- Norbert Növényi
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Norbert Növényi (* 15. Mai 1957 in Budapest) ist ein ehemaliger ungarischer Ringer. Er war Olympiasieger 1980 im griech.-röm. Stil im Halbschwergewicht.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Norbert Növényi stammt aus einer Ringerfamilie, Vater Norbert Növényi sen. war in den 1950er Jahren ungarischer Meister im Ringen im Schwergewicht und begann schon als Kind in Budapest mit dem Ringen. Er konzentrierte sich dabei auf den griech.-röm.Stil. Im Juniorenbereich spielte er auf internationaler Ebene noch keine Rolle. 1979 löste er aber in Ungarn den Olympiasieger von 1972 und mehrfachen Weltmeister Csaba Hegedűs als ungarischen Meister im Halbschwergewicht bei den Senioren ab und kam in diesem Jahr zu seinen ersten Einsätzen bei internationalen Meisterschaften.
Bei der Europameisterschaft 1979 in Bukarest konnte er auf Anhieb überzeugen und wurde mit fünf Siegen Vize-Europameister. Er unterlag dabei nur dem schwedischen Ausnahmeathleten Frank Andersson. Auch bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in San Diego kam er auf den 2. Platz. Im Finale unterlag er dabei wiederum gegen Frank Andersson.
1980 konzentrierte er sich ganz auf die Olympischen Spiele in Moskau. Er schaffte dort im Halbschwergewicht mit vier Siegen den Einzug in das Finale und in diesem dabei das fast unmögliche, nämlich einen Sieg über den haushohen Favoriten Igor Kanygin aus der UdSSR, der Frank Andersson ausgeschaltet hatte. Damit war Norbert Növényi Olympiasieger.
Nach diesem großen Sieg gelang es Norbert Növényi nicht mehr, bei internationalen Meisterschaften ganz vorne mitzuringen. Immerhin gewann er bei der Weltmeisterschaft 1983 in Kiew im Halbschwergewicht hinter Igor Kanygin und Atanas Komtschew aus Bulgarien noch einmal eine WM-Bronzemedaille.
Ab 1985 kämpfte Norbert Növényi als Kickboxer und soll es hier zu zwei Weltmeisterschaften gebracht haben. Er stieg auch in das Filmgeschäft ein und wirkte sogar 1988 in Hollywood zusammen mit Arnold Schwarzenegger in einem Film mit.
1992 startete er im Alter von 35 Jahren ein Comeback als Ringer, das insoweit von Erfolg gekrönt war, dass er bei der ungarischen Meisterschaft im Schwergewicht den Titel vor dem zweifachen Vize-Weltmeister Sándor Major gewann und sich damit für die Olympischen Spiele in Barcelona qualifizierte. In Barcelona gewann er im Schwergewicht zunächst drei Kämpfe, schied dann aber nach einer Niederlage gegen Andreas Steinbach aus der BRD aus und belegte den 7. Platz.
Nach 1992 betätigte sich Norbert Növényi wieder als Schauspieler, Kick-Boxer und K1-Kämpfer und ist in diesem Metier selbst als 50-jähriger noch aktiv.
Internationale Erfolge
(alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Halbschwergewicht, damals bis 90 kg, Schwergewicht, damals bis 100 kg Körpergewicht)
Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse 1978 2. "Werner-Seelenbinder"-Turnier in Leipzig Halbschwer hinter Stojan Nikolow, Bulgarien u. vor Pedro Pawlidis, BRD 1979 2. EM in Bukarest Halbschwer mit Siegen über Giuseppe Vitucci, Italien, Aslan Aslan, Türkei, Roman Wrocławski, Polen, Iwan Petrow, Bulgarien u. Petre Dicu, Rumänien u. einer Niederlage gegen Frank Andersson, Schweden 1979 1. Großer Preis der Bundesrepublik Deutschland in Aschaffenburg Halbschwer vor Stojan Nikolow und Franz Pitschmann, Österreich 1979 2. WM in San Diego Halbschwer mit Siegen über Franz Pitschmann, Yoshihiro Fujita, Japan, Czesław Kwieciński, Polen u. Pedro Pawlidis u. Niederlagen gegen Petre Dicu u. Frank Andersson 1980 3. Turnier in Västerås Halbschwer hinter Netsajew, UdSSR u. Keijo Manni, Finnland 1980 Gold OS in Moskau Halbschwer mit Siegen über Keijo Manni, Atef Mahayri, Syrien, Georgios Pozidis, Griechenland, Jose Poll, Kuba u. Igor Kanygin, UdSSR 1981 2. Turnier in Västerås Halbschwer hinter Keijo Manni u. vor Frank Andersson, Waleri Dolgich, UdSSR, Thomas Horschel, DDR u. Uwe Sachs, BRD 1981 7. EM in Göteborg Halbschwer mit Siegen über Georgios Pozidis u. Uwe Sachs u. Niederlagen gegen Thomas Horschel u. Alexander Dubrowski, UdSSR 1982 2. World Cup in Budapest Halbschwer hinter Igor Kanygin u. vor Franz Pitschmenn, Redak Tatawi, Ägypten u. Michael Houck, USA 1983 2. "Stanislaw-Pytlasinski"-Turnier in Warschau Halbschwer hinter Krossi, Bulgarien u. vor Branislaw Dabrowski, Polen u. Uwe Sachs 1983 4. EM in Budapest Halbschwer hinter Igor Kanygin, Atanas Komtschew, Bulgarien u. Ilie Matei, Rumänien u. vor Uwe Neupert, DDR u. Bernard Ban, Jugoslawien 1983 3. WM in Kiew Halbschwer hinter Igor Kanygin u. Atanas Komtschew u. vor Georgios Pozidis, Ilie Matei u. Jindirch Durczak, CSSR 1985 1. "World-Super-Championship" in Tokio Halbschwer vor Greg Gibson, USA u. Masahiko Fukube, Japan 1992 2. GP der BRD in Kelheim Schwer hinter Sergei Demjaschkewitsch, GUS u. vor Andreas Steinbach, BRD, Roger Gries, BRD u. Tahir Yilmaz, Türkei 1992 7. OS in Barcelona Schwer hinter Héctor Milián, Kuba, Dennis Koslowski, USA, Sergei Demjaschkewitsch, Andrzej Wroński, Polen, Andreas Steinbach u. Ion Ieremciuc, Rumänien 1992 2. Grand Prix-Turnier in Budapest Schwer hinter Sergei Demjaschkewitsch u. vor Andreas Steinbach Ungarische Meisterschaften
Norbert Növényi wurde in den Jahren 1979, 1980, 1981, 1982, 1983 und 1984 ungarischer Meister im Halbschwergewicht und 1992 im Schwergewicht.
Quellen
- Fachzeitschrift Der Ringer aus den Jahren 1978 bis 1992, Nummern 5/1979, Seite 10, 9/1979, Seite 8, 8/1980, Seite 7, 4/1981, Seite 8, 9/1983, Seite 9, 10/1983, Seite 6 u. 9/1992, Seite 14,
- Wrestling Database des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
- Website "www.webspawner.com"
Weblinks
- Profil von Norbert Növényi bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)
- Norbert Növényi in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Norbert Növényi in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Porträt von Norbert Növényi (ungarisch)
Olympiasieger im Griechisch-römischen Ringen (Halbschwergewicht)1908: Verner Weckman | 1912: kein Sieger | 1920: Claes Johansson | 1924: Carl Westergren | 1928: Ibrahim Mustafa | 1932: Rudolf Svensson | 1936: Axel Cadier | 1948: Karl-Erik Nilsson | 1952: Kelpo Gröndahl | 1956: Walentin Nikolajew | 1960: Tevfik Kis | 1964: Bojan Radew | 1968: Bojan Radew | 1972: Waleri Resanzew | 1976: Waleri Resanzew | 1980: Norbert Növényi | 1984: Steve Fraser | 1988: Atanas Komtschew | 1992: Maik Bullmann | 1996: Wjatscheslaw Oleinik
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