Lokalbahn Arad–Podgoria

Lokalbahn Arad–Podgoria
Lokalbahn Arad–Podgoria
Kursbuchstrecke (CFR): keine
ex 217 / 218 / 219 / 220
exex 57 / 57 bis / 58
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem: 1500 Volt =
Legende
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Arad Podgoria
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Bahnstrecke Arad–Timișoara
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Micălaca
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Güterumgehungsbahn
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Glogovăț
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Mândruloc
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Cicir
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Sâmbăteni
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Bahnstrecke Arad–Alba Iulia
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Ghioroc Piață
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Miniș
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Păuliș
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Barațca
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Cladova
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Radna Gară
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Cuvin
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Covăsinț
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Poala Muntelui
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Șiria
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Galșa
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Mișca
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Pâncota (früher Pâncota Gară)
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Pâncota Oraș (früher Pâncota Comună)

Die Lokalbahn Arad–Podgoria war eine Lokalbahn im rumänischen Banat. Es bestand ein Netz aus drei meterspurigen Strecken, diese führten vom Betriebsmittelpunkt Ghioroc in der Weinbauregion Podgoria aus sternförmig nach Arad im Westen (22,150 Kilometer), Pâncota im Norden (22,350 Kilometer) und Radna im Südosten (13,086 Kilometer). Sie war die erste und bis 1965 einzige elektrisch betriebene Eisenbahn auf dem Gebiet des heutigen Rumänien und gleichzeitig die einzige elektrisch betriebene Schmalspurbahn des Landes. Gegenwärtig ist nur noch der Abschnitt Arad–Ghioroc in Betrieb. Er ist als Überlandstraßenbahn in das Netz der Verkehrsgesellschaft Compania de Transport Public Arad, kurz C.T.P. Arad, integriert. Heute verkehren auf ihr die Linien 11, 12 und 14.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Lokalbahn wurde am 11. November 1906, damals gehörte das Banat noch zum Königreich Ungarn, von der Aktiengesellschaft Arad–Hegyaljai Motorosított Vasút Részvénytársaság, abgekürzt AHMV Rt., eröffnet. In Arad hatte sie einen eigenständigen Bahnhof auf dem heutigen Piața Podgoria, etwa 700 Meter südlich des Staatsbahnhofs der Magyar Államvasutak. Zwar war sie über weite Strecken parallel zur Bahnstrecke Arad–Alba Iulia trassiert, führte aber im Gegensatz zu dieser direkt durch die Ortschaften und erschloss diese somit deutlich besser. Gleiches galt für Șiria, Mișca und Pâncota an der Bahnstrecke nach Brad. Eine wichtige Rolle spielte die Lokalbahn außerdem bezüglich der Bedienung des Wallfahrtsorts Maria Radna.

Schon 1911 begann man die drei Strecken mit 1500 Volt Gleichstrom zu elektrifizieren, am 10. April 1913 war die Modernisierung vollendet. Nachdem das Banat 1919 in Folge des Vertrags von Trianon an Rumänien fiel, firmierte die Gesellschaft fortan unter der Bezeichnung Calea Ferată Arad–Podgoria – abgekürzt C.F.A.P.

Nach dem Zweiten Weltkrieg integrierte man die Bahn 1948 in die staatliche rumänische Eisenbahngesellschaft Căile Ferate Române, kurz C.F.R. Weil diese die Fahrzeuge gemäß ihren Gepflogenheiten von grau auf grün umlackierte, erhielt sie in späteren Jahren den Spitznamen Săgeata verde, rumänisch für Grüner Pfeil. Im Gegensatz dazu blieb die Bahn tariflich weiterhin eigenständig, eine durchgehende Abfertigung beziehungsweise gegenseitige Anerkennung von Fahrscheinen gab es nie. 1959 wurde der Güterverkehr aufgegeben.

Die Errichtung eines Chemie-Kombinats bei Glogovăț führte in den 1970er-Jahren schließlich zu steigenden Fahrgastzahlen, die mit der veralteten Infrastruktur der Lokalbahn nicht mehr bewältigt werden konnten. Infolgedessen wandelte man 1978 die Strecke bis auf Höhe des Industriebetriebs in eine zweigleisig ausgebaute Straßenbahn um. Ein in nördliche Richtung abzweigender, circa 1,2 Kilometer langer Seitenast mit einer Wendeschleife am Ende erschließt den Komplex außerdem direkt. Seit 1982 wird auch das bis heute bestehende Teilstück nach Ghioroc von Straßenbahnen bedient, diese Strecke blieb jedoch eingleisig. Zum 1. Januar 1983 fand außerdem eine Umwidmung statt. Die Betriebsführung ging damals auf die Intreprinderea Judeteanã de Transport Local Arad (I.J.T.L. Arad) über, dem früheren Verkehrsunternehmen des Kreises Arad. Aus diesem ging schließlich nach der Rumänischen Revolution von 1989 die heutige C.T.P. Arad hervor.

Die ländlich geprägten Außenstrecken nach Pâncota und Radna sollten ursprünglich ebenfalls adaptiert werden. Wirtschaftliche Gründe führten jedoch am 1. Oktober 1991 zur Umstellung auf Omnibusbetrieb. Bis heute in Betrieb ist das Gleisdreieck in der Ortsmitte von Ghioroc, es dient den aus Arad kommenden Zügen zum Wenden. Am Ortseingang existiert außerdem noch das ehemalige vierständige Depot der Bahn. Es dient der Abstellung historischer Fahrzeuge der Straßenbahn Arad und der Überlandbahn und beherbergt außerdem ein kleines Museum. Die zweiständige Wagenhalle in Radna dient als Busgarage, die ebenfalls zweiständige Halle in Pâncota ist verwaist.

Fahrzeuge

Einer der beiden Timiș2-Überlandzüge

Zur Elektrifizierung beschaffte die AHMV bei Ganz in Budapest 15 vierachsige und zweiklassige Triebwagen. Sie trugen die Nummern 1 bis 15 (später C.F.R. 79.0001 bis 79.0015), ihre Höchstgeschwindigkeit betrug 45 km/h. Diesen wurden die zur Eröffnung beschafften vierachsigen Beiwagen angehängt, die anfangs hinter benzol-elektrischen Triebwagen verkehrten. Diese Garnituren bewältigten bis zur Umstellung auf Straßenbahnbetrieb beziehungsweise der Einstellung den Gesamtverkehr der Bahn. Einige blieben museal erhalten.

Nach der Umstellung auf Straßenbahnbetrieb verkehrten Timiș2- und Tatra-T4-Züge. Zwei Timiș2-Garnituren wurden in den 1990er-Jahren speziell für den Betrieb nach Ghioroc adaptiert. Sie erhielten eine komfortablere Innenausstattung mit Polstersitzen und Gepäcknetzen. Außerdem erhöhte man den Sitzplatzanteil indem eine 2+1-Bestuhlung eingebaut und der mittlere Einstieg entfernt wurde.[2] Heute kommen hier gebrauchte Straßenbahnen aus Deutschland zum Einsatz, darunter von der Rhein-Haardtbahn übernommene Fahrzeuge.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Liniennetzplan der C.T.P.
  2. Straßenbahnatlas Rumänien 2004, Seiten 14–21

Weblinks


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