Leopold von Morgenstern

Leopold von Morgenstern

Leopold von Morgenstern (* 29. Juli 1790 in Sandersleben; † nach 1848), war ein Doktor der Rechte, wirklicher Geheimer Rat, Regierungs- und Konsistorialpräsident in Dessau.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Leopold von Morgenstern begründete durch sein Nobilitierung ein Adelsgeschlecht, da er jedoch nur einen Sohn hatte, der zudem vor ihm verstarb, hatte diese Familie keinen Bestand. Seine Tochter Clara Wilhelmine von Morgenstern (* 1820; † 1892) war mit dem königlich preußischen Landrat und Erbherrn auf Wachsdorf, Otto Heinrich von Jagow (* 1810; † 1893) vermählt, mit dem sie drei Söhne und zwei Töchter hatte.

Leben

Leopold von Morgenstern strebte anfangs eine akademische Laufbahn an und nahm 1810 in Dessau eine Anstellung als Regierungsadvokat an. Dann jedoch nahm er als Auditeur und Quartiermeister beim anhaltischen Kontingent am russischen Feldzug teil, wurde 1814 zum Hauptmann befördert und kämpfte in den Befreiungskriegen in den Niederlanden gegen Frankreich.

Nach dem Krieg wurde er zum Regierungsassessor und geheimen Kabinettssekretär ernannt, erwarb sich als solcher das Vertrauen des Herzogs Leopold Friedlich Franz. Er erhielt den Auftrag, in den Jahren 1816 und 1817 dem Erbprinzen in mündlichen Vorträgen eine Übersicht der Staats- und Rechtswissenschaften zu geben. Anfang 1816 wurde er zum Regierungsrat befördert und 1817 bei dem Regierungsantritt des Herzogs Leopold Friedrich mit Einführung der Städteordnung und mit Fragen der Gesetzgebung beschäftigt.

Nach dem Tode des Präsidenten Ludwig von Basedow wurde er 1835 zum wirklichen Geheimenrat und Regierungspräsidenten ernannt. In dieser Stellung, wo er die Justizangelegenheiten des Landes, die des Kultus und öffentlichen Unterrichts, die Gesamthaus-, Bundes- und auswärtigen Angelegenheiten zu leiten hatte, widmete er besondere Sorgfalt den Unterrichtsanstalten, wie denn die neue Einrichtung der Schulen in Dessau im Jahre 1837 und die neue Bürgerschule in Zerbst im Jahre 1839 sein Werk sind.

Sein Verdienst soll auch ein wesentlicher Beitrag zur Umsetzung der Eisenbahnverbindung Berlins mit Leipzig über Dessau gewesen sein. Der König von Preußen hat ihn mit dem roten Adlerorden zweiter Klasse ausgezeichnet, 1836 erhob ihn der Herzog in den Adelstand, die Stadt Dessau erteilte ihm 1837 das Ehrenbürgerrecht, er erhielt das Ritterkreuz des österreichischen Leopoldordens und 1838 das des anhaltischen Gesamthausordens Albrechts des Bären, und 1840 wurde er Spruchmann beim Schiedsgericht des deutschen Bundes.

Im Jahre 1848 musste er seine Ämter niederlegen.

Werke

  • Tödtung mit Einwilligung der Getödteten. Dessau 1829. In: Annalen der deutschen und ausländischen Criminal-Rechts-Pflege. Berlin 1829, S. 197–253
  • Beurteilung des Entwurfes der Verfassungsurkunde für das Herzogthum Anhalt-Dessau, so wie des Wahlgesetzes und der Geschäftsordnung für die Ständeversammlung. Dessau 1848

Literatur

  • Adolf Maximilian Gritzner: Standeserhebungen und Gnadenakte deutscher Landesfürsten Während der letzten drei Jahrhunderte. Görlitz, 1880, Band 1 (unter Anhalt-Dessau)
  • Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. Band 3, 1865, S. 65 links
  • Otto Wigand: Wigand’s Conversations-Lexikon für alle Stände. Leipzig 1849, Band 9, S. 217

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