- Jeder Rappen zählt
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Jeder Rappen zählt ist eine Spendenaktion des Schweizer Fernsehens, der Glückskette und des Schweizer Radio DRS. Sie basiert auf dem niederländischen Original Serious Request[1] und wurde im Dezember 2009 zum ersten Mal durchgeführt.[2] Im Rahmen von Jeder Rappen zählt ziehen sich jeweils drei bekannte Schweizer Radiomoderatoren für sechs Tage in ein Glashaus auf dem Berner Bundesplatz zurück. Aus dieser «Glasbox» senden sie sechs Tage lang rund um die Uhr ein Radioprogramm und verzichten währenddessen auf feste Nahrung. Das Radioprogramm von Jeder Rappen zählt wird jeweils auf DRS 3 gesendet. Zudem sendet SF zwei jeweils während 17 Stunden pro Tag Live-Bilder aus der Glasbox, während im Hintergrund das Radioprogramm zu hören ist. Täglich wird auf SF zwei eine halbstündige Tageszusammenfassung gesendet. Passanten können die Glasbox besuchen und ihre Spende vor Ort abgeben. Es kann jedoch auch per Telefon oder per Einzahlung gespendet werden. Während der Woche werden verschiedene Aktionen durchgeführt. So können sich Radiohörer gegen eine Spende einen Musiktitel wünschen und so das Musikprogramm mitgestalten oder per SMS kostenpflichtige Grussbotschaften senden, die dann als Lauftext über den Bildschirm gehen. Vor und während der Aktion finden im Internet zahlreiche Auktionen statt, deren Erlöse gespendet werden.
Inhaltsverzeichnis
2009
Vom 14. bis zum 19. Dezember 2009 wurde die Spendenaktion zum ersten Mal durchgeführt. Insgesamt wurden 9,2 Millionen Schweizer Franken für den Kampf gegen Malaria gesammelt.[3] Das Moderationsteam bestand aus Mario Torriani, Nik Hartmann und Judith Wernli. Reto Scherrer wurde für das Fernsehen als Aussenmoderator eingesetzt. Das Projekt startete am Morgen des 14. Dezember und wurde durch Bundespräsident Hans-Rudolf Merz eröffnet. Während der Woche besuchten viele prominente Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Emil Steinberger, Gilbert Gress, Gölä, Polo Hofer, Eveline Widmer-Schlumpf und Dieter Meier die Aktion. Zudem fanden sogenannte "Kopfhörer-Konzerte" statt. Interpreten wie Marit Larsen oder The Baseballs traten dabei in der Glasbox auf. Diese Konzerte wurden live auf Kopfhörer übertragen, welche man für 20 Franken mieten konnte. Auch dieser Erlös wurde gespendet. Die Prominenten stellten sich für zahlreiche Auktionen zur Verfügung. So versteigerte Fussballtrainer Gilbert Gress seine Ersatzbrille, Dieter Meier seinen ersten Golfschläger, Emil Steinberger ein altes Manuskript, Sportreporter Bernard Thurnheer eine persönliche Combox-Ansage, Aussenministerin Micheline Calmy-Rey eine Nacht in einer Schweizer Botschaft und TV-Moderator Kurt Aeschbacher einen Platz als Talkgast in seiner Sendung Aeschbacher. Diese Sendung wurde dann live aus der Glasbox gesendet. Der Platz wurde für 15'000 Schweizer Franken ersteigert. Jeden Abend verkauften prominente Persönlichkeiten Rosen in der Berner Innenstadt, wobei der Käufer den Preis selbst bestimmen konnte. Auch dieser Erlös kam der Aktion zugute. Die ganze Woche ereigneten sich immer wieder kleine Highlights wie z.B. Flavia aus Zürich ihrem Freund Marcel in der Box einen Heiratsantrag machte, den alle live im Radio mitverfolgen konnten. Der Auszug der Moderatoren wurde am Samstagabend live in der Sendung Happy Day auf SF 1, in welcher ebenfalls gesammelt wurde, übertragen.
2010
Vom 13. bis zum 18. Dezember 2010 wurde das Projekt auf dem Berner Bundesplatz zum zweiten Mal durchgeführt. Insgesamt wurden 8'996'326 Schweizer Franken für den Kampf gegen Kinder im Krieg gesammelt.[4] Als Moderatoren waren Tom Gisler, Nik Hartmann und Anic Lautenschlager in der Glasbox tätig. Judith Wernli blieb dem Projekt als Aussenreporterin und Botschafterin erhalten. Reto Scherrer und Rebecca Villiger wurden dieses Jahr als Aussenmoderatoren eingesetzt. Mario Torriani begleitete das Projekt aus dem Kongo, von wo er mehrmals täglich über die Aktuelle Situation und lokale Hilfsprojekte berichtete. Im Vorfeld besuchten die Moderatoren auch dieses Jahr Gebiete, in welchen heute noch Kinder als Soldaten im Krieg eingesetzt werden. Auch 2010 wurden wieder verschiedene Auktionen durchgeführt. Als Beitrag der SBB konnte man am 14. Dezember 2010 mit dem Roten Doppelpfeil durch die Schweiz fahren und für jeden gefahrenen Kilometer einen Franken bezahlen.[5] Auch die Swisscom beteiligte sich aktiv am Projekt. Sie sammelte in der ganzen Schweiz alte Mobiltelefone ein, welche in Entwicklungsländer weiterverkauft werden. Auch dieser Erlös kam der Aktion zugute. Zudem stellte die Swisscom alle Telefonleitungen, welche mit dem Projekt zusammenhingen, kostenlos zur Verfügung.[6] Auf dem Bundesplatz finden auch 2010 wieder Kopfhörerkonzerte statt. 2010 traten neben Bands auch Comedians und DJs auf.
Folgende Auftritte wurden bereits durchgeführt:
Besonderheiten
- Der ägyptische Investor Samih Sawiris versprach via Telefon, den am Ende der Woche entstandene Spendenbetrag um 20 Prozent zu erhöhen.
- Am Mittwochnachmittag sang Pop-Sänger Baschi mit mehreren hundert Passanten auf dem Berner Bundesplatz seine JRZ-Hymne.
2011
Anfangs Juni 2011 wurde bekannt, dass Jeder Rappen zählt im Dezember 2011 zum dritten Mal durchgeführt werden soll. Die Aktion soll diesmal jedoch auf dem Vorplatz des KKL in Luzern stattfinden.[7] Grund dafür sind vermutlich die zeitgleich stattfindenden Bundesratswahlen.
Offizielle Hymnen
2009
Eigens für das Spendenprojekt wurde 2009 eine Hymne mit dem gleichnamigen Titel auf Mundart «Jede Rappe zellt» komponiert. Komponist ist Lovebugs-Sänger Adrian Sieber, der zusammen mit Rapper Greis, Muriel Rhyner und Sad den Song produzierte. Der Erlös aus dem Lied wurde gespendet. Ziel war es, dank den Downloads den Song an die Spitze der Schweizer Hitparade zu bringen.[8] Die Hymne schaffte es schlussendlich nur auf Platz 46. Auch Sänger Ritschi komponierte mit «Es Geit Üs Alli A» («Es geht uns alle an») einen Song für die Aktion.
2010
Die Hymne des Projektes im Jahr 2010 hiess «Chinder im Chrieg» («Kinder im Krieg») und wird von Baschi gesungen. Der Song wurde im November 2010 zusammen mit einem Kinderchor aus Baschis Heimatgemeinde Gelterkinden aufgenommen und veröffentlicht.[9] Der Song befand sich vier Wochen lang in der Schweizer Hitparade. Die höchste Platzierung war der 24. Rang.
Die Spendenaktion weltweit
Auch in anderen Ländern wurde die Aktion schon durchgeführt:
Land oder Kontinent[10] Name Sender Niederlande Serious Request 3FM Belgien Music For Life Studio Brüssel Schweden P3 Musikjälpen P3 Afrika Serious Request Ghetto Radio Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Niederlande: 3FM
- ↑ Highlights 2009
- ↑ Jeder Rappen zählt - auch 2010
- ↑ "Jeder Rappen zählt" - auch im Dezember 2010
- ↑ Mit dem Spendenzug durch die Schweiz
- ↑ Detailhändler Coop stellte blaue Mützen her, deren Erlös zu einem grossen Teil gespendet wurde. Swisscom sammelt alte Handys ein
- ↑ «Jeder Rappen zählt» dieses Jahr in Luzern. jrz.ch (12. Juli 2011). Abgerufen am 17. Juli 2011.
- ↑ Die JRZ-Hymne von Muriel, Adrian, Sad und Greis
- ↑ "Baschi singt für Kinder im Krieg: Die Aufnahmen zum «Jeder Rappen zählt»-Song
- ↑ Die Spendenaktion weltweit
Kategorien:- Hörfunksendung (Schweiz)
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