Johannes Schmalzl

Johannes Schmalzl

Johannes Schmalzl (* 13. Mai 1965 in Würzburg) ist ein deutscher Verwaltungsjurist. Er ist Regierungspräsident des Regierungsbezirks Stuttgart in Baden-Württemberg und Mitglied der FDP.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Johannes Schmalzl wuchs in Marktbreit am Main auf, wo er 1985 das Abitur am Gymnasium Marktbreit machte. Nach dem Grundwehrdienst in Lingen an der Ems und in Fuldatal-Rothwesten bei Kassel studierte er Wirtschafts- und Rechtswissenschaften in Bamberg, Würzburg, Bonn und Lausanne (Schweiz).

Nach dem Ersten Staatsexamen absolvierte Schmalzl das juristische Referendariat unter anderem mit einer Station an der Deutschen Botschaft in Tallinn (Estland). Nach dem Zweiten Staatsexamen 1996 trat er in den baden-württembergischen Staatsdienst im Justizministerium Baden-Württemberg ein.

Von 1996 bis 2000 war Schmalzl an die Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund[1] als Referent und Beauftragter des baden-württembergischen Justizministeriums in Bonn und Berlin abgeordnet. 2000 erfolgte eine Abordnung zur Staatsanwaltschaft Stuttgart als Dezernent eines Allgemeindezernats. Anschließend bis 2005 leitete Schmalzl die Zentralstelle (Leitungsstab) im Justizministerium Baden-Württemberg unter den Justizministern Ulrich Goll und Corinna Werwigk-Hertneck.[2]

2005 wurde er vom damaligen Ministerpräsidenten Günther Oettinger zum Präsidenten des Landesamts für Verfassungsschutz Baden-Württemberg berufen. Seit 1. Januar 2008 ist Johannes Schmalzl Regierungspräsident des Regierungsbezirks Stuttgart.

2011 wollte Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Schmalzl als Nachfolger von Monika Harms zum Generalbundesanwalt ernennen.[3][4] Nachdem der brandenburgische Generalstaatsanwalt Erardo Cristoforo Rautenberg die Bestallung des FDP-Politikers in einem Brief an die Bundesjustizministerin harsch kritisiert hatte, schickte Schmalzl diesem eine private „empörte E-Mail“ als Antwort.[5] Infolge dessen wollten ihn die SPD-geführten Länder im Bundesrat nicht wählen. Schmalzl zog seine Kandidatur am 23. September 2011 zurück.[5]

Politische Tätigkeit

Johannes Schmalzl kam über sein Engagement in der Hochschulpolitik zur FDP. 1988 bis 1990 war er als Pressesprecher Mitglied im Bundesvorstand Liberaler Hochschulgruppen.[6] Seit vielen Jahren arbeitet er im Bundesfachausschuss Innen- und Rechtspolitik der Bundespartei mit, dessen Geschäftsführung er geraume Zeit innehatte. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Landesfachausschusses Innen- und Rechtspolitik der Landes-FDP und Vorstandsmitglied des Landesverbandes Liberaler Juristen in Baden-Württemberg.

Privates

Schmalzl ist verheiratet und hat drei Kinder.

Sonstiges

Als Bezirksvorsitzender Nord-Württemberg und Mitglied des Landesvorstands engagiert sich Schmalzl in der Arbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund
  2. Justizministerium Baden-Württemberg
  3. Kabinettsbeschluss: Schmalzl soll neuer Generalbundesanwalt werden Focus online, 24. August 2011
  4. Streit um neuen Generalbundesanwalt: Fällt der FDP-Kandidat im Bundesrat durch? tagesschau.de, 14. September 2011
  5. a b Severin Weiland, Veit Medick und Stefan Berg: Beinah-Generalbundesanwalt Schmalzl: Pöbel-Mail bringt FDP-Kandidaten zu Fall. spiegel.de, 23. September 2011
  6. Bundesvorstand Liberaler Hochschulgruppen

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