Fasel-Stiftung

Fasel-Stiftung

Die Fasel-Stiftung ist eine gemeinnützige privatrechtliche Stiftung, die 1994 von dem Duisburger Unternehmer Wilhelm Fasel (* 10. November 1911 in Friemersheim bei Duisburg; † 17. Oktober 2009 in Duisburg[1]) gegründet worden ist. Sie hat ihren Sitz in Duisburg.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Nach ihrer Satzung fördert die Stiftung Aktivitäten, die der Überwindung von Spaltungen und der Verständigung zwischen Menschen und Völkern dienen, soziale und mildtätige Aktivitäten sowie die Idee der Sozialen Marktwirtschaft. Die Verwirklichung der Stiftungszwecke erfolgt operativ in Eigenregie und durch Förderung speziell ausgewählter Projekte. Stiftungsorgane sind Vorstand und Kuratorium.[2] Vorstandsvorsitzender ist Reinhold Kube.[3] Vorsitzender des Kuratoriums ist Weihbischof em. Franz Grave. Die Fasel-Stiftung ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen.

Förderung des Jugendaustauschs und soziale Aktivitäten

Zur Überwindung von Spaltungen und Verständigung zwischen Menschen und Völkern unterstützt die Stiftung internationale Begegnungen junger Menschen durch die Übernahme von Fahrt- und Unterbringungskosten und die Förderung dauerhafter Partnerschaften. Die Stiftung unterstützt zur Zeit in Duisburg und am Niederrhein verschiedene Schulen in ihren Austauschprogrammen vornehmlich mit nordosteuropäischen Partnerschulen in Kaliningrad (Königsberg), St. Petersburg, Pskow, Vilnius, Giżycko, Lubin, Kętrzyn und anderen Städten.[4]

Den Schwerpunkt der karitativen Hilfsleistungen bildete zuletzt die Sanierung des Tbc-Kindersanatoriums Swetlogorsk in der Oblast Kaliningrad, um verfallene Gebäude wieder nutzbar zu machen und die Mindestanforderungen im sanitären und medizinischen Bereich sicherzustellen.[5] In Kaliningrad unterstützt die Stiftung ferner Suppenküchen und die Kleiderkammer einer Sozialstation. Vorwiegend auch an ihrem Sitz in Duisburg unterstützt die Stiftung diverse karitative Zwecke.[6]

Das Projekt Oasis der Missionsbenediktinerinnen in Caruaru in Brasilien möchte Straßenkindern eine Heimat geben. Die Stiftung beteiligt sich seit Jahren an dem Aufbau dieser Einrichtung, die mittlerweile rund 200 Kinder und Jugendliche betreut und zusätzlich 500 Mahlzeiten im Monat ausgibt.

Förderung der Idee der Sozialen Marktwirtschaft

Mit dem regelmäßig verliehenen Preis für Soziale Marktwirtschaft zeichnet die Stiftung Personen aus, die sich in besonderer Weise um die Idee der Sozialen Marktwirtschaft verdient gemacht haben. Mit dem Preis verbunden ist eine Dotation in Höhe von € 10.000. Nach der Vorstellung der Stiftung soll mit diesem Betrag ein gemeinnütziges Projekt nach dem Wunsch des Preisträgers gefördert werden. Die mit dem Preis verliehene Skulptur wurde von der Künstlerin Loni Kreuder entworfen.

Erster Preisträger war 2002 der ehemalige polnische Nationalbankpräsident Leszek Balcerowicz. Er hatte als Finanzminister den schwierigen Transformationsprozess des polnischen Wirtschaftssystems in eine marktwirtschaftliche Ordnung und die Heranführung Polens an die Schwelle des Beitritts zur Europäischen Union eingeleitet und entscheidend gestaltet. Der Preis wurde in der Universität Duisburg verliehen.

Mit Kardinal Rodríguez Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras) und Präsident von Caritas Internationalis, zeichnete die Stiftung 2006 ihren zweiten Preisträger aus und hob damit "seine herausragenden Verdienste für eine neue Interpretation und ein neues Verständnis von Globalisierung" hervor. Die Preisverleihung erfolgte im Duisburger Wilhelm Lehmbruck Museum.

Im Dezember 2009 würdigte die Fasel-Stiftung den luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker und dessen "herausragenden Verdienste als Anwalt für eine sozial gerechte und marktwirtschaftliche europäische Ordnung”, so die Begründung der Stiftungsurkunde. Der Preis wurde Juncker in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, unter ihnen auch Bundestagspräsident Norbert Lammert, in der Duisburger Haniel Akademie verliehen. Die Laudatio hielt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers.[7] [8]

Daneben führt die Fasel-Stiftung etwa auch eine Veranstaltungsreihe mit Fachgesprächen über aktuelle Herausforderungen der Sozialen Marktwirtschaft in der Akademie Die Wolfsburg durch. In dieser Reihe referierten und diskutierten in den letzten Jahren u.a. Jürgen Rüttgers[9], Harald Schartau, Hannelore Kraft, Norbert Walter, Dieter Schulte, Jochen F. Kirchhoff, Bärbel Höhn, Ekkehard Schulz und Arthur E. Darboven.

Einzelnachweise

  1. DerWesten: Wilhelm Fasel starb im Alter von 97 Jahren abgerufen am 24. Oktober 2009
  2. Deutsches Informationszentrum Kulturförderung
  3. Stiftungsverzeichnis Nordrhein-Westfalen
  4. Artikel in Der Westen, Artikel bei rp-online, [1] [2], [3]
  5. Ärzteblatt 2001; 98(50)
  6. Artikel auf rp-online, Informationen des Vereins Gemeinsam gegen Kälte, Informationen der Duisburger Tafel, [4]
  7. Ministerpräsident Rüttgers würdigt Jean-Claude Juncker. Abgerufen am 28. Dezember 2010.
  8. Preis der Fasel-Stiftung an "Mister Euro". Abgerufen am 28. Dezember 2010.
  9. Dokumentation des Fachgesprächs „Wie sozial ist die Soziale Marktwirtschaft?“ vom 28. November 2001

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