Mecklenburgische VIII

Mecklenburgische VIII
Mecklenburgische VIII
Mecklenburgische G 2
Nummerierung: 1895: 310–321
314–325
Anzahl: 12
Hersteller: Hartmann
Baujahr(e): 1864–1869, 1888
Ausmusterung: 1909–1918
Bauart: C n2
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 14.352-14.450 mm
Fester Radstand: 3150 mm
Leermasse: 34,20 t
Dienstmasse: 37,80 t
Reibungsmasse: 37,80 t
Radsatzfahrmasse: 12,80 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Treibraddurchmesser: 1420 mm
Zylinderdurchmesser: 610 mm
Kolbenhub: 455 mm
Kesselüberdruck: 10 bar
Anzahl der Heizrohre: 193
Heizrohrlänge: 4234 mm
Rostfläche: 1,26 m²
Strahlungsheizfläche: 7,59 m²
Rohrheizfläche: 100,12 m²
Verdampfungsheizfläche: 107,71 m²
Tender: 3 T 7,9; 3 T 10,5

Die Gattung VIII der Großherzoglich Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn waren dreifach Güterzugdampflokomotiven. Ab 1910 wurden sie als Gattung G 2 bezeichnet. Die in den Jahren 1864 bis 1888 beschafften Lokomotiven waren bis 1918 im Bestand.

Geschichte

Für den Güterzugdienst auf der 1864 eröffneten Bahnstrecke Güstrow–Neubrandeburg benötigte die Friedrich-Franz-Eisenbahn leistungsfähige Lokomotiven. Da die Strecke durch die Mecklenburger Schweiz führte, fiel die Wahl auf dreifach gekuppelte Lokomotiven. Die von Richard Hartmann beschafften Lokomotiven erhielten die Bahnnummern 1 bis 4 (Baujahr 1864), 5 bis 8 (Baujahr 1866) und 9 bis 11 (Baujahr 1869). 1888 wurde noch eine weitere Lokomotive geliefert, diese erhielt die Bahnnummer 66. Mit der Einführung des neuen Bezeichnungssystems ab 1895 wurden erhielten die Lokomotiven die Bahnnummern 310 bis 321. In den 1890er Jahren wurden die inzwischen fast dreißig Jahre alten Lokomotiven umgebaut um sie an erhöhte Anforderungen anzupassen. Dabei wurden unter anderem neue Kessel und Triebwerke eingebaut. Die Lokomotiven 310 bis 313 erhielten nach dem Umbau die Bahnnummern 322 bis 325. 1909 wurde mit der Nr. 314 (ehemals 66) die erste Lokomotive ausgemustert. Bis 1919 verschwanden alle Maschinen aus dem Betriebsbestand.

Konstruktive Merkmale

Die Lokomotiven verfügten über einen innenliegenden Gabelrahmen. Der Langkessel bestand aus drei Schüsse. Der Dampfdom mit Sicherheitsventil stand auf dem vorderen Schuss. Der fast bis auf die Höhe des Schornsteins reichende Dom war mit Messingbändern verziert. Nach dem Umbau in den 1890er Jahren rückte der Dom auf den mittleren Kesselschuss. Das Sicherheitsventil wurde vor dem Führerhaus auf dem Stehkessel angeordnet.

Das waagerecht liegende Zweizylinder-Naßdampftriebwerk arbeitete auf die mittlere Kuppelachse. Die Gooch-Steuerung besaß gekreuzte Exzenterstangen und eine Hebelumsteuerung.

Die Radsätze waren durch über den Achsen liegende Blattfederpakete abgefedert. Die Federn des mittleren und des hinteren Radsatzes waren mittels eines Ausgleichshebels verbunden.

Bei Ablieferung besaßen die Lokomotiven eine Dampfschlittenbremse und eine Handbremse. Die Dampfschlittenbremse wurde später durch eine auf die beiden hinteren Achsen von oben wirkende Dampfbremse abgelöst. Nach dem Umbau erhielten die Lokomotiven einen auf dem vorderen Kesselschuss sitzenden Sandkasten. Dieser sandete die mittlere Achse von vorn.

Literatur

  • Hans-Joachim Kirsche, Hermann Lohr, Georg Thielmann: Lokomotiv-Archiv Mecklenburg/Oldenburg. transpress, Berlin 1989, ISBN 3-344-00326-7.

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