- Rieben (Adelsgeschlecht)
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Rieben, auch Riebe, ist der Name eines alten, ursprünglich mecklenburgischen Adelsgeschlechts. Die Herren von Rieben gelangten später auch in Pommern, Schlesien und Preußen zu Besitz und Ansehen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Herkunft
Die Familie ist wahrscheinlich wendischen Ursprungs und stammte aus Lauenburg.[1] Erstmals urkundlich wird das Geschlecht am 26. Dezember 1237 mit Henricus Ribe erwähnt, der als Zeuge die Bestätigung des Klosters Rehna durch Bischof Ludolf von Ratzeburg besiegelt.[2] Die ununterbrochene Stammreihe der Familie beginnt 1408 mit Vicco von Rieben auf Galenbeck.[3]
Ausbreitung und Besitzungen
Nach Kneschke gehörte auch Hermann Rybe zur Familie, der 1289 Vormund von Herzog Albert war. 1523 gehörten die Herren von Rieben zu den Mitunterzeichnern der Union der Mecklenburgischen Ritterschaft. Achim von Rieben war um 1545 fürstlich braunschweigischer Rat. Georg von Rieben diente unter den deutschen Truppen im Navarrischen Religionskrieg, er wurde 1587 von Bauern in der Schweiz erschlagen. Johann Carl von Rieben war 1712 königlich preußischer Oberstwachtmeister in der Grenadiergarde. Um 1800 lebte ein von Rieben als königlicher Forstmeister in Berlin und 1806 war ein Herr von Rieben Postmeister zu Iserlohn.[1]
Friedrich von Rieben, Herr auf Schliesen im ehemaligen Landkreis Wohlau, war 1837 Landesältester. Sein Bruder Adolph von Rieben besaß das Gut Kutscheborwitz bei Wohlau. Um die gleiche Zeit war der Landdrost von Rieben Herr auf Galenbeck.[1]
Galenbeck gehörte zu den ältesten riebenschen Besitzungen. Es war von 1391 bis 1945 in Familienbesitz. Die dort errichte Burg stammte aus dem 13. Jahrhundert, wurde aber 1453 von brandenburgischen Truppen zerstört. Von der Burg sind noch die Ruinen des Bergfrieds aus dem 15. Jahrhundert und eines eckigen Wohnturms aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erhalten. Das Gutshaus, ein Fachwerkbau, wurde 1712 von der Familie von Rieben als herrschaftliches Wohnhaus errichtet.[4] 1521 konnten Angehörige Cosa und Brohm (heute beides Ortsteile von Friedland) erwerben. In der Mark Brandenburg war die Familie 1565 zu Lauenhagen und 1588 zu Neuensund besitzlich. Mitte des 19. Jahrhunderts war Helmut von Rieben, Major außer Dienst, Herr auf Schildberg im Landkreis Soldin und Lauenhagen im Landkreis Prenzlau. Wilhelm Bernhard Adolph von Rieben, Major außer Dienst, war Herr auf Kadlewe und Kutscheborwitz im Landkreis Wohlau. Ein Herr von Rieben war zu Schlaube im Landkreis Guhrau, Bernhard von Rieben zu Schliesen und Brenowitz im Landkreis Wohlau besitzlich. Die Witwe Rieben, eine geborene von Tschammer, war Besitzerin des Gutes Hochbeltsch im Landkreis Guhrau und eine Frau von Rieben war Besitzerin des Kölmergutes Schrotz im Landkreis Deutsch Krone.[1]
Seit 1920 bestand ein Familienverband, der alle zwei Jahre in Galenbeck Familientage abhielt. Mitglieder der Linie Galenbeck lebten 1977 in Ontario, Canada.[5] Andere Familienmitglieder lebten im 19. und 20. Jahrhundert zumindest bis 1949 in Südaustralien.[6]
Standeserhebungen
Carl Constantin von Rieben auf Giesendorf im Landkreis Teltow, königlich preußischer Leutnant außer Dienst, wurde am 15. Oktober 1840 zu Berlin in den preußischen Freiherrenstand erhoben.[3]
Wappen
Das Wappen zeigt in Rot einen gekrümmten silbernen Fisch. Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken drei Straußenfedern (rot-silbern-rot).[3]
Das Wappen ist vermutlich redend, da im Wendischen Riba »Fisch« bedeutet.
Personen
- Julius von Rieben (* 1800, † 1888), königlich preußischer Generalleutnant, Direktor des Marineministeriums; 1867 Bevollmächtigter zum Bundesrat des Norddeutschen Bundes
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Band 4, Seite 512-513
- ↑ Mecklenburgisches Urkundenbuch, Band 1, Nr. 471
- ↑ a b c Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, Seite 397-398
- ↑ www.gutshaeuser.de
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A, Band XIV, Band 66 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1976, S. 386-394
- ↑ Siehe: en:Attunga, Toorak Gardens (in englisch)
Literatur
- Nachrichten vom Geschlechte der Herren von Rieben im Mecklenburgischen in: Hannoverische Gelehrte Anzeigen, Hannover 1752.
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 4, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837, Seite 114-115. (Digitalisat)
- Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755). 1864 Seite 217-218
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 7, Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1867, Seite 495-496. (Digitalisat)
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, AA, 1913 (STR, ÄG), Ergänzungen (1915–1939), Gotha, Justus Perthes
- Genealogisches Handbuch der adeligen Häuser, A 14, Band 66 der Gesamtreihe, Seite 386-394; C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1977
- Wolf Lüdeke von Weltzien: Die Rieben 1170-1989. In: Familien aus Mecklenburg und Vorpommern, Genealogie erloschener (und lebender) Geschlechter. Band 1, Seite 247-299, Buch und Bild Verlag Nagold, 1989
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, Seite 397-398; C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2000, ISSN 0435-2408
Weblinks
Commons: Rieben (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Wappen der Familie von Rieben
- Wappensiegel von 1237 mit Beschreibung (Seite 76, Nr 103-105) in „Friedrich Crull: Die Wappen der bis 1360 in den heutigen Grenzen Meklenburgs vorkommenden Geschlechter der Mannschaft“
- Die Riebe(n) in Band 5 des Siebmacherschen Wappenbuchs in 5 Bänden (1703)
- Familie von Rieben im Schlossarchiv Wildenfels
Kategorien:- Deutsches Adelsgeschlecht
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