- Calfreisen
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Calfreisen Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Graubünden Bezirk: Plessur Gemeindenummer: 3922 Postleitzahl: 7027 Koordinaten: (764093 / 189900)46.849.591249Koordinaten: 46° 50′ 24″ N, 9° 35′ 24″ O; CH1903: (764093 / 189900) Höhe: 1'249 m ü. M. Fläche: 5.13 km² Einwohner: 54 (31. Dezember 2009)[1] Website: www.calfreisen.ch Calfreisen
Karte Calfreisen (rätoromanisch Chiaunreis) ist eine politische Gemeinde im Kreis Schanfigg im Bezirk Plessur des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Blasonierung: In Gold (Gelb) ein von Blau und Silber (Weiss) geschachter Schrägbalken
Das Wappen bezieht sich auf die Familie Unterwegen, ehemals Besitzerin der Burg Calfreisen, der heutigen Ruine Bernegg.
Geographie
Calfreisen liegt im Schanfigg, 5 km (Luftlinie) östlich von Chur. Das ländlich geprägte Dorf erstreckt sich auf einer Hangleiste der zerklüfteten nördlichen Talseite, gut 500 m über der Plessur und 130 m oberhalb der Schanfiggerstrasse. Das Gemeindegebiet umfasst einen schmalen Streifen zwischen den tief eingeschnittenen Schluchten von Calfreiser Tobel im Westen und Castieler Tobel im Osten; es reicht vom Flusslauf bis hinauf zur Hochwangkette, welche vom Montalin (2'266 m) über den Ful Berg (2395 m) die Nordgrenze des Territoriums bildet. Auf dem Grat zwischen Ful Berg und Hochwang wird der mit 2429 m höchste Punkt der Gemeinde erreicht.
Vom gesamten Gemeindegebiet von 517 ha sind 256 ha landwirtschaftliche Nutzflächen (meist Alpwirtschaften), 155 ha Wald und Gehölz, 97 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge) und 9 ha Siedlungsfläche.
Calfreisen grenzt an Castiel, Maladers, Tschiertschen-Praden und Trimmis.
Geschichte
Der 1156 als Caureisene erwähnte Ort gehörte in den Drei Bünden zum Gericht Ausserschanfigg des Zehngerichtenbundes.
Bevölkerung
Die Gemeinde war stets nur eine Kleingemeinde und hat immer weniger als hundert Bewohner gezählt. Zwischen 1808 und 1850 wuchs die Einwohnerzahl stark an (1808–1850: +72 %). Danach sank sie zwei Jahrzehnte lang, um 1880 nahezu wieder den Stand von 1850 zu erreichen. Zwischen 1880 und 1941 folgte eine starke Abwanderungswelle (1880–1941: −60 %). Danach folgten zehn Jahre Wachstum und anschliessend ein Jahrzehnt Stagnation. Zwischen 1960 und 1980 kam es zu einer zweiten Abwanderungswelle. Die Bevölkerung fiel auf einen Tiefststand von nur noch 34 Personen. Seit 1990 pendelt die Einwohnerzahl um die Marke von 50 Bewohnern.
Bevölkerungsentwicklung Jahr 1808 1850 1880 1941 1950 1980 2004 Einwohnerzahl 57 98 90 36 60 34 51 Sprachen
Bis ins 16. Jahrhundert sprachen die Bewohner der Gemeinde rätoromanisch. Seither gehört Calfreisen zum deutschen Sprachgebiet. Die untenstehende Tabelle illustriert dies:
Sprachen in Calfreisen Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000 Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Deutsch 32 94,12 % 53 98,15 % 42 93,33 % Rätoromanisch 2 5,88 % 0 0,00 % 3 6,67 % Einwohner 34 100 % 54 100 % 45 100 % 1990 gab noch eine Person (=1.85 %) Französisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen
Calfreisen gehört zu denjenigen Gemeinden im Kanton Graubünden, welche die neue (evangelisch-reformierte) Lehre annahmen. Im Jahr 2000 gab es 93 % evangelisch-reformierte und 2 % römisch-katholische Christen. 5 % der Einwohner machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.
Herkunft – Nationalität
Von den Ende 2004 51 Bewohnern sind 46 Schweizer Bürger. Bei der letzten Volkszählung waren 89 % Schweizer Staatsangehörige. Die wenigen Zugewanderten kamen alle aus Deutschland.
Politik
Derzeitiger Gemeindepräsident ist Jürg Sprecher (Stand 2010).
Wirtschaft
Nach wie vor dominiert in Calfreisen die Landwirtschaft. Grössere Gewerbebetriebe, Dorfladen und Gasthaus gibt es nicht.
Verkehr
Die Gemeinde ist mit der Haltestelle Calfreisen Abzweigung der Postautolinie Chur–Peist ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Einzelne Kurse fahren auf Voranmeldung bis ins Dorf.
Sehenswürdigkeiten
Auf einem Geländevorsprung am südlichen Ortsrand liegt die Ruine der Burg Bernegg.
Panoramabild, aufgenommen am 23. Mai 2008 oberhalb des Dorfes. Am südlichen Dorfrand die Ruine der Burg Bernegg. Weiter taleinwärts die Kirche von Castiel. Auf der gegenüberliegenden Talseite die Aroser Berge und an den Bergflanken des Gürgaletsch die Dörfer Tschiertschen und Praden.Literatur
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5.
- Peter Masüger: Vom Alträtoromanischen zum "Tschalfiggerisch", in: Terra Grischuna, 48. Jahrgang, Heft 1, Terra Grischuna Verlag, Chur 1990, ISSN 1011-5196.
- Christian Patt: Schanfigger Wörter - Eine Ergänzung zum Davoser Wörterbuch, Verlag Walservereinigung Graubünden, Chur 1986.
- Hans Danuser/Walser-Vereinigung Graubünden (Hrsg.): Alte Wege im Schanfigg, Verlag Walser-Vereinigung Graubünden, Splügen 1997.
- E. Rud: Das Schanfigg, Buchdruckerei AG Arosa, Arosa o.J. (um 1920).
- Dr. C. Fischer: Land und Leute im Tale Schanfigg, Manatschal Ebner & Cie., Chur 1905.
Weblinks
Einzelnachweise
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