Sisi (Film)

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Sisi ist ein Historienfilm des österreichischen Regisseurs Xaver Schwarzenberger. Die deutschsprachige und gleichzeitig Erstausstrahlung des ersten Teils war am 16. Dezember 2009 auf ORF 2 (am 17. Dezember ZDF) und des zweiten Teils am 20. Dezember 2009 auf ORF2 und im ZDF, jeweils um 20:15 Uhr im Hauptabendprogramm. In den Hauptrollen des Zweiteilers sind Cristiana Capotondi (synchronisiert von Pippa Galli[1]), David Rott und Martina Gedeck zu sehen.[2][3]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film wurde in zwei Teile zerlegt. Der erste Teil beschreibt die Jahre 1853, von Elisabeths Verlobung mit Franz Joseph, bis 1857, als ihre erstgeborene Tochter Sophie stirbt. Der zweite Teil beschreibt die Jahre 1857, ab dem Zeitpunkt wo Elisabeth in eine Depression aufgrund des Todes ihres Kindes verfällt bis 1867, als sie zur Königin von Ungarn gekrönt wird.

Der Film beginnt kurz vor der Abreise aus ihrer Heimat nach Bad Ischl, wo ihre Schwester Helene, genannt Nené, mit dem Kaiser von Österreich, dem 23jährigen Franz Joseph I. verlobt werden soll. Elisabeth und Franz Joseph begegnen einander, verlieben und verloben sich gegen den Willen von Erzherzogin Sophie. Elisabeth wird zur Kaiserin "umgeschult", sie muss Sprach- und Tanzunterricht nehmen, die Etikette am Hof verstehen lernen und ihr neues Reich kennenlernen. Als Elisabeth und Franz Joseph im April 1854 unter großer Freude der Bevölkerung heiraten, beginnt Sisis neues Leben in Wien: eingezwängt in das spanische Hofzeremoniell und unter Sophies Fuchtel. Sie kann sich nur schwer mit dem Leben am Hof anfreunden, mit den Hofdamen und den seltsamen Vorschriften. Als sie zum Beispiel baden möchte, sagt man ihr, sie dürfe dies nur ein Mal pro Woche tun. Trotzdem ist sie glücklich, denn sie hat den Mann, in den sie sich verliebt hat, geheiratet. Auch verleben sie ihre Hochzeitsnacht im Schlossgarten von Schönbrunn. Elisabeth wird schwanger und bekommt ein Kind, Sophie. Diese wird ihr alsbald von der Schwiegermutter entrissen und zur Erziehung an Gouvernanten übergeben. Außerdem wird Sophie von einer Amme und nicht von Elisabeth selbst gestillt, wie es damals in Herrscherhäusern üblich war. Auch begegnet sie Graf Andrassy, der von ihr fordert, sie möge sich auf Ungarns Seite schlagen und den Kaiser überzeugen, seinen Kronländern mehr Freiheiten zu gewähren. Doch Franz Joseph ist stur: ihm wurde beigebracht, die Grenzen des Reiches und alle Regeln zu erhalten. Er verliert die Lombardei und den Krieg gegen Preußen, was den österreichischen Staat fast an den Staatsbankrott bringt. Als Elisabeth und Franz Joseph im Jahr 1857 nach Budapest reisen, um mit den Vertretern Ungarns, unter ihnen der inzwischen begnadigte Graf Andrassy, zu sprechen, stirbt Sophie an einer akuten Lungenentzündung. Da die kleine Sophie gegen den ausdrücklichen Wunsch von Erzherzogin Sophie nach Ungarn gebracht wurde, beschuldigt diese nun Elisabeth, für Sophies Tod verantwortlich zu sein. So endet der erste Teil mit Sophies Begräbnis.

Der zweite Teil beginnt mit Elisabeths Depression. Sie wird schwer lungenkrank und vom Arzt in ein wärmeres Klima geschickt. Doch zuvor wird 1858 der Thronfolger, Erzherzog Rudolph, geboren und noch im Kleinkindalter in die militärische Erziehung gesteckt, wo er misshandelt und psychisch terrorisiert wird. Elisabeth will dagegen vorgehen, doch Franz Joseph und Erzherzogin Sophie weigern sich, das Kind anders erziehen zu lassen. Auch diese Ohnmacht lässt Elisabeth erkranken. Als sie auf Erholung ist, lässt sie dem Kaiser durch ein Schreiben ausrichten, er möge sich erst dann wieder bei ihr melden, wenn Rudolph anders erzogen würde. Auf einem Maskenfest trifft sie einen Verehrer, der sich als Graf Andrassy entpuppt. Sie küssen sich, doch sie weist ihn zurück. Nach langem Hin und Her, bei dem Elisabeth sämtliche Schreiben von Franz Joseph ignoriert, gibt der Kaiser nach und reist mit den beiden Kindern Gisela und Rudolph zu ihr. Elisabeth kann sich von nun an der Politik widmen und reist nach Ungarn, wo sie erneut auf die Landesvertreter trifft. Nach einer deutsch-ungarischen Ansprache stimmen die Vertreter zu, Franz Joseph und sie zu König und Königin von Ungarn zu krönen. So endet der zweite Teil.

Hintergrundinformationen

Produziert wurde der Film als Koproduktion von ORF, ZDF und RAI, sowie von der österreichischen Sunset Austria, der deutschen EOS Entertainment und der italienischen Publispei. Gedreht wurde der Zweiteiler mit Kosten von 11 Millionen Euro vom 15. April bis 3. Juli 2009 in Österreich, Italien und Ungarn.[2] Der Fernsehfonds Austria hat die Sisi-Neuverfilmung mit 1,4 Millionen Euro gefördert.[4]

Das historische Leben wurde aufwändig an Originalschauplätzen wie der Wiener Hofburg, dem Schloss Schönbrunn, Schloss Laxenburg, dem niederösterreichischen Schloss Eckartsau, Schloss Brunnsee in der Steiermark sowie dem Lido und den Gassen von Venedig nachgestellt. Für die Dreharbeiten im italienischen Schloss Miramare wurde eigens ein historisches Schiff nach Triest gebracht und im Mittelmeer zu Wasser gelassen. Die goldene Hochzeitskutsche von Elisabeth und Franz, ein Original-Sechsspänner von 1740 und vier Tonnen schwer, ist eine Leihgabe des Erzbischofs von Olmütz (Tschechien). Sie wurde nach Angaben des ORF nach den Dreharbeiten einem Museum übergeben. Für die Schlachten von Königgrätz und Solferino wurden u.a. Traditionsvereine engagiert, um möglichst originalgetreue und authentische Kampfszenerien darzustellen.

Einige Tage vor der Erstausstrahlung auf ORF2 wurde der Zweiteiler am 2. Dezember 2009 in der kaiserlichen Orangerie von Schönbrunn von der ORF-Führung, dem Regisseur und der Produzentin, unter Beteiligung der Hauptdarsteller, einem ausgewählten Publikum präsentiert.[2]

Unterschiede zur Realität

  • Elisabeth wurde ziemlich sicher nicht im Schlossgarten von Schönbrunn entjungfert. Die Hochzeitsnacht fand erst in der 3. Nacht statt, da Elisabeth sich dem Kaiser, vermutlich aus Angst, verweigert hatte.
  • Dass es so etwas wie einen Hochzeitskuss gab, ist nicht gesichert. Aber wahrscheinlich ist es nicht geschehen. So etwas hätte sich die 15jährige verschreckte Elisabeth niemals getraut.
  • Schon im ersten Teil sieht man in Franz Josephs Arbeitszimmer ein berühmtes Bild von Elisabeth hängen. Es ist von Franz Xaver Winterhalter und wurde erst 1864 angefertigt, als Elisabeth schon 27 Jahre alt war. Zum Zeitpunkt im Film war sie allerdings erst 17 Jahre jung.
  • Elisabeths Wunsch, dass die Kindererziehung ihre Angelegenheit wäre, wurde erst nach einem offiziellen Schreiben aus dem Jahr 1865 gestattet, in welchem sie Franz Joseph fast unverblümt mit Scheidung drohte. Ob Elisabeth ihn so lange ignoriert hat, wie im Film gezeigt, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.
  • Auch in diesem Film wird wieder mit der Beziehung zu Graf Andrassy kokettiert. Es ist ziemlich gesichert, dass es zwischen ihnen niemals so etwas wie eine Liebesbeziehung gab. Selbst die Gerüchte, dass Elisabeths letztes Kind, Marie Valerie, eigentlich nicht von Franz Joseph stammen soll, werden heute als Unsinn bezeichnet.
  • Eine eher weniger bekannte Episode aus Elisabeths Leben wird hier im Film vorgestellt. Es handelt sich dabei um die Szenen in Venedig in der sie als Domino verkleidet auf einem Maskenball erscheint und dort von dem Grafen Andrassy umworben wird.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sisi, TV-Serie (2009). Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 27. Dezember 2010.
  2. a b c ORF: "Sisi" - Der große Zweiteiler von Xaver Schwarzenberger als ORF-Event
  3. http://www.dwdl.de/story/23539/zdf_kommt_sat1_mit_sisi_nun_doch_zuvor/
  4. Fernsehfonds Austria: "Sisi" ohne Romy - ein Mythos zurück im TV, OTS-Presseaussendung vom 15. Dezember 2009

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