Seilhofen

Seilhofen
Seilhofen
Gemeinde Driedorf
Koordinaten: 50° 38′ N, 8° 12′ O50.6255555555568.2077777777778467Koordinaten: 50° 37′ 32″ N, 8° 12′ 28″ O
Höhe: 467–510 m ü. NN
Fläche: 2,46 km²
Einwohner: 169 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1977
Postleitzahl: 35759
Vorwahl: 02775

Seilhofen ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Driedorf, Lahn-Dill-Kreis, Hessen. Der Ort im östlichen Westerwald hat etwa 170 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt am östlichen Rand des Hohen Westerwaldes etwa 9 km südwestlich von Herborn und 43 km nordöstlich von Montabaur. Die Entfernung nach Siegen beträgt etwa 43 km und Wetzlar 30 km. Seilhofen liegt etwa 5 km von der hessischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz entfernt. Die Entfernung zum Dreiländereck Hessen - Rheinland-Pfalz - Nordrhein-Westfalen beträgt etwa 9 km. Die Gemarkung des Ortes hat eine Größe von 2,46 km².

Die angrenzenden Orte sind, von Norden, im Uhrzeigersinn beginnend die Orte: Driedorf (Gemeinde Driedorf), Rodenberg, Beilstein (beide Gemeinde Greifenstein), Münchhausen (Gemeinde Driedorf). Alle Orte gehören zum Lahn-Dill-Kreis.

Seilhofen liegt am Südhang des bewaldeten Höhenrücken zwischen Ortskern und B 277. Dieser bildet zugleich die nördliche Grenze der Gemarkung. Die höchsten Erhebungen des Höhenzugs, von West nach Ost, sind der Heckmannsberg (532 m.ü.NN), der Scheuernberg (504,6 m.ü.NN) und der Obereberstein (512,7 m.ü.NN). Lediglich der Scheuernberg liegt auf der Gemarkungsgrenze, die beiden anderen Gipfel liegen in der Gemarkung Driedorf. In der südlichen Gemarkung befindet sich der Mainzberg (461 m.ü.NN). Die südliche Grenze der Seilhofer Gemarkung bildet der Ulmbach, der bei Biskirchen in die Lahn mündet.

Geschichte

Der Ort wurde urkundlich erstmals 1398 als Sylloben erwähnt. Der Ort entstand, aufgrund seines Ortsnamens, vermutlich während des frühmittelalterlichen Landesausbau zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert. Der Name Seilhofen, im örtlichen Dialekt Salwe, deutet auf einen herrschaftlichen Einzelhof (Saalhof) hin.

Seilhofen gehörte im Mittelalter zum Amt und Kirchspiel Driedorf. Nördlich von Seilhofen befindet sich die Wüstung des Dorfs Scheuern, westlich Richtung Münchhausen liegt die Wüstung Richwinsgesäß. Beide Wüstungen gehörten ebenfalls zum Amt und Kirchspiel Driedorf.

Nahe dem Ort verlief die Fernhandelsstraße von Köln nach Leipzig über Altenkirchen und Herborn. In unmittelbarer Nähe Seilhofens zweigte eine Hohe Straße über Wetzlar nach Frankfurt ab. Bei der, am Ulmbach liegenden, Pfalzmühle wird eine karolingische Straßenfestung vermutet.

Mit dem Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen vom 13. Mai 1974 wurde die Gemeinde Seilhofen zum 1. Januar 1977 in die Gemeinde Driedorf eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Entwicklung der Anzahl der Einwohner.

Jahr Einwohner
1823 157
1844 289
1939 174
1961 172
1970 176
2008 169

Politik

Der Ort gehört bei Wahlen zum Deutschen Bundestag zum Wahlkreis „173 Lahn-Dill“, für Wahlen zum Hessischen Landtag zum Wahlkreis „21 Lahn-Dill I“.

Mit der Gebietsreform ist die Gemeindeverwaltung auf die Gemeinde Driedorf übergegangen. Letzter Bürgermeister war Paul Haas. Im Ort besteht ein Ortsbeirat aus fünf Mitgliedern. Der Ortsbeirat hat gegenüber der Gemeindevertretung Vorschlags- und Anhörungsrecht in den Angelegenheiten, die den Ort betreffen. Derzeitiger Ortsvorsteher ist Wolfgang Hartmann (SPD).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Ortskern von Seilhofen haben sich einige Fachwerkgebäude aus dem 17./frühen 18. Jahrhundert. Ebenfalls ist das historische Backhaus erhalten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Ort verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus.

Verkehr

Der Ort liegt an der B 255 von Herborn über Driedorf nach Montabaur. Der nächste Bahnhof der Dillstrecke befindet sich in Herborn. Es bestehen Busverbindungen nach Driedorf, Mengerskirchen und Herborn. Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt beträgt 106 km, nach Köln/Bonn ca. 103 km.

Bildung

In Seilhofen existiert kein Kindergarten. Dieser ist in Driedorf. Der Ort gehört zum Einzugsbereich der Westerwaldschule Driedorf, einer Grund-, Haupt- und Realschule. Weiterführende Schulen können in Herborn oder Dillenburg besucht werden.

Literatur

  • Hermann-Josef Hucke (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Westerwald-Verein e.V., Montabaur 1991. ISBN 3-921548-04-7
  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999. ISBN 3-922244-80-7
  • Christian Daniel Vogel: Beschreibung des Herzogthums Nassau. Wilhelm Beyerle, Wiesbaden 1844.
  • Heinz Wionski; Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Baudenkmale in Hessen Lahn-Dill-Kreis I. 1986, ISBN 3-528-06234-7 (Ehemaliger Dillkreis).

Weblinks


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