifikation
In der alten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört Berlinit zur Abteilung der „wasserfreien Phosphate ohne fremde Anionen“. Seit der neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) ist diese Abteilung jedoch präziser unterteilt nach der Größe der Kationen. Das Mineral findet sich jetzt entsprechend in der Unterabteilung „der wasserfreien Phosphate ohne fremde Anionen mit kleinen Kationen (einige zusätzlich mit größeren Kationen)“ und bildet zusammen mit Alarsit und Rodolicoit eine eigene Gruppe.
Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Berlinit ebenfalls in die Abteilung der „wasserfreien Phosphate“ ein, präzisiert aber mit der Angabe der allgemeinen chemischen Formel „A+ XO4“. [4]
Bildung und Fundorte
Berlinit bildet sich bei hohen Temperaturen in hydrothermalen Lösungen oder durch Metasomatose und tritt in Paragenese mit Augelith und Attakolith sowie oft verwachsen mit Scorzalith oder Trolleit auf.
In Schweden wurde das Mineral außer an seiner Typlokalität Näsum noch am Hålsjöberg bei Torsby gefunden. Weltweit trat Berlinit bisher nur an wenigen Orten auf: Am Cotter River und bei Bundaberg in Australien; in Galiléia und im Piauí Valley in Minas Gerais in Brasilien; bei Wiesau (Bayern) und Ehrenfriedersdorf (Sachsen) in Deutschland; im Itremo Massiv im Bezirk Ambatofinandrahana auf Madagaskar; in der Westprovinz von Ruanda; bei Hunedoara in Rumänien; bei Cadaqués in Spanien; in Stalden VS im Schweizer Kanton Wallis; im tschechischen Mähren; sowie in der „Inspiration Mine“ im Bezirk Miami-Inspiration im Gila County (Arizona) und im Washington County (Maine) in den USA. [5]
Kristallstruktur
Berlinit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und bildet ähnlich wie Quarz spiegelbildliche Links- und Rechtsformen aus, wobei die Linksform mit der Raumgruppe P3121 und die Rechtsform mit der Raumgruppe P3221 umschrieben wird. Beide Raumgruppen gehören zur gleichen Klasse, mit der zweizähligen Achse parallel [100].
Für die Linksform ergab die Messung der Gitterparameter für a = 4,9458 Å und c = 10,9526 Å und für die Rechtsform die Gitterparameter a = 4.9438 Å und c = 10.9498 Å [6] bei drei Formeleinheiten pro Elementarzelle [1].
Berlinit ist homöotyp mit Quarz, das heißt beide kristallisieren zwar in der selben Raumgruppe jedoch mit unterschiedlichen Gitterparametern. siehe Kristallstruktur von Quarz.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Webmineral - Berlinite (engl.)
- ↑ a b MinDat - Berlinite (engl.)
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
- ↑ Webmineral - New Dana Classification of Anhydrous Phosphates, etc.
- ↑ MinDat - Localities for Berlinite
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Berlinite (engl., Linksform P3121: 2007, Rechtsform P3221: 1997)
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 622.
Weblinks
Kategorien:- Mineral
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