Forstmeister (Adelsgeschlecht)

Forstmeister (Adelsgeschlecht)
Familienwappen in Siebmachers Wappenbuch

Die Familie der Forstmeister, auch Forstmeister von Lebenhan, war ein fränkisches Adelsgeschlecht.

Geschichte

Der Salzgau mit dem Salzforst in Unterfranken war ein Königsgut im Eigentum der deutschen Könige und Kaiser. Im Jahr 1000 schenkte Kaiser Otto III. den Salzgau mit dem umfangreichen Forst an die Bischöfe von Würzburg. Die Bischöfe von Würzburg gaben die Verwaltung des Forstes an die Grafen von Henneberg.

Schon zu Zeiten Karls des Großen wurden im Salzforst Bienenwarte und Honigschneider angestellt. Die Henneberger beauftragten ein Ministerialengeschlecht, die Herren von Rothenkolben, die in Roth an der Saale, in Hohenroth, in Niederlauer und in Unterebersbach nachgewiesen sind, mit der Verwaltung des Forstes. 1245 wurden diese in Lebenhan begütert. Die Familie der Forstmeister bekam einen Teil der Ganerbenburg Salzburg als Wohn- und Amtssitz, richtete sich aber nach und nach einen repräsentativeren Sitz auf ihrem Gut ein.

1629 erschien die Familie Gebsattel, die ebenfalls teilweise im Dienst der Henneberger gestanden hatte, auf Lebenhan. Die Familie Gebsattel baute das Gutshaus 1750 zu einem dreistöckigen barocken Schloss um und behielt das Gut bis 1865 in ihrem Besitz. Mit dem Gut scheint diese Familie auch die Aufgaben des Forstmeisters übernommen zu haben.

Als Teil der reichsfreien Ritterschaft waren die Forstmeister von Rothenkolben und Lebenhan im Ritterkanton Rhön-Werra organisiert.

Wappen

Blasonierung: In Silber zwei schräggekreuzte rote Kolben, von 3 (1:2) roten Rosen begleitet. Helmzier ein bärtiger Männerrumpf in roter Gewandung, auf dem Haupt ein roter, silbern gestulpter Hut, oben mit drei silbernen Straußenfedern besteckt. Helmdecken rot-silbern.

Heutige Gemeindewappen erinnern noch an den Einfluss der Familie der Forstmeister.

Literatur

  • Cord Ulrichs: Vom Lehnshof zur Reichsritterschaft – Strukturen des fränkischen Niederadels am Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit. Franz Steiner Verlag Stuttgart, Stuttgart 1997, ISBN 3515071091.
  • Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon, oder, Handbuch über die historischen, genealogischen und ..., Verlag Bernhard Friedrich Voigt, Ilmenau 1825, Band 1 (A-K), Seite 374 (Digitalisat)

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