- Niels Stolberg
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Niels Stolberg (* 24. November 1960 in Brake) ist einer der beiden Gründer und war geschäftsführender Gesellschafter der Beluga Shipping GmbH bis zum 3. März 2011[1].
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Stolberg ist in Brunsbüttel an der Elbmündung aufgewachsen[2]. Der Segler studierte Nautik an der Fachhochschule Oldenburg, Fachbereich Seefahrt in Elsfleth und erwarb 1985 das große Kapitänspatent (AG) und den Abschluss als Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) für Seeverkehr. Mit dem Unternehmen, der Beluga Shipping GmbH, war er Mitglied im Verband Deutscher Reeder (VDR)[3]. Er war vom 27. November 2008 bis zum 2. März 2011 Aufsichtsratsmitglied des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen. Stolberg ist verheiratet und hat drei Töchter[4].
Beluga
1995 gründete Stolberg, nach mehrjähriger Tätigkeit in der Bremer Reederei Bruno Bischoff, wo er die Befrachtungsabteilung aufbaute, die Beluga Shipping GmbH als Keimzelle der Beluga-Group. Die Unternehmensgruppe baute er gemäß einer Untersuchung des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) zum Weltmarktführer im Nischenmarkt Projekt- und Schwergutschifffahrt aus[5][6].
Im März 2011 schied er vor dem Hintergrund finanzieller Probleme seiner Firmengruppe und der damit verbundenen drohenden Komplettübernahme der Beluga-Group durch den US-amerikanischen Finanzinvestor Oaktree Capital Management als Geschäftsführer aus. Am 9. März 2011 gab die Bremer Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie gegen den Firmengründer der Beluga-Reederei, Niels Stolberg, und weitere leitende Angestellte ein Ermittlungsverfahren wegen schweren Betrugs eingeleitet habe[7]. Kurze Zeit später meldeten einige der Firmen der Beluga Group Insolvenz an. [8]
Engagement
Stolberg engagierte sich stark für den nautischen Nachwuchs in Deutschland und hatte zu diesem Zweck die Beluga Sea Academy gegründet, bei der jährlich mehr als 100 Kadetten auf sechs reedereieigenen Ausbildungsschiffen praktisch trainiert wurden[9][10]. Insgesamt investierte sein Unternehmen knapp vier Millionen Euro im Jahr in Nachwuchsförderung (Stand 2008)[11]. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) bestätigte, dass die damalige Beluga Deutschlands größte Ausbildungsreederei war.
Privat hält sich Stolberg viel auf der Nordseeinsel Spiekeroog auf. Dort errichtete er u.a. das Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog, eine Stätte für Kunst & Kultur, Künstler und Kreative[12][13]. Das Künstlerhaus hat im Zuge der Beluga-Insolvenz zum 1. Juni 2011 seinen Betrieb eingestellt.[14] Des Weiteren war er Initiator der Beluga School for life, jetzt Hanseatic School for life in Thailand, in der rund 240 Menschen ein neues Zuhause und eine Ausbildungschance bekommen haben[15][16]. Der Schwerpunkt des Projektes liegt auf einem innovativen Bildungskonzept, welches bereits von der Bundesregierung[17] und von Willi Lemke, dem UNO-Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung, ausgezeichnet wurde[18]. Allerdings ermittelt mittlerweile auch in diesem Fall die Staatsanwaltschaft Bremen wegen des Verdachts der Veruntreuung von Spendengeldern [19]. Ein Gutachten, das Stolberg entlastet, hielt die Staatsanwaltschaft nicht für stichhaltig und erklärte im Oktober 2011, der Verdacht habe sich erhärtet[20].
Niels Stolberg war Botschafter des Martins-Club Bremen sowie des Kinderhospiz Jona der bremischen Stiftung Friedehorst[21].
Auszeichnungen
- Bremer Unternehmer des Jahres 2006 (ASU/BJU)[22]
- Entrepreneur des Jahres in der Kategorie Dienstleistungen in Deutschland (Ernst & Young)[23]
Literatur
- Dr. Hartmut Roder: Standort Bremen. Rasch Druckerei und Verlag, Bramsche 2009, ISBN 978-3-89946-140-4, S. 31–52
- Markus Garn: Innovationstreiber am Standort Deutschland. Boschen Offsetdruck, 2007, ISBN 978-3-89981-781-2, S. 16–17
- Dr. Christine Backhaus u. a.: Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten. Verlag Kommunikation & Wirtschaft, Oldenburg 2008, ISBN 978-3-88363-293-3, S. 288–289
- Hanne Wolf-Kluthausen (Hrsg.): Jahrbuch Logistik 2008. free Beratung, Korschenbroich 2008, S. 243–245
- Dr. Lydia Niehoff: Schiffahrt mit drei „f“. Bremer Rhederverein, Bremen 2009, ISBN 978-3-925729-59-1, S. 164–165
- Klaus Wolschner: Der schnelle Absturz eines Aufsteigers. In: Waterkant Heft 1/2011, S. 11/12, 26. Jahrgang, Förderkreis Waterkant e.V., Emsdetten 2011, ISSN 1611-1583
Weblinks
- Offizielle Seite Beluga Group (insolvent)
- Offizielle Seite Beluga School for Life jetzt Hanseatic School for Life (Link nicht mehr abrufbar)
- Offizielle Seite Beluga Sea Academy (Link nicht mehr abrufbar)
- Offizielle Seite Künstlerhaus Spiekeroog (insolvent)
Einzelnachweise
- ↑ Radio Bremen: Stolberg ist bei Bremer Beluga-Reederei raus
- ↑ [1] Offizielle Beluga Group Seite. Abgerufen am 27. September 2010
- ↑ Hartmut Roder: Standort Bremen. Rasch Druckerei und Verlag 2009, S. 50
- ↑ [2] Handelsblatt Seite. Abgerufen am 27. September 2010
- ↑ Premiere im Polarmeer Website des Magazins Wirtschaftswoche. Abgerufen am 27. September 2010
- ↑ Lydia Niehoff: Schiffahrt mit drei „f“, S. 164, Bremer Rhederverein, 2009
- ↑ Betrugsverdacht: Ermittlungen gegen Beluga-Gründer, NDR, 9. März 2011
- ↑ [http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/politikwirtschaftrechtstolbergstaatsanwaltschaft100.html Beluga-Reederei in der Krise - Insolvenz für Chartergeschäft angemeldet]
- ↑ [3] Offizielle Sea Academy Seite. Abgerufen am 27. September 2010
- ↑ [4] Offizielle Sea Academy Seite. Abgerufen am 27. September 2010
- ↑ [5] Tagesspiegel Seite. Abgerufen am 27. September 2010
- ↑ [6] Magazin Wirtschaftswoche. Abgerufen am 28. September 2010
- ↑ [7] Künstlerhus Spiekeroog Seite. Abgerufen am 28. September 2010
- ↑ [8] Presseerklärung des Künstlerhauses vom 3. Juni 2011
- ↑ [9] Magazin Wirtschaftswoche. Abgerufen am 28. September 2010
- ↑ [10] (Link nicht mehr abrufbar) Offizielle Projektseite Beluga School for Life. Abgerufen am 28. September 2010
- ↑ [11] Senatspressestelle Bremen. Abgerufen am 28. September 2010
- ↑ [12] NWZ Online. Abgerufen am 28. September 2010
- ↑ [13] Pressemitteilung Nr.5-2011 der Staatsanwaltschaft Bremen
- ↑ [14]NWZ Online. abgerufen am 5. Oktober 2011
- ↑ [15] Schaffermahlzeit 2008. Abgerufen am 28. September 2010
- ↑ [16] BJU Jahresbericht 2006, Seite 26. Abgerufen am 28. September 2010
- ↑ [17] Offizielle Ernst & Young Seite. Abgerufen am 28. September 2010
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