Manowo

Manowo
Manowo
Wappen der Gmina Manowo
Manowo (Polen)
Manowo
Manowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Koszalin
Gmina: Manowo
Geographische Lage: 54° 7′ N, 16° 18′ O54.11666666666716.3Koordinaten: 54° 7′ 0″ N, 16° 18′ 0″ O
Einwohner:

760

Postleitzahl: 76-015
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZKO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 11: KołobrzegBytom
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 23 Ortschaften
9 Schulzenämter
Fläche: 118,6 km²
Einwohner:

6490
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 55 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3209042
Verwaltung
Gemeindevorsteher: Roman Kłosowski
Adresse: Manowo 40
76-015 Manowo
Webpräsenz: www.manowo.pl

Manowo (deutsch Manow) ist ein Dorf mit Sitz einer Landgemeinde (Gmina wiejska)in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zum Powiat Koszaliński (Kreis Köslin).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Manowo liegt neun Kilometer südöstlich der Stadt Koszalin (Köslin) an der polnischen Landesstraße 11 (frühere deutsche Reichsstraße 160), die von Kołobrzeg (Kolberg) an der Ostsee bis in das oberschlesische Bytom (Beuthen) führt und in den nächsten Jahren als Schnellstraße S 11 ausgebaut wird. In Manowo zweigt eine elf Kilometer lange Nebenstraße ab, die den Ort mit der Woiwodschaftsstraße 167 verbindet, die von Koszalin über Tychowo (Groß Tychow) bis nach Ogartowo (Jagertow) nahe Połczyn Zdrój (Bad Polzin) verläuft. Manowo hat keine eigene Bahnstation. Die nächste befindet sich in Koszalin an den Staatsbahnstrecken Nr. 202 Stargard SzczecińskiDanzig und 402 Goleniów (Gollnow) – Kołobrzeg – Koszalin.

Dorf Manowo (Manow)

Geschichte

Manow war bis ins 19. Jahrhundert in Glasenappsches Lehen und als solches bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts genannt. Durch Vertrag vom 23. Juli 1637 gingen die Güter an den Landrat a.D. Carl Alexander Wilhelm Graf von Wartensleben, der sie zehn Jahre später an die Gebrüder Holtz aus Vorpommern verkauft. Georg Holtz gehörten dabei die Güter Bonin (heute polnisch: Bonin), Manow (Manowo), Roßnow (Rosnowo) und Seidel (Wyszewo). Im Jahre 1806 wurde die Güter lehnsfrei.

Bis 1945 gehörte Manow zum Landkreis Köslin im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Manow bildete mit den Gemeinden Mersin (heute polnisch: Mierzym), Roßnow, Seidel und Zewelin (Cewlino) einen eigenen Amtsbezirk. Außerdem war der Ort Sitz des Standesamtes für die Gemeinden Manow, Bonin, Roßnow, Seidel und Zewelin.

Im Jahre 1910 waren in Manow 247 Einwohner registriert. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 332 und betrug 1939 noch 336. Die deutsche Bevölkerung wurde nach dem Krieg vertrieben.

Seit 1945 gehört der nun Manowo genannte Ort zum Powiat Koszaliński in der polnischen Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Köslin). Hier leben heute 760 Menschen. Manowo ist Teil und Sitz der Gmina Manowo.

Kirche

Kirchengemeinde

Vor 1945 war die Bevölkerung von Manow überwiegend evangelischer Konfession. Der Ort war Pfarrsitz des gleichnamigen Kirchspiels, zu dem die Filialgemeinden Bonin (heute polnisch ebenfalls: Bonin) und Seidel (Wyszewo) sowie der Ort Zewelin (Cewlino) gehörten. Das Kirchspiel war in den Kirchenkreis Köslin im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern derKirche der Altpreußischen Union eingegliedert.

Im Jahre 1940 zählte das gesamte Kirchspiel 1701 Gemeindeglieder, von denen 766 zum Bereich Manow gehörten. Das Kirchenpatronat in Manow und Seidel oblag Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen, zu einem kleinen Teil auch den Siedlern in Manow.

1707 brannten Kirche und Pfarrhaus in Manow ab, wurden jedoch vom damaligen Gutsbesitzer Rittmeister Peter von Glasenapp neu errichtet. Im Zweiten Weltkrieg konnten die Kirchenbücher von Manow gerettet werden und befinden sich heute im Staatsarchiv (Archiwum Państwowe) in Koszalin.

Seit 1945 ist die Einwohnerschaft von Manowo fast ausnahmslos katholischer Konfession. Seit 1992 besteht hier eine eigene Pfarrei (seit 1990 bereits ein Vikariat), zu der heute 1434 Gemeindeglieder gehören. Die Pfarrei liegt im Bereich des Dekanats Bobolice (Bublitz) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen. Die Kirche trägt jetzt den Namen Kościół Matki Bożej Wspomożenia Wiernych und wurde am 23. Mai 1983 geweiht.

Hier lebende evangelische Kirchenangehörige sind in die Parochie Koszalin in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen integriert.

Pfarrer

Bis 1945 amtierten in Manow 17 evangelische, seit 1990 fünf katholische Geistliche:

  1. Paulus Krüger, 1552-1575
  2. Andreas Pannekoke, 1575-?
  3. Heinrich Broier
  4. Friedrich Culichius (Zülich), bis 1684
  5. Michael Wisch, 1684-?
  6. Johann Christian Koch, bis 1749
  7. Melchio Moritz Mützell, 1749-1765
  8. Karl Friedrich Müller, 1765-1773
  9. Martin Ludwig Wilhelm Grützmacher, 1773-1786
  10. Hermann Friedrich Mützell (Sohn von 8.), 1786-1819
  11. Johann August Ludwig Beitzke, 1819-1827
  12. Friedrich Carl Otto Franz Richter, 1828-1857
  13. Karl Ludwig Friedrich Cremer, 1857-1860
  14. Eugen August Friedrich Heinrich Kumme, 1860-1874
  15. Robert Ludwig Tobis Enghardt, 1875-1895
  16. Karl Degner, 1895-1928
  17. Friedrich Kübler, 1928-1940 (?)
  1. Andrzej Bujar, 1990-1994
  2. Jan Domin, 1994-2002
  3. Andrzej Żołyniak, 2002-2006
  4. Andrzej Hryckowian, 2006-2007
  5. Leszek Szurek, seit 2007

Gmina Manowo

Allgemeines

Die Lage der Gmina Manowo im Powiat Koszaliński

Die Landgemeinde Manowo umfasst ein Gebiet von 188,57 km², was 11,3% der Gesamtfläche des Powiat Koszaliński entspricht. Bei einer Einwohnerzahö von 6.292 rangiert die Gemeinde zahlenmäßig an 59. Stelle der 114 Gemeinden der Woiwodschaft Westpommern.

Die Gmina Manowo grenzt im Nordosten an das Naturreservat des Jezioro Lubiatowskie (Lüptow See), das bereits im Stadtgebiet von Koszalin liegt. Im Süden des Gemeindegebietes fließt die Radew (Radüe), die hier den Jezioro Rosnowskie (Roßnow See) durchzieht.

Im Gemeindegebiet gelten drei Postleitzahlengebiete:

  • Bonin (Bonin) = 76-009
  • Manowo (Manow) = 76-015
  • Rosnowo (Roßnow) = 76-042.

Nachbargemeinden der Gmina Manowo sind:

Gemeindegliederung

Zur Gmina Manowo gehören insgesamt 23 Ortschaften, die neun Ortsteilen ("Schulzenämtern" zugeordnet sind:

  • Ortsteile:
  • Bonin (Bonin)
  • Cewlino (Zewelin)
  • Grzybnica (Alt Griebnitz)
  • Kretomino (Krettmin)
  • Manowo (Manow)
  • Rosnowo-Osiedle (Roßnow-Siedlung)
  • Rosnowo-Wieś (Roßnow-Dorf)
  • Wyszebórz (Wisbuhr)
  • Wyszewo (Seidel)
  • Übrige Ortschaften: Dęborogi (Hoheneichen), Gajewo (Grünhaus), Grąpa (Grumpe), Grzybniczka (Neu Griebnitz), Jagielno, Kliszno (Klieschen), Kopanica (Gipp), Kopanino (Koppelsberg), Kostrzewa (Wilhelmsthal), Lisowo (Feldkaten), Mostowo (Brückenkrug), Policko (Eckerndaus), Poniki (Ponicken), Wiewiórowo (Viverow) und Zacisze (Grünhof).

Verkehr

Straßen

Straßenmäßig günstig ist die Gmina Manowo an die wichtiges Nord-Süd-Achse der Landesstraße 11 (ehemalige deutsche Reichsstraße 160 jetzt Ausbau zur Schnellstraße 11) angesiedelt. Im Südteil durchzieht die Woiwodschaftsstraße 168 die Gemeinde, die die ländlichen regionen um Bobolice (Bublitz) und Białogard (Belgard) verbindet.

Schienen

Seit dem Jahre 2004 besteht für die Gemeinde Manowo kein direkter Bahnanschluss mehr. Für den Schienenverkehr ist die Bahnstation in der Stadt Koszalin zu nutzen. Dort werden die beiden Bahnlinien Stargard in Pommern - Danzig bzw. Goleniów (Gollnow) - Koszalin erreicht.

Am 1. November 1898 eröffnete die AG Kleinbahn Köslin-Natzlaff eine Bahnstrecke von Köslin (Koszalin) über Manow bis nach Natzlaff (Nacław) im Kreis Schlawe, wo sie von der Schlawer Kreisbahn bis nach Pollnow (Polanów) verlängert wurde. An diese Bahnlinie war das heutige Gemeindegebiet mit fünf Stationen angeschlossen: Krettmin (Kretomino), Bonin (Bonin), Manow (Manowo), Seidel (Wyszewo) und Viverow (Wierwiórowo).

Ab 1. November 1905 zweigte in Manow eine weitere Kleinbahnstrecke nach Süden ab und führte über Schwellin (Świelino) bis nach Belgard (Białogard). An dieser Strecke lagen im Bereich des heutigen Gemeindegebietes die Stationen Finkenborn (Przybyradz), Wilhelmsthal (Żabowa), Grünhof (Zacisze) und Roßnow (Rosnowo).

Zum teil wurden beide Strecken noch nach 1945 von der Polnischen Staatsbahn weiterbetrieben, bis zu ihrer endgültigen Stilllegung im Jahre 2004.

Verweise

Literatur

  • Ernst Müller, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur gegenwart, Teil 2, Stettin, 1912

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.

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