F.M. Tarbuk & Co.

F.M. Tarbuk & Co.

F.M. Tarbuk & Co., später Tarbuk Cars & Cie. war ein österreichisches Fahrzeughandels- und Werkstättenunternehmen.

Unternehmensgeschichte

Das Unternehmen wurde im Jahr 1920 durch den Offizier Fritz Tarbuk von Sensenhorst in Wien gegründet, der zunächst im Rahmen der Firma "Prowodnik Österreichisch-Ungarische Importfirma GmbH" seines Schwiegervaters A.Librowicz mit dem Import von Automobilen begann. 1920 wurde die Generalvertretung der Firma "Automobiles Mathis" Strassburg übernommen und schliesslich 1926 das Unternehmen als Tarbuk OHG protokolliert. 1928 übernahm Tarbuk die Generalvertretung für Horch, Zwickau.

Im Jahr 1938 wurde Tarbuk mit Übernahme der Firma AUTEG des nunmehrigen Partners Peter Pflaum umfirmiert zur gemeinsamen Firma „F.M. Tarbuk & Co.“ und übernahm vor dem Zweiten Weltkrieg die Generalvertretung der Zweigmarken DKW, Horch, Audi und Wanderer der deutschen Auto Union AG sowie Mathis und die Nutzfahrzeughersteller Magirus, Vomag und Manderbach für Österreich mit der Firmenzentrale in Wien I. Opernring 11, und Reparaturwerk Wien X. Davidgasse 90. In den 1930er-Jahren baute Tarbuk sein Autohandelshaus mit Werkstätten in Westösterreich und der Slowakei aus.

Während des Zweiten Weltkriegs waren die Tarbuk-Großwerkstätten in Wien und Bratislava für die deutsche Wehrmacht tätig.

Während der Benzinknappheit im Zweiten Weltkrieg war F.M. Tarbuk & Co. führend im Fahrzeugumbau auf Holzvergaser nach dem Patent des elsässer Erfinders Georges Imbert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm F.M. Tarbuk & Co. die Generalvertretungen für 23 Automobil- und Fahrzeughersteller in Österreich, darunter Škoda, Chrysler, Plymouth, Datsun/Nissan, Rover, Land Rover und Jaguar. Nach dem die Firma Austro-Tatra die Generalvertretung der Tatra-Fahrzeuge aus der Tschechoslowakei verlor, übernahm Tarbuk im Jahr 1948 auch diese Vertretung.

Das Unternehmen baute ab 1950 in Österreich und den Nachbarländern mit einer Reihe von Zweigwerken und Handelsbetrieben seine Marktführerschaft als Händler und Werkstätte für 48 Marken der Automobil-, Nutzfahrzeug-, Zweirad-, Baumaschinen- und Landmaschinenindustrie auf, zum Beispiel Fiat, Lancia, Alfa Romeo, Ford, Volvo, Subaru, Mazda, Suzuki, Opel, Chevrolet, Messerschmitt-Fendt, Harley-Davidson.

Seit dem Tod des Firmengründers im Jahr 1976 wurde das Unternehmen von Nachkommen der Familie des Gründers Tarbuk sowie des späteren Partners Pflaum weitergeführt. Im Jahr 1978 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und durfte seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden. Bis Ende der 1980er Jahre expandierte das Unternehmen stark, beschäftigte schließlich 1000 Mitarbeiter und zählte zu den 60 umsatzstärksten Firmen Österreichs. 1992 wurde die Gruppe unter der Führung von Mario Seiller-Tarbuk zur Tarbuk AG umfirmiert.

In den Folgejahren machten Strukturveränderungen im Importgeschäft, wesentlich verursacht durch den EU-Beitritt Österreichs, und die Krise der Importmarken, allen voran Nissan, der Tarbuk-Gruppe zu schaffen. Ab 1995 wurden operativ Verluste (mit steigender Tendenz) erwirtschaftet. Die Umstrukturierungen unter Hannes Pflaum (Aufsichtsratspräsidium) und Norbert Frömmer (Vorstandsvorsitzender) führten zu einem Niedergang der Unternehmensgruppe und Tarbuk verzeichnete Umsatzrückgänge und Ergebniseinbrüche in allen Geschäftsfeldern. Ein Sparprogramm zeigte faktisch keine Wirkung. Mit Verkauf des Importbereichs Nissan-Österreich und Kündigung der Importverträge durch Saab und Jaguar ab 2001 ging der Niedergang des Konzerns weiter. Auch die Übernahme des Imports von Ford und Jaguar in Kroatien sowie eines Ford-Händlers in Baden-Württemberg verringerten das Eigenkapital des Tarbuk-Konzerns.

Die Umstrukturierungen im Automobil- und Baumaschinenvertrieb wurden nicht bewältigt und der Geschäftsleitung. Ab 2000 erwiesen sich eine Reihe von Firmenübernahmen und neue Projekten (z.B.: YLINE, MOTORLINE, BLM Motorräder, AUTO 2000) als Misserfolge. In kurzer Zeit ging der Großteil des Eigenkapitals der Gesellschaft, das noch 1997 ATS 600.000.000,- betragen hatte, verloren.

2003 wurde - das Unternehmen befand sich am Rande der Zahlungsunfähigkeit - schließlich der Sanierer Erhard F. Grossnigg als Partner ins Unternehmen geholt.

Bis 2007 konnten eine Reihe von Autohäusern und Markenwerkstätten in Wien (Jaguar, Nissan, Saab, Suzuki), Salzburg (Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Jaguar, Land Rover), Graz (Opel, Chevrolet, Saab) und in Württemberg (Ford, Volvo), der Import und Großhandel (MG Rover) sowie im Landmaschinenhandel (Deutz Fahr Austria, Austro Diesel) wirtschaftlich reorganisiert und in kleineren Strukturen gehalten werden.

2007 - 2009 erfolgte unter der Leitung des Sanierers Erhard F. Grossnig der Rückzug aus dem Automobilgeschäft. Sämtliche operativen Unternehmen in Salzburg (Autoitalia), Wien (Tarbuk Wien Süd, Saab Wien Oberlaa) sowie das Autozentrum Puntigam in Graz (TPG Autohandels und Reparatur GmbH), Tarbuk Land- Bau und Industriemaschinen wurden aufgegeben, d.h.liquidiert oder an Mitarbeiter abgegeben.

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