Militärakademie Friedrich Engels

Militärakademie Friedrich Engels

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— Militärakademie Friedrich Engels —
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Gründung 1959
Trägerschaft MfNV, militärisch Hochschule der DDR
Ort Dresden
Staat Flag of East Germany.svg DDR
Rektor siehe Tabelle
Studenten 6.500 Offiziere (national) seit 1959
Website MAK FE
Campus der MAK FE mit Haupteingang
Hauptgebäude der MAK FE
Absolventenempfang Jahrgang 1981 im Staatsratgebäude, E. Honecker (mitte), Minister H. Hoffmann (2.v.l.)

Die Militärakademie "Friedrich Engels" (MAK Friedrich Engels) in Dresden war eine Hochschule und zugleich die höchste militärische Lehreinrichtung sowie das Zentrum der militärwissenschaftlichen Forschung der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Auftrag

Der Auftrag der Militärakademie bestand darin, Offiziere aller Teilstreitkräfte (TSK) der NVA, anderer bewaffneter Organe sowie von Streitkräften andere Staaten für Führungsfunktionen bis hin zu Spitzendienstgraden in den Führungsbereichen Truppenteil, Verband, Großverband, Kommando der TSK bis hin zu ministeriellen Verwendungen oder für Lehreinrichtungen zu qualifizieren. Ausbildung und Studienabschlüsse waren denen der sowjetischen Militärakademien vergleichbar.

Geschichte

Gründung und Staus

Die Gründung der Akademie erfolgte am 5. Januar 1959. Sie ging aus der im Oktober 1956 gebildeten Hochschule für Offiziere der NVA hervor.[1]

Sie besaß den Status einer Hochschule der DDR und hatte das Recht, Diplome, den akademischen Grad eines Doktors eines Wissenschaftszweiges und des Doktors der Wissenschaften zu verleihen. [2]

Tradition

In Dresden bestand bereits in der königlich-sächsischen Armee eine Kriegsschule in der Albertstadt. Im Dritten Reich bestand ebenfalls eine Kriegsschule der Wehrmacht in Dresden. In Dresden wurde in den 1990er-Jahren die Offizierschule des Heeres der Bundeswehr angesiedelt.

Seit 1990 wird das historische Gelände u.a. von der Bundeswehr für die Territoriale Wehrverwaltung (Verteidigungsbezirkskommando 76, Kreiswehrersatzamt Dresden) genutzt.

Weitere Nutzungen sind:

  • das Kompetenzzentrum für Sondersoftware
  • das IT-Amt
  • der Verband der Reservisten der Bundeswehr e.V.

In umliegenden Gebäuden dieses Areals befinden sich heute Einrichtungen der TU Dresden (Philosophische Fakultät, Kino im Kasten).

Gebäude

Hauptartikel: Luftgaukommando (Dresden-Strehlen)

Die Militärakademie „Friedrich Engels“ befand sich von 1956 bis 1990 in den monumentalen Gebäuden des vormaligen Luftgaukommandos IV der Wehrmacht (errichtet 1935-1938 nach Entwürfen von Wilhelm Kreis) in der heutigen August-Bebel-Straße in Dresden-Strehlen, welche nach dem 2. Weltkrieg bis 1952 zunächst von der Landesregierung Sachsen und dem Sächsischen Landtag genutzt worden waren.

Ausbildungsverlauf

Nach der Auswahl im Truppenteil durch den Kommandeur musste ein Zulassungsverfahren und eine Aufnahmeprüfung absolviert werden. Zugelassen zum Studium wurden Offiziere, die mindestens ein Jahr erfolgreich in einer Dienststellung im Stab eines Bataillons zumindest als Stellvertreter des Kommandeurs bzw. in vergleichbarer Dienststellung tätig waren. Die Offiziere der VP-Bereitschaften mussten diese Kenntnisse in der Aufnahmeprüfung nachweisen (zehn Offiziere pro Jahr)

Die Offiziere der operativen Fachrichtung „Landstreitkräfte“, Kommandeure und Stabsoffiziere, wurden im ersten Studienjahr auf der Ebene Truppenteil (Regimentskommandeur) und ab dem zweiten Studienjahr in der operativen Ebene des taktischen Verbandes (Divisionskommandeur) ausgebildet. Im dritten Jahr erfolgten die Ausbildung in der Führung von Operationen auf der Ebene einer Armee (Armeeoberbefehlshaber) und die Erstellung der Diplomarbeit. Vor Versetzung in den Truppendienst erfolgte ein mehrwöchiges Praktikum in der Regel in einer Dienststellung im Stab eines Regiments. Die VP-Offiziere absolvierten es in einem Mot.-Schützen-Regiment oder im Stab einer Division.

Die Offiziere für politische Arbeit, der Truppengattungen der Streitkräfte und die Offiziere der Rückwärtigen Dienste durchliefen die Ausbildung in ihren Fachrichtungen in den gleichen Führungsebenen.

Für die Offiziere der Volksmarine und der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung gab es die gleiche Unterteilung. Die operativen Offiziere der Grenztruppen und der VP-Bereitschaften wurden in der operativen Fachrichtung ausgebildet. In jeder 16-köpfigen Seminargruppe waren vier Gasthörer (VP-Bereitschaft, MfS-Wachregiment oder Gasthörer ausländischer Streitkräfte).

Leitung

Dem Chef der Militärakademie war ein Vertreter des Vereinten Oberkommandos (VOK) des Warschauer Vertrags als Berater beigeordnet.

Chefs der Militärakademie [3]

(vor September 1970 Kommandeure der Militärakademie)

Dienstgrad Vorname Name Zeitraum Bemerkung
Generalmajor Heinrich Dollwetzel 1. Oktober 1958 – 30. September 1959
Generalmajor Fritz Johne 1. Oktober 1959 – 31. Mai 1963
Generalmajor Heinrich Heitsch 1. Juni 1963 – 30. April 1964 m.d.F.b.
Generalmajor Hans Wiesner 1. Mai 1964 – 10. Dezember 1986
Generalleutnant Manfred Gehmert 11. Dezember 1986 – 28. Februar 1990
Generalleutnant Hans Süß 1. März 1990 - 30. September 1990 vorher Kommandeur OHS LSK/LV
Oberst Gerhard Kolitsch 1. Oktober 1990 - 2. Oktober 1990 m.d.F.b.

Sektionen

Die MAK Friedrich Engels gliederte sich in Fakultäten (nach 1970 Sektionen genannt), diese wiederum in verschiedene Lehrstühle. Bis 1990 bestanden die nachstehenden Sektionen.

Sektion 1, Landstreitkräfte (LaSK) Sektionskommandeure:
Sektion 2, Gesellschaftswissenschaften Sektionskommandeur:
  • GenMaj Horst Syrbe (Prof. Dr. phil.; Dipl.-Ges.-Wiss.)
Sektion 3, Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (LSK/LV) mit acht Lehrstühlen (LS)
Sektion Volksmarine (VM)
Sektion Technik, Bewaffnung und Rückwärtige Dienste, GenMaj Dieter Grapentin

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Jahn, Roland Jäntsch, Siegfried Heinze: Militärakademie "Friedrich Engels" - Historischer Abriß. Militärverlag der DDR 1988
  • Wolfgang Demmer, Eberhard Haueis: Militärakademie "Friedrich Engels" 1959 bis 1990. Eine Dokumentation. Dresden 2008
  • Klaus Kürbis, Werner Scholz: Arbeitsunterlagen zur Entwicklung der Militärtechnischen Fakultät/der Sektion, zum Ausbildungsprogramm und zur Forschung.
  • Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. K. Feder, J. Wagner, R. Swoboda: Militärische Abzeichen der DDR. 1. Auflage. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, ISBN 3-327-00523-0, S. 46
  2. Militärlexikon, 2. Auflage, Militärverlag der DDR, Berlin 1973, ES-Nr.:6C1, Best-Nr: 745 303 1, S. 231
  3. Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3. S. 288
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