- Regionalwahlkreis Traunviertel
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Wahlkreis 4D: Traunviertel Staat Österreich Bundesland Oberösterreich Wahlkreisnummer 4D Anzahl der Mandate 6 Wahlberechtigte 197.634 (2008)[1] Wahlbeteiligung 82,5 %[1] Wahldatum 28. September 2008 Abgeordnete - Kurt Gartlehner (SPÖ)
- Johann Singer (ÖVP)
Der Regionalwahlkreis Traunviertel (Wahlkreis 4D) ist ein Regionalwahlkreis in Österreich, der bei Wahlen zum Nationalrat für die Vergabe der Mandate im ersten Ermittlungsverfahren gebildet wird. Der Wahlkreis umschließt die politischen Bezirke Gmunden, Kirchdorf an der Krems, Steyr-Land sowie die Stadt Steyr und entspricht in seinem Umfang damit dem Landtagswahlkreis Traunviertel. Bei der letzten Nationalratswahl 2008 waren im Regionalwahlkreis Traunviertel 197.634 Personen wahlberechtigt, womit das Traunviertel der Wahlkreis mit der zweitniedrigsten Zahl an Wahlberechtigten in Oberösterreich war. Bei der Nationalratswahl 2008 ging die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) mit 33,2 % als stärkste Partei hervor. Von den sechs zu vergebenden Grundmandaten entfiel eines auf die SPÖ und eines auf die Österreichische Volkspartei (ÖVP), wobei die SPÖ ein Mandat gegenüber der Nationalratswahl 2006 verlor.
Geschichte
Nach dem Ende des Staates Österreich-Ungarn wurden für das Gebiet von Oberösterreich mit der Wahlordnung 1918 für die Wahl der konstituierenden Nationalversammlung sechs Wahlkreise geschaffen, wobei bereits zu dieser Zeit ein Wahlkreis mit dem Namen Traunviertel gebildet wurde. Dieser Wahlkreis (zunächst Wahlkreis 16, ab 1923 Wahlkreis 15) umfasste das Gebiet der Stadt Steyr und die Gerichtsbezirke Bad Ischl, Enns, Gmunden, Grünburg, Kirchdorf an der Krems, Kremsmünster, Sankt Florian, Neuhofen an der Krems, Steyr, Weyer und Windischgarsten.[2] Nachdem die Wahlordnung von 1923 von der austrofaschistischen Regierung 1934 außer Kraft gesetzt worden war, wurde die ursprüngliche Einteilung der Wahlkreise nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Verfassungsgesetz vom 19. Oktober 1945 weitgehend wieder eingeführt.[3] Der Wahlkreis Traunviertel wurde dadurch unverändert wieder eingeführt, wobei die Gemeinden des ehemaligen Gerichtsbezirks St. Florian nach der Auflösung und Vereinigung des Bezirksgerichts mit dem Bezirksgericht Linz-Land beim Wahlkreis Traunviertel verblieben.[4] Mit der Nationalrats-Wahlordnung 1971 kam es erstmals zu einer tiefgreifenden Wahlkreisreform, mit der die Anzahl der Wahlkreise in Österreich auf nur noch neun reduziert wurde. Für das Bundesland Oberösterreich bestand in der Folge nur noch ein Wahlkreis, der Wahlkreis Oberösterreich (Wahlkreis 4).[5] Mit Inkrafttreten der Nationalrats-Wahlordnung 1992 wurde das österreichische Bundesgebiet schließlich in 43 Regionalwahlkreise unterteilt und somit ein drittes Ermittlungsverfahren eingeführt, wobei diepolitischen Bezirke Gmunden, Kirchdorf an der Krems, Steyr-Land sowie die Stadt Steyr zum Wahlkreis Traunviertel (Wahlkreis 4D) zusammengefasst wurden.[6] Die Gemeinden des ehemaligen Bezirksgerichts St. Florian fielen damit dem ebenfalls neugebildeten Wahlkreis Linz und Umgebung zu. 1993 wurden dem Regionalwahlkreis Traunviertel sechs Mandate zugewiesen,[7] wobei die Neuberechnung der Mandatsverteilung im Jahr 2002 (nach den Ergebnissen der Volkszählung 2001) zu keinen Veränderungen führte.[8]
Seit der Schaffung des Wahlkreises erreichten SPÖ bei fast jeder Wahl die relative Mehrheit, lediglich 2002 konnte die ÖVP die SPÖ knapp schlagen. Die FPÖ lag fast durchgehend auf dem dritten Platz, lediglich 1999 gelang es der FPÖ die ÖVP auf Platz 3 verweisen. Während die FPÖ zwischen 1994 und 1999 jeweils ein Grundmandat gewann, konnte sie diesen Erfolg seitdem nicht wiederholen. Die Grünen lagen bis 1995 leicht über dem Landesdurchschnitt, seitdem schnitten sie im Traunviertel leicht unter dem Landesdurchschnitt ab. Das BZÖ konnte 2008 die Grünen überholen und schnitten deutlich über dem Landesdurchschnitt ab.
Wahlergebnisse
Nationalratswahlen im Regionalwahlkreis Traunviertel[1][9] Wahltermin GM[10] SPÖ ÖVP FPÖ GRÜNE BZÖ LIF Sonstige 9. Oktober 1994 Stimmenanteile (%) 31,0 29,0 23,9 8,1 - 6,4 1,4 6 Grundmandate 2 1 1 0 - 0 0 17. Dezember 1995 Stimmenanteile (%) 40,6 26,8 21,4 5,2 - 4,3 1,7 6 Grundmandate 2 1 1 0 - 0 0 3. Oktober 1999 Stimmenanteile (%) 35,9 26,3 26,4 7,3 - 2,5 1,6 6 Grundmandate 2 1 1 0 - 0 0 24. November 2002 Stimmenanteile (%) 40,1 40,2 10,0 8,3 - 0,8 0,5 6 Grundmandate 2 2 0 0 - 0 0 1. Oktober 2006 Stimmenanteile (%) 39,0 33,1 11,4 10,0 2,7 - 3,8 6 Grundmandate 2 1 0 0 0 - 0 28. September 2008 Stimmenanteile (%) 33,2 25,1 16,9 9,7 10,1 1,3 3,8 6 Grundmandate 1 1 0 0 0 0 0 Einzelnachweise
- ↑ a b c Ergebnis der Nationalratswahl 2008 auf den Seiten des Bundesministeriums für Inneres
- ↑ Wahlordnung 1918
- ↑ Staatsgesetzblatt 51/1945 Gesetz Nr. 198
- ↑ BGBl. 129/1949
- ↑ Nationalrats-Wahlordnung 1971 BGBl. 391/1970
- ↑ Nationalrats-Wahlordnung 1992 BGBl. 471/1992
- ↑ BGBl. 322/1993 Kundmachung: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates
- ↑ BGBl. 337a/2002 Kundmachung: Zahl der auf jeden Wahlkreis entfallenden Mandate für die Wahl des Nationalrates
- ↑ Wahlergebnisse ab 1994
- ↑ Anzahl der zu vergebenden Grundmandate
Wahlkreise bei NationalratswahlenBurgenland: 1, 1A, 1B | Kärnten: 2, 2A, 2B, 2C, 2D | Niederösterreich: 3, 3A, 3B, 3C, 3D, 3E, 3F, 3G | Oberösterreich: 4, 4A, 4B, 4C, 4D, 4E | Salzburg: 5, 5A, 5B, 5C | Steiermark: 6, 6A, 6B, 6C, 6D, 6E, 6F, 6G, 6H | Tirol: 7, 7A, 7B, 7C, 7D, 7E | Vorarlberg: 8, 8A, 8B | Wien: 9, 9A, 9B, 9C, 9D, 9E, 9F, 9G
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