Münchhausen (Driedorf)

Münchhausen (Driedorf)
Münchhausen
Gemeinde Driedorf
Koordinaten: 50° 37′ N, 8° 12′ O50.6194444444448.1919444444445455Koordinaten: 50° 37′ 10″ N, 8° 11′ 31″ O
Höhe: 455–586.2 m ü. NN
Fläche: 6,43 km²
Einwohner: 370 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 35759
Vorwahl: 02775

Münchhausen ist einer der neun Ortsteile der Gemeinde Driedorf, Lahn-Dill-Kreis, Hessen. Der Ort im östlichen Westerwald hat etwa 370 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt im am östlichen Rand des Hohen Westerwalds etwa 10 km südwestlich von Herborn und 34 km nordöstlich von Montabaur. Die Entfernung nach Siegen beträgt etwa 42 km und nach Wetzlar 30 km. Münchhausen liegt an der hessischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Die Entfernung zum Dreiländereck Hessen - Rheinland-Pfalz - Nordrhein-Westfalen beträgt etwa 9 km. Die Gemarkung des Ortes hat eine Größe von 6,43 km². Im Südwesten, im Bereich des Knotengebirges, ist sie stark bewaldet

Die angrenzenden Orte sind, von Westen, an der Landesgrenze, im Uhrzeigersinn beginnend: Mademühlen, Driedorf, Seilhofen (alle Gemeinde Driedorf), Beilstein, Odersberg, Nenderoth, Arborn (alle Gemeinde Greifenstein). Nach der Landesgrenze folgt: Oberrod (Verbandsgemeinde Rennerod im Westerwaldkreis).

Der Ort liegt am Oberlauf des Ulmbachs, einem Zufluss der Lahn. Nördlich des Ortes erhebt sich der Buschhorn (534,7 m.ü.NN) und der Wolfsberg (522,7 m.ü.NN). Südlich, Richtung Arborn, des Ortes befindet sich der Rödern (560,4 m.ü.NN). Von hier aus erstreckt sich die Gemarkung in einem schmalen Streifen bis zur Landesgrenze am Oberroder Knoten (586,2 m.ü.NN)

Geschichte

Der Name Münchhausen deutet darauf hin, dass es einst von Mönchen gegründet wurde. Die Urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1447 als Monichhusen. Der Ortsnamenteil -hausen (bei den Häusern) deutet eine durchgehenden Besiedlung des Ortes seit der merowingisch Siedlungsperiode um das 6./7. Jahrhundert an.

Noch bis zu Beginn des vorigen Jahrhunderts bestand es, wenigstens in kirchlicher Hinsicht, aus zwei Teilen, die durch den Ulmbach voneinander getrennt wurden. Zeitweise war die Gemarkung von Münchhausen zwischen den Ämtern Driedorf und Beilstein geteilt.

Münchhausen verfügt, vor allem im Knotengebiet, über ausgedehnte Waldflächen, die für den Ort schon in früheren Zeiten die Grundlage ziemlichen Wohlstands waren. Die Ortschaft konnte sich manches leisten konnte, worauf die Nachbardörfer noch lange warten mussten, z. B. die neue Schule, die schon 1906 gebaut wurde und heute als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird. Ein Nachbau des 1721 erbauten Schulhauses ist im Hessenpark bei Neu-Anspach zu besichtigen.

Der Ort trat am 1. Januar 1972 der Gemeinde Driedorf bei, die bis zu diesem Datum aus den Orten Driedorf, Heisterberg, Hohenroth und Heiligenborn bestand.

Einwohnerentwicklung

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Entwicklung der Anzahl der Einwohner.

Jahr Einwohner
1823 232
1844 258
1939 322
1961 411
1970 396
2008 370

Politik

Der Ort gehört bei Wahlen zum Deutschen Bundestag zum Wahlkreis „173 Lahn-Dill“, für Wahlen zum Hessischen Landtag zum Wahlkreis „21 Lahn-Dill I“.

Mit der Gebietsreform ist die Gemeindeverwaltung auf die Gemeinde Driedorf übergegangen. Letzter Bürgermeister war Otto Bastian. Im Ort besteht ein Ortsbeirat aus fünf Mitgliedern. Der Ortsbeirat hat gegenüber der Gemeindevertretung Vorschlags- und Anhörungsrecht in den Angelegenheiten, die den Ort betreffen. Derzeitiger Ortsvorsteher ist Manfred Mauer (UL).

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Ort verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus.

Verkehr

Der Ort liegt in der Nähe der B 255 von Herborn über Driedorf nach Montabaur. Der nächste Bahnhof befindet sich in Herborn und bietet Anschluss an die Dillstrecke. Es bestehen Busverbindungen nach Driedorf, Mengerskirchen und Herborn. Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt beträgt 108 km, nach Köln/Bonn ca. 107 km.

Bildung

In Münchhausen existiert kein Kindergarten. Der Ort gehört zum Einzugsbereich der Westerwaldschule Driedorf, einer Grund-, Haupt- und Realschule. Weiterführende Schulen können in Herborn oder Dillenburg besucht werden.

Literatur

  • Hermann-Josef Hucke (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Westerwald-Verein e.V., Montabaur 1991. ISBN 3-921548-04-7
  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999. ISBN 3-922244-80-7
  • Christian Daniel Vogel: Beschreibung des Herzogthums Nassau. Wilhelm Beyerle, Wiesbaden 1844.
  • Heinz Wionski; Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Baudenkmale in Hessen Lahn-Dill-Kreis I. 1986, ISBN 3-528-06234-7 (Ehemaliger Dillkreis).

Weblinks


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