Bieling Architekten

Bieling Architekten
Bieling Architekten
Rechtsform Freiberuflich geführtes Architekturbüro
Gründung 1955
Sitz Kassel (Hauptsitz), Hamburg (jeweils: Deutschland)
Leitung Thomas Bieling,
Hagen Sparbrodt (COO)
Mitarbeiter ca. 15–20
Branche Dienstleistung
Produkte Architekten- und Städtebauliche Leistungen
Website www.bieling-architekten.de

Bieling Architekten (früher: Josef Bieling, Bieling & Bieling Architekten, Bieling & Bieling GmbH, Bieling Architekten GmbH) ist ein Architekturbüro mit Hauptsitz in Kassel und einem weiteren Sitz in Hamburg. Das Büro besteht seit 1955 und ist inzwischen deutschlandweit tätig. Alleiniger Inhaber ist seit 2011 der Architekt Thomas Bieling, der das Büro seitdem in freiberuflicher Rechtsform führt.

Das Architekturbüro wurde seit Mitte der 1990er-Jahre neben einigen architektonisch markanten Wohn-, Gewerbe- und Sozialbauten etc. vor allem durch Wettbewerbserfolge und Realisierungsplanungen bei mehreren städtebaulichen Großprojekten im Bereich des Stadtumbaus und der Stadterneuerung von Stadtquartieren in verschiedenen deutschen Großstädten bekannt, wie beim Wiederaufbau Unterneustadt in Kassel, beim Wohn- und Gewerbequartier Waidmarkt in Köln und bei der Quartiersentwicklung Neustadt / Wallhöfe in Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

St. Johannes Bosco in Lohfelden, fertiggestellt 1977

Im Jahr 1955 gründete der aus Kassel stammende Architekt Josef Bieling (1919–1981) in seiner Heimatstadt das Architekturbüro Josef Bieling. Schwerpunkt seines Schaffens als Architekt waren Planung und Ausführung von Sakralbauten in den Diözesen Fulda, Paderborn und Hildesheim; unter anderem hat er 35 Kirchen neu erbaut sowie zahlreiche Gebäude in den Bistümern wiederaufgebaut und renoviert. Außerdem wurde er mit Architektenleistungen für Altenheime, Kindergärten, Erholungsheime, Gemeindehäuser, Krankenhäuser, Schulen, Hotels und Wohnhäuser beauftragt. Zu den herausragenden Kirchenneubauten von Josef Bieling gehören unter anderem St. Bonifatius[1] und St. Theresia in Kassel.[2]

Josef Bielings Söhne, Kurt Bieling (* 1951) und Thomas Bieling (* 1956), studierten ebenfalls beide Architektur, und zwar jeweils an der TU Braunschweig. Der ältere Sohn, Kurt Bieling, absolvierte 1978 sein Diplom und arbeitete von 1978 bis 1980 im Braunschweiger Architekturbüro Pysall-Jensen-Stahrenberg; 1980 trat er in das väterliche Büro ein und übernahm es nach dem frühen Tod des Vaters im Jahr 1981. Der jüngere Sohn, Thomas Bieling, schloss 1983 mit dem Diplom ab und arbeitete dann von 1983 bis 1985 im damaligen Braunschweiger Büro der Architektensozietät Gerkan, Marg und Partner, im Jahr 1985 im Büro des Architekten und Bildhauers Gottfried Böhm in Köln sowie von 1986 bis 1988 als Freier Mitarbeiter bei Gerkan, Marg und Partner.[3]

1988 gingen beide Brüder eine Partnerschaft ein; das weiterhin in Kassel ansässige Büro nannte sich fortan Bieling & Bieling Architekten bzw. später Bieling & Bieling Architekten BDA. Später kam ein weiterer Bürositz in Hamburg hinzu. Thomas Bieling war von 1996–1997 Gastprofessor und von 1998–2001 Lehrbeauftragter an der Universität Gesamthochschule Kassel (Universität-GH Kassel), seit 2001 ist er dort bzw. an der seit 2003 umbenannten Universität Kassel Honorarprofessor[4] im Fachbereich Architektur.[3]

Von 2000 bis 2011 firmierte das Büro in der Rechtsform einer GmbH, zunächst bis 2003 als Bieling & Bieling GmbH. Geschäftsführer war der Architekt Hagen Sparbrodt (* 1968), der zuvor – nach seinem Architekturstudium an der Universität-GH Kassel und seinem Diplomabschluss 1996 – bereits von 1996 bis 2000 als Mitarbeiter bei Bieling & Bieling Architekten BDA tätig war. Von 2003 bis Anfang 2011 wurde das Büro dann als Bieling Architekten GmbH geführt; Geschäftsführer waren Thomas Bieling und Kurt Bieling, wobei die Kasseler Niederlassung in diesem Zeitraum von Sparbrodt geleitet wurde.[5][6]

Seit Anfang 2011 wird das Büro unter der Bezeichnung Bieling Architekten von Thomas Bieling alleine geführt. Das operative Geschäft wird von Hagen Sparbrodt als COO betreut.

Profil

Firmen-Philosophie und Büro-Profil

Das seit 1955 bestehende Büro nennt das „konzeptionelle Entwerfen innerhalb eines Planungs- und Designteams“ als entscheidenden Bestandteil seiner Arbeitsweise. Erklärtes Ziel des Büros ist „die ganzheitliche Planung hinsichtlich Effizienz, ökologischer Verantwortung und technischer Machbarkeit“; dabei entwickele es eine von innovativer Technologie geprägte Architektur, wobei jedoch der Mensch im Mittelpunkt des architektonischen Denkens stehe.

Das Arbeitsspektrum reicht vom Städtebau über Architektur bis zum Produktdesign. Einen Schwerpunkt des Büros bilden neben Hochbauplanungen mittlerweile städtebauliche Leistungen zur Revitalisierung und Neugestaltung von Stadtquartiere in mehreren deutschen Großstädten, die jeweils auf Wettbewerbserfolge zurückgehen. Dabei zeichnet das Büro außer dortigen Wohn- und Gewerbe-Neubauten maßgeblich für die städtebauliche Planung der entsprechenden Stadtquartiere in Hamburg und Köln verantwortlich.

Bauten und Projekte (Auswahl)

  • Seit 2011: Gewerbebauten im Waidmarkt-Quartier in Köln[7]
  • Seit 2009: Hotel und Wohnbauten im Quartier Neustadt / Wallhöfe in Hamburg[8][9]
  • 2009: DRK-Seniorenzentrum Jungfernkopf in Kassel[10]
  • 2009: Erweiterung des Elisabeth-Krankenhauses in Kassel[11]
  • 2008: Stationsneubau des Zentrums für Soziale Psychiatrie in Haina (Kloster)[12]
  • 2008: Bürokomplex (für ein Call Center) in Kassel-Unterneustadt[13]
  • Seit 2007: Städtebauliche Planung für das Waidmarkt-Quartier in Köln[7][14]
  • Seit 2006: Städtebauliche Planung für die Quartiersentwicklung Neustadt / Wallhöfe in Hamburg-Mitte[8][15][16]
  • 2005: Verwaltungsgebäude der Basler Securitas Versicherungen in Bad Homburg
  • 2004: Erweiterung des Gymnasiums/Realschule Marianum in Fulda[17]
  • 2001: Verwaltungsgebäude der Kali + Salz AG in Kassel[18]
  • 2000: Ambulantes Herzzentrum in Kassel[19]
  • 2000: Krematorium auf dem Hauptfriedhof in Kassel[20]
  • 1999/2000: Verwaltungsgebäude der KVB in Kassel[21][22]
  • Seit 1997: Wohnbebauung in der Christophstraße, im Rahmen des städtebaulichen Wiederaufbauprojekts Unterneustadt in Kassel[23][24]
  • 1993: Verwaltungsgebäude der EAM Energie AG (heute E.ON Mitte AG) in Kassel[25]
  • 1991: Kirche St. Isidor in Hofbieber-Wiesen[26]
  • 1989: Kirche Christus Erlöser in Baunatal[27]
  • 1988: Kirche St. Maria Immaculata in Hünfeld-Sargenzell[28]

Wettbewerbserfolge

Das Büro beteiligte sich an zahlreichen Architekten- und Realisierungswettbewerben, wurde zudem öfters zu nichtoffenen Wettbewerben eingeladen und gewann seit 1987 mehr als 100 Wettbewerbspreise für Architektur und Design. Neben zahlreichen zweiten und dritten Preisen sowie Ankäufen errang das Büro in den 2000er-Jahren jeweils den ersten Preis bei folgenden Wettbewerben:

  • 2010: Hybrid Houses, Modellvorhaben der IBA Hamburg
  • 2009: Geschäftshaus an der Fürstenrieder Straße in München
  • 2009: Erzbischöfliches Theologenkonvikt in Paderborn
  • 2008: Geschäftshaus Große Packhofstraße in Hannover
  • 2007: Wohn- und Gewerbequartier Waidmarkt in Köln
  • 2006: Quartiersentwicklung Neustadt / Wallhöfe in Hamburg

Auszeichnungen (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Katholische Pfarrkirche St. Bonifatius. In: Sehenswürdigkeiten – Kassel. Auf: www.kultur21.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  2. Website des Büros Bieling Architekten >> Studio >> Team >> Gründer; abgerufen am 21. Juni 2011.
  3. a b Angaben über Bieling & Bieling Architekten BDA. Auf: arcguide.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  4. Angaben über Thomas Bieling bei der Universität Kassel; abgerufen am 21. Juni 2011.
  5. Website des Büros Bieling Architekten >> Studio >> Team >> Leitung; abgerufen am 21. Juni 2011.
  6. Vgl. Jahresabschlüsse 2006–2008 der Bieling Architekten GmbH, Kassel, im Elektronischen Bundesanzeiger.
  7. a b Jessica Hoppe: Grundsteinlegung am Waidmarkt. Auf: www.fay.de, 17. Juni 2011; abgerufen am 21. Juni 2011.
  8. a b Neuer Akzent für die Neustadt. Pressemitteilung der Hamburg Team Gesellschaft für Projektentwicklung mbH vom 20. Februar 2009; PDF-Datei, 30,97 KB, abgerufen am 21. Juni 2011.
  9. (gs): Baubeginn für Quartier Wallhöfe. In: Die Welt vom 21. Februar 2009; abgerufen am 21. Juni 2011.
  10. Neubau DRK-Seniorenzentrum Jungfernkopf. Auf: Website der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, akh.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  11. Elisabeth-Krankenhaus Kassel Erweiterung. Auf: Website der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, akh.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  12. Zentrum für Soziale Psychiatrie. Auf: Website der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, akh.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  13. Neubau Call-Center. Auf: Website der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, akh.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  14. Annika Wind: Neues Leben im alten Klotz. Auf. www.koelnarchitektur.de, 28. Februar 2007; abgerufen am 21. Juni 2011.
  15. Quartiersentwicklung Neustadt / Wallhöfe in Hamburg-Mitte. Auf: www.drost-consult.de, Oktober 2008; abgerufen am 21. Juni 2011.
  16. Christiane Harriehausen: Hamburg. Potential in St. Pauli. Auf: FAZ.NET vom 26. April 2009; abgerufen am 21. Juni 2011.
  17. Marianum. Auf: Website der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, akh.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  18. Kali + Salz – Kassel. Auf: www.anders.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  19. Berthold Hinz, Andreas Tacke (Hrsg.): Architekturführer Kassel. architectural guide Kassel. Reimer, Berlin 2002, ISBN 3-496-01249-8, S. 104 (Text: deutsch, englisch).
  20. Krematorium. In: Architektur in Kassel. kassel tourist GmbH, Kassel, S. 21; PDF-Datei, abgerufen am 21. Juni 2011.
  21. Verwaltung DB AG Frankfurt Verwaltungsgebäude KVB, Kassel. Auf: bau-real-management.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  22. Bürogebäude KVB. In: Architektur in Kassel. kassel tourist GmbH, Kassel, S. 16; PDF-Datei, abgerufen am 21. Juni 2011.
  23. Unterneustadt. In: Architektur in Kassel. kassel tourist GmbH, Kassel, S. 11; PDF-Datei, abgerufen am 21. Juni 2011.
  24. PEG – Projektentwicklungsgesellschaft Kassel Unterneustadt und Konversion in Kassel mbH (Hrsg.), Eckhard Jochum (Bearb.): Unterneustadt Kassel. Ein Architekturführer I. 2. Auflage. Euregioverlag, Kassel 2002, ISBN 3-933617-09-X; S. 20–21.
  25. Vgl. Angaben über den Bau der EAM Kassel Hauptverwaltung. Auf: andres-lichtplanung.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  26. Filialkirche St. Isidor. Auf: e3p.de; abgerufen am 21. Juni 2011.
  27. Katholisches Pfarramt Christus Erlöser, Baunatal (Hrsg.): Christus-Erlöser-Kirche Baunatal. Faltblatt, Baunatal 1999, S. 4–5.
  28. St. Maria Immaculata in Sargenzell. Auf: www.katholische-kirche-huenfeld.de; abgerufen am 21. Juni 2011.

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