Die Friseuse

Die Friseuse
Filmdaten
Deutscher Titel Die Friseuse
Produktionsland Deutschland
Erscheinungsjahr 2010
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe FSK 0[1]
Stab
Regie Doris Dörrie
Drehbuch Laila Stieler
Produktion Ulrich Limmer
Musik Ivan Hajek,
Coconami,
LaBrassBanda
Kamera Hanno Lentz
Schnitt Frank C. Müller,
Inez Regnier
Besetzung

Die Friseuse ist eine deutsche Filmkomödie der Regisseurin Doris Dörrie. Der Film wurde auf der Berlinale 2010 außerhalb des Wettbewerbs vorgestellt, der Kinostart war am 18. Februar 2010.[2] Mit über 600.000 Besuchern in Deutschland avancierte er zum neunterfolgreichsten deutschen Film des Kinojahres 2010.[3]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die arbeitssuchende Friseuse Kathi König lebt nach der Trennung von ihrem Ehemann mit Tochter Julia in einer Plattenbausiedlung in Berlin-Marzahn. Eine offene Stelle in einem Einkaufszentrum bekommt sie wegen ihrer Korpulenz nicht. Daraufhin will sie gleich gegenüber dem Friseurladen, der sie abwies, ihren eigenen Salon eröffnen – gegen den Widerstand der Behörden, Banken und Berater. Um das für die Geschäftseröffnung benötigte Geld zu verdienen, zieht sie mit der ebenfalls arbeitslosen Silke als mobiles Friseurteam durch Seniorenheime, bis eine ihrer Kundinnen unter der Trockenhaube stirbt und die Schwarzarbeit auffliegt. Daraufhin hilft Kathi dem Kleinkriminellen Joe, eine Gruppe von Vietnamesen aus Polen einzuschleusen, die sie anschließend in ihrer Wohnung versteckt. Dabei kommen Kathi und der schlanke Vietnamese Tien, der in der DDR studiert hatte, sich näher. Die Annäherungsversuche des gut situierten, aber auch etwas korpulenten Klaus hatte sie zuvor abgewiesen. Ihren Friseurladen muss Kathi aufgrund behördlicher Auflagen und ihrer Erkrankung an Multipler Sklerose wieder schließen, bevor er richtig eröffnet ist. Sie erhält stattdessen eine Anstellung bei einem vietnamesischen Friseur.

Hintergrund

Mit Die Friseuse verfilmte Doris Dörrie erstmals ein nicht von ihr selbst verfasstes Drehbuch. Die Autorin Laila Stieler ist durch ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Andreas Dresen bekannt. Vorbild für Stielers Geschichte war eine Berliner Friseurin, die einige der im Film gezeigten Szenen selbst erlebt hatte.[4]

Die Dreharbeiten fanden vom 28. September bis 5. November 2009 in Berlin und Osinów Dolny (Polen) statt. Am 14. Februar 2010 feierte der Film seine Uraufführung im Berliner Friedrichstadtpalast im Rahmen der Filmreihe Berlinale Spezial.[5] In Deutschland sahen bis Ende September 2010 über 600.000 Kinobesucher Die Friseuse.[6]

Rezeption

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) verlieh dem Film das Prädikat wertvoll. Die Friseuse sei keine Komödie, sondern zeige das von „traurigen Schicksalsschlägen geprägte Leben einer außergewöhnlichen Frau“, die „nach außen immer Optimismus, Mut und scheinbar nicht versiegende Lebenskraft ausstrahlt“. Dennoch könne der Zuschauer über mit der Berliner Schnauze verbundene „entwaffnende Dialogpartien […] schmunzeln und über manche komischen Situationen auch lachen“. Das Gutachten der Jury lobt die Kameraarbeit, den Soundtrack und die schauspielerische Präsenz der Hauptdarstellerin Gabriela Maria Schmeide. Einige Kritikpunkte am Drehbuch verhinderten die Vergabe des nächsthöheren Prädikats. So seien die Nebenfiguren nicht sorgfältig genug gezeichnet, die Haupterzählung mit einer Nebenhandlung überfrachtet und es gebe unnötige Wiederholungen.[7]

Einzelnachweise

  1. Freigabekarte der FSK, 5. Februar 2010
  2. Die Friseuse. Cinema.de, abgerufen am 4. Februar 2010.
  3. Filmhitliste: Jahresliste (deutsch) 2010 – Filmförderungsanstalt, abgerufen am 26. Juli 2011
  4. Kathleen Cieplik war das Vorbild zu Doris Dörries „Die Friseuse“, Der Tagesspiegel vom 18. Februar 2010
  5. Die Friseuse – Credits bei Filmportal.de, abgerufen am 23. Februar 2010
  6. Filmhitliste: September 2010, Filmförderungsanstalt, abgerufen am 13. November 2010
  7. Die Friseuse. Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 3. Februar 2010: „Prädikat wertvoll“

Weblinks


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