Rolf Kreienberg

Rolf Kreienberg
Rolf Kreienberg (Oktober 2010)

Rolf Kreienberg (* 27. Oktober 1946 in Kaiserslautern) ist ein deutscher Gynäkologe und Geburtshelfer

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Als Sohn des Arztes Walter Kreienberg studierte er von 1966 bis 1971 Medizin an den Universitäten Mainz und Wien. In Mainz wurde er 1967 Mitglied des Corps Borussia Halle.[1] 1971 absolvierte er sein Staatsexamen in Mainz. Er promovierte 1972 zum Dr. med. und wurde 1973 approbiert.

Von 1973 bis 1974 leistete Kreienberg seinen Wehrdienst als Stabsarzt der Bundesmarine. Danach wurde er zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Anästhesiologie, ab 1975 an der Frauenklinik der Universität Mainz. Seit 1980 Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, wurde er 1981 zum Funktionsoberarzt ernannt. Er habilitierte sich 1983 und wurde 1984 zum Leitenden Oberarzt und Personaloberarzt der Klinik ernannt. Bereits ein Jahr später wurde er zum C 2-Professor auf Lebenszeit ernannt. Von 1988 bis 1989 war Kreienberg kommissarischer Direktor der Klinik.

1992 folgte er dem Ruf der Universität Ulm auf den gynäkologischen Lehrstuhl. Seither ist er Direktor der Universitätsfrauenklinik Ulm.

Von 2008 bis 2010 war Kreienberg Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und leitete ihren 58. Kongress vom 5. bis 8. September 2010 in München. Außerdem ist er Associate Editor der Zeitschrift Onkologie – International Journal of Cancer Research and Treatment, Mitherausgeber von Der Gynäkologe und Mitglied des Herausgebergremiums von Archives of Gynecology and Obstetrics.

Kreienbergs Arbeitsschwerpunkte sind die Gynäkologische Onkologie, insbesondere Operationsverfahren, Chemo- und Hormontherapie beim Brustkrebs und anderen gynäkologischen Tumoren, die Immunologie gynäkologischer Tumoren, die Immun- und Gentherapie, die Bedeutung von Tumormarkern und prognostische Faktoren.

Mitgliedschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Vizepräsident von 2006 bis 2008, Präsident seit 2008
    • Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie (AGO), Gründungs- und Vorstandsmitglied
    • Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.
    • Arbeitsgemeinschaft für wiederherstellende Operationsverfahren in der Gynäkologie (AWO)
    • Arbeitsgemeinschaft für Informationsverarbeitung in der Gynäkologie und Geburtshilfe (AIG)
    • Oberrheinische Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie e. V.
    • Mittelrheinische Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie e. V.
  • International Gynecologic Society (IGCS)
  • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), Präsident von 2000 bis 2002
  • Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
  • Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS), Vorstandsmitglied
  • American Society of Clinical Oncology (ASCO)
  • Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Gentherapie (DAG-GT)
  • Verband der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e. V.
  • Deutscher Hochschulverband

Schriften (Auswahl)

  • Kreienberg R: Quantitative Untersuchungen an Operationspräparaten menschlicher Brustdrüsen und deren pathohistologische Beurteilung: statistische Studien am Einsendungsgut des Pathologischen Instituts der Universität Mainz aus der Zeit von 1960–1969. Dissertation, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 1972
  • Kreienberg R: Die Bedeutung von Tumormarkern in der gynäkologischen Onkologie und beim Mammakarzinom. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1984, ISBN 3-13-668801-5
  • Kreienberg R: Die Rolle der Anthrazykline in der Therapie des Mamma- und Ovarialkarzinoms. Onkologie; Bd. 23, Suppl. 2, Karger Verlag, Basel 2000, ISBN 3-8055-7084-8
  • Kreienberg R (Red): Zervixkarzinom. Der Onkologe, Bd. 7, Springer Verlag, Berlin 2001
  • Kreienberg R: Brustkrebsrisiko: ererbt? umweltbedingt? beeinflussbar? Scultetus-Gesellschaft e.V., Ulm 2001
  • Kreienberg R, Möbus V., Volm T., Alt D.: Management des Mammakarzioms. 3. Auflage, Springer Verlag, Heidelberg 2006, ISBN 3-540-31747-3
  • Kreienberg R. et. al: Neu-überarbeitete S3-Leitlinie für Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms. Zuckschwerdt Verlag, München 2008, ISBN 3-88603-934-X
  • Diethelm Wallwiener, Walter Jonat, Rolf Kreienberg, Klaus Friese, Klaus Diedrich, Matthias W. Beckmann (Hrsg.): Atlas der gynäkologischen Operationen. Georg Thieme, 2008, ISBN 3-13-357007-2
  • Kreienberg R: Management des Ovarialkarzinoms. Springer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-41987-7, doi:10.1007/978-3-540-68857-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 19, 726

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kreienberg — ist der Familienname folgender Personen: Rolf Kreienberg (* 1946), deutscher Gynäkologe und Geburtshelfer Walter Kreienberg (1911–1994), deutscher Physiologe und ärztlicher Standespolitiker Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Kreienberg — (* 22. Oktober 1911 in Kaiserslautern; † 8. Dezember 1994 ebenda) war ein deutscher Physiologe und Standespolitiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe — (DGGG) Zweck: medizinische Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtsh …   Deutsch Wikipedia

  • Hysterektomie — Schematische Darstellung der Ausdehnung unterschiedlicher Formen der Hysterektomie …   Deutsch Wikipedia

  • Liste gebürtiger Kaiserslauterer — Philipp von Flersheim Franz Flamin Meuth …   Deutsch Wikipedia

  • Diethelm Wallwiener — (* 15. April 1954 in Saarlouis) ist ein deutscher Gynäkologe, Geburtshelfer und Onkologe. Leben und Wirken Wallwiener studierte von 1975 bis 1981 Medizin an der Universität des Saarlandes in Homburg. Er wurde 1982 mit der Dissertation… …   Deutsch Wikipedia

  • Labioplastik — Verkleinerung der inneren Schamlippen: vor (links) und nach (rechts) der Operation Als Labioplastik (synonym: Labioplastie, Schamlippenplastik, Schamlippenkorrektur) werden Operationen der Plastischen Chirurgie zur Reduzierung, Modifizierung,… …   Deutsch Wikipedia

  • Axilladissektion — Darstellung der anatomischen Strukturen bei der Axilladissektion Die Axilladissektion (auch Axilläre Dissektion) nennt man die Lymphknotenentfernung als operatives Verfahren bei der Behandlung von Brustkrebs bei der das gesamte Lymph und… …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Borussia Halle — Basisdaten Universität: Martin Luther Universität Halle Wittenberg Gründung: 6. November 1836 in Halle (Saale) Verband: KSCV Wahlspruch: Virtus fidesque bonorum corona! …   Deutsch Wikipedia

  • Der Gynäkologe — Beschreibung Fachzeitschrift Fachgebiet Gynäkologie und Geburtshilfe Sprache Deutsch …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”