- Gunther Beth
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Gunther Beth (* 18. Oktober 1945 in Lübeck) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ausbildung und Theater
Beth wuchs in Hamburg auf[1] und besuchte das Alstertal-Gymnasium. Nach dem Abitur entschied er sich für eine berufliche Karriere als Schauspieler. Beth spielte an fast allen großen Boulevardtheatern, unter anderem in Berlin, München, Köln und Düsseldorf. Ein Theaterengagement hatte Beth auch am Kleinen Theater im Park von Walter Ullrich in Bad Godesberg. 1972 spielte er am Hebbel-Theater in Berlin unter der Regie von Wolfgang Spier in der Komödie Alle reden von Liebe von Hans Borgelt; seine Partner waren Günter Pfitzmann, Maria Körber und Peter Schiff. Die Inszenierung wurde auch für das Fernsehen aufgezeichnet. 1984 trat er, wieder unter der Regie von Wolfgang Spier, an der Komödie am Kurfürstendamm in der Komödie Schreib, wenn Du kannst! von Peter Lambda auf. Auch diese Inszenierung, in der neben Beth auch Wolfgang Spier, Hannelore Cremer und Christine Schild spielten, wurde für das Fernsehen aufgezeichnet. 1985 ging Beth mit diesem Stück auch auf Tournee.[2] Im Januar 1986 gastierte er mit Schreib, wenn Du kannst! im Contra-Kreis-Theater in Bonn. Auch später war Beth regelmäßig in Tourneeproduktionen, meistens in eigenen Stücken, als Darsteller zu sehen; mehrmals führte er dabei auch selbst Regie.
Theaterautor
Seit den 1970er Jahren schrieb Beth als Autor und Co-Autor mehrere Theaterstücke. Sein erstes Stück, die Komödie Meine Mutter tut das nicht, verfasste er gemeinsam mit dem Schauspieler und Regisseur Folker Bohnet. Die Uraufführung fand 1977 im Kölner Theater am Dom statt.[1] Im Dezember 1986 folgte in Stuttgart die Uraufführung seiner gemeinsam mit Alan Cooper geschriebenen Komödie Der Neurosen-Kavalier.[2] Die Hauptrollen spielten Claus Biederstaedt (als Felix Bollmann, der Neurosenkavalier), Karin Dor (als Sybille Bast, die kleptomanische Witwe) und Angélique Duvier (als Bestsellerautorin Claudia Carrera); Beth selbst übernahm die Rolle des verliebten Nervenarztes De Witt. Mit diesem Stück ging Beth mit der Uraufführungsbesetzung mehrfach (1987, 1989, 1990, 2003–2008) auf Deutschland-Tournee, zuletzt 2008. Das Stück wurde mittlerweile (Stand 2009) in über 7.500 Vorstellungen, in 88 Produktionen und in 9 Ländern gezeigt.[2] 2006/2007 trat Beth mit Der Neurosen-Kavalier auch am Contra-Kreis-Theater in Bonn auf.[3]
Weitere Boulevardstücke verfasste Beth in Zusammenarbeit mit der Schauspielerin und Autorin Barbara Capell. Es entstanden gemeinsam: Micky Maus und Einstein (Uraufführung 1985 Komödie am Kurfürstendamm mit Ute Willing und Herbert Herrmann), Trau keinem über 60! (UA 1992), Wer den Löwen weckt (UA 1998), Ich wär so gern wie du (UA 2000), Man liebt nur dreimal oder Die Katze (UA 4. Februar 2001, Theater im Rathaus Essen) und Willkommen im Club (UA 2002).[4]
In seiner Komödie Wer den Löwen weckt, in deren Mittelpunkt ein alternder Inhaber einer Künstleragentur steht, verkörperte Beth die Rolle des Hannes, den Kompagnon des Künstleragenten Leo Copperschmidt. Mit diesem Stück ging Beth 2000 auch auf Tournee. Das Stück wurde unter anderem an der Komödie am Kurfürstendamm gespielt; seine Partner in der Produktion des Tourneetheaters Thespiskarren waren Claus Biederstaedt, Ricci Hohlt und Jessica Blume.[5][6]
In Trau keinem über 60!, einer Komödie um den alternden Buchhändler Robert Schweizer, der sich noch einmal verlieben will, aber darüber in Streit mit seinem Sohn gerät, übernahm Beth die Rolle des Sohnes Tom Schweizer. Es spielten wieder Claus Biederstaedt und Karin Dor die Hauptrollen[7]; in späteren Aufführungen übernahmen Ilja Richter und Peter Fröhlich die Rolle des Robert Schweizer. In seinem eigenen Stück Man liebt nur dreimal oder Die Katze spielte Beth auch die Rolle des Hagen an der Seite von Karin Dor und Stefan Behrens. Beth hatte die Rolle der Isabella eigens für Karin Dor geschrieben.[8] Auch mit dieser Produktion ging Beth mehrfach auf Tournee, zuletzt 2010. Von August bis November 2008 fand eine Aufführungsserie des Tourneetheaters Thespiskarren an der Komödie im Bayerischen Hof in München statt.[9]
2007 wurde im Theater an der Kö in Düsseldorf Beths Komödie Die Nummer des Jahres uraufgeführt, die in Zusammenarbeit mit René Heinersdorff entstand.[1] 2007/2008 gastierte Beth mit seinem Stück Trau keinem über 60! wieder am Contra-Kreis-Theater. Er selbst spielte wieder die Rolle des Sohnes Tom; seine Partner waren diesmal Karin Dor und Peter Fröhlich.[10] Im Februar 2009 folgte dort die Uraufführung seines Theaterstücks Das Kostüm, dem sich 2010/2011 eine Tournee anschloss.[11]
Neben seinen Theaterstücken verfasste Beth auch Romane und Drehbücher, unter anderem für die Serien Marienhof und Das Traumschiff.[1]
Film und Fernsehen
Beth übernahm ab Ende der 1960er Jahre regelmäßig auch Film- und Fernsehrollen. 1969 war er im Kino in dem Kriminalfilm Sieben Tage Frist von Alfred Vohrer als hintertriebener Schüler Hensen zu sehen.[12] In dem komödiantischen Sexfilm Frisch, fromm, fröhlich, frei (1970) von Rolf Thiele spielte er den Alexander. Außerdem spielte er 1973 (Premiere: 1974) die Rolle des Kronert in dem Thriller Einer von uns beiden von Wolfgang Petersen.
Im Fernsehen war Beth in verschiedenen Krimiserien zu sehen: Hamburg Transit, Der Kommissar und Derrick. In der Kommissar-Folge Schrei vor dem Fenster spielte er den Berthold Thiemel, den Sohn einer Schauspielerin (Maria Schell), der in Verdacht gerät, deren Mann erschossen zu haben.[13] 1972/1973 war er in der Familienserie Kleinstadtbahnhof an der Seite von Heidi Kabel und Gustav Knuth zu sehen. Er spielte die Rolle des Sohnes Wolfgang Henning, der sein Medizinstudium in Hamburg aufgibt und in seinen Heimatort zurückkehrt.[14][15] In der Fernsehserie Die Powenzbande (1973) hatte er die Rolle des Edwin Quiebus. Er verkörperte den Sohn der hochmoralischen und sittenstrengen Witwe Quiebus, der sich in die hübsche Lilith Powenz verliebt und diese schließlich heiratet.[16] In der Tatort-Episode Die Rechnung wird nachgereicht war er 1975 als Polizeiassistent Rolf zu sehen.[17]
Synchron- und Sprechertätigkeit
Beth war auch als Synchronsprecher tätig. Er lieh seine Stimme David Garrison in der Serie Eine schrecklich nette Familie. Außerdem sprach er Robert Walker jr. in Raumschiff Enterprise. Außerdem sprach er die Rolle von John David Garfield in Robert Altmans Film Ein kalter Tag im Park (That Cold Day in the Park).[18]
Beth arbeitete auch als Sprecher für Hörspiele. Mehrfach wurde er bei dem Label Europa als Sprecher in den Karl May-Hörspielen verpflichtet. Er sprach Eisenherz in Unter Geiern, Wohkadeh in Der Sohn des Bärenjägers und Mesuf in Die Sklavenkarawane.[19][20][21][22] 1979 wirkte er in einer Koproduktion des Südwestfunks und des Westdeutschen Rundfunks in dem Hörspiel Das Ekel aus Säffle aus der Kommissar Beck-Krimireihe mit. Beth trat auch als Rezitator hervor.
Persönliches
Beth wollte ursprünglich Profi-Tennisspieler werden.[2] Seit 2004 berichtet er für die Münchner Abendzeitung von den Tennismeisterschaften in Wimbledon.[23] Beth ist mit der Schauspielerin und Autorin Barbara Capell verheiratet und lebt in München.
Filmografie (Auswahl)
- 1969: Die Hupe – Eine Schülerzeitung (Fernsehserie)
- 1969: Sieben Tage Frist
- 1969: Der Kommissar (Fernsehserie) – Schrei vor dem Fenster
- 1970: Frisch, fromm, fröhlich, frei
- 1971: Hamburg Transit
- 1972: Alle reden von Liebe (Theateraufzeichnung)
- 1972–1973: Kleinstadtbahnhof (Fernsehserie)
- 1973: Die Powenzbande
- 1974: Einer von uns beiden
- 1975: Tatort – Die Rechnung wird nachgereicht
- 1979: Derrick - Anschlag auf Bruno
- 1984: Schreib, wenn Du kannst! (Theateraufzeichnung)
- 1994; 1996 Anwalt Abel
Weblinks
- Gunther Beth in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Gunther Beth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gunther Beth in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Impuls 75 Magazin des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin, Juni 2008–August 2008
- ↑ a b c d Gunther Beth Niederdeutsche Bühne Flensburg e. V.
- ↑ Der Neurosen-Kavalier Pressestimmen (Contra-Kreis-Theater)
- ↑ Gunter Beth Vita Contra-Kreis-Theater Bonn
- ↑ Lachinfarkt auf Gummisohlen Berliner Zeitung; 24. Mai 2000 (Aufführungskritik)
- ↑ Wer den Löwen weckt Kulturgemeinde Oberstdorf (alle Aufführungen 1972 bis 2009)
- ↑ Trau keinem über 60! Besetzung, Produktionsdetails, Szenenfotos
- ↑ Karin Dor - Grande Dame des deutschen Kinos DIE WELT; 24. August 2008
- ↑ Man liebt nur dreimal oder Die Katze Besetzung, Produktionsdetails, Pressestimmen, Szenenfotos
- ↑ "Trau keinem über 60!" im Contra Kreis Theater General-Anzeiger; 15. November 2008 (Aufführungskritik)
- ↑ Das Kostüm Tourneetheater Thespiskarren
- ↑ Sieben Tage Frist (1969) OFDb (Kritik)
- ↑ Der Kommissar Staffel 1 Episodenguide
- ↑ Kleinstadtbahnhof Fernsehlexikon
- ↑ Gunter Beth Kabeleins Serienlexikon
- ↑ Die Powenzbande Vita Gunther Beth Die legendären Mehrteiler
- ↑ TATORT: DIE RECHNUNG WIRD NACHGEREICHT Cinema.de
- ↑ Gunther Beth Synchrondatenbank
- ↑ Unter Geiern Besetzung und Produktionsdetails
- ↑ Der Sohn des Bärenjägers Besetzung und Produktionsdetails
- ↑ Die Sklavenkarawane Besetzung und Produktionsdetails
- ↑ Gunther Beth Karl May Hörspiele und Hörbücher
- ↑ Post aus Wimbledon: From Zero to Hero Abendzeitung; 21. Juni 2009
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