Source Code (Film)

Source Code (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Source Code
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
JMK 12[2]
Stab
Regie Duncan Jones
Drehbuch Ben Ripley
Produktion Mark Gordon,
Jordan Wynn,
Philippe Rousselet
Musik Chris P. Bacon
Kamera Don Burgess
Schnitt Paul Hirsch
Besetzung
  • Jake Gyllenhaal: Colter Stevens/Sean Fentress
  • Michelle Monaghan: Christina Warren
  • Vera Farmiga: Colleen Goodwin
  • Jeffrey Wright: Dr. Rutledge
  • Cas Anvar: Hazmi
  • Russell Peters: Max Denoff
  • Michael Arden: Derek Frost
  • Scott Bakula: Stevens Vater (Stimme)
  • Susan Brain: Kindermädchen
  • Frédérick De Grandpré: Sean Fentress’ Spiegelbild
  • Brent Skagford: George Troxel
  • Lincoln Ward: Minister Sudoku
  • Joe Cobden: Labortechniker
  • Nick Ferrin: Passant
  • Kyle Allatt: Helfer

Source Code (übersetzt Quelltext) ist ein US-amerikanischer Thriller vom Regisseur Duncan Jones aus dem Jahr 2011. Er wurde am 1. April 2011 in den Vereinigten Staaten von Summit Entertainment veröffentlicht und ist am 2. Juni in Deutschland angelaufen. Der Film behandelt die Viele-Welten-Interpretation sowie die Theorie der Parallelwelt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Capt. Colter Stevens ist ein Hubschrauberpilot der US-Armee. Er wacht in einem CTA-Nahverkehrszug nach Chicago auf, kann sich aber nicht erinnern, wie er dort hineingelangt ist. Christina Warren, die ihm gegenübersitzt, scheint Stevens zu kennen und wundert sich über dessen Desorientierung. Nach einem kurzen Zwischenstopp explodiert der Zug mitsamt eines anderen Zuges und reißt alle an Bord befindlichen Personen in den Tod.

Nach seinem scheinbaren Ableben erwacht Stevens in einer Art Cockpit. Auf einem dort befindlichen Bildschirm erscheint eine Frau, die sich als Air-Force-Capt. Colleen Goodwin ausgibt und identifiziert Stevens. Sie erklärt ihm, dass er sich in Source Code befindet, einem Programm, das einer Person die Übernahme der letzten acht Minuten des Körpers eines bereits verstorbenen Menschen erlaubt. Die Mission Stevens sei es, den Urheber der im Zug gezündeten Bombe zu finden, zu identifizieren und diese Information an Goodwin in der Gegenwart mitzuteilen. Dies ist umso dringlicher, da der Bombenleger angekündigt hat, eine schmutzige Bombe in der Downtown von Chicago zu zünden. Das würde unvermeidbar den Tod von Millionen von Menschen bedeuten.

Stevens wird erneut in die Vergangenheit entsandt, um den Attentäter ausfindig zu machen. Er kann die Bombe zwar finden, deren Explosion aber nicht verhindern. Zurück in der Gegenwart übt Goodwin Druck auf Stevens aus und bittet ihn, sich nur um den Urheber der Bombe zu kümmern. Am Ende der nächsten Zeitreise berichtet Stevens, er habe Christina Warren vor dem Tod retten können, indem er sie aus dem Zug lockte, bevor er explodierte. Goodwin und der Erfinder von Source Code, Dr. Rutledge, teilen ihm jedoch zu seiner Enttäuschung mit, dass Source Code lediglich eine Reise in eine alternative Realität bedeutet. Stattdessen soll er in der Vergangenheit Informationen sammeln, die den Bombenleger im Hier und Jetzt überführen. Stevens verlangt weitere Informationen über das Projekt, Goodwin und Dr. Rutledge jedoch halten sich zurück und liefern ihm nur die nötigsten Hinweise.

Stevens reist nun immer wieder in Vergangenheit. Er lernt bei jeder Reise mehr dazu und kommt seinem Ziel scheinbar immer näher.

Am Anfang jeder Reise wacht er im Zug nach Chicago im Körper vom Geschichtslehrer Sean Fentress auf. Eine Anzahl an Ereignissen wiederholt sich bei jeder Reise. Details unterscheiden sich jedoch immer, da sich Stevens (im Körper von Fentress) anders verhält. Hauptsächlich variieren die Ereignisse aufgrund seiner wachsenden Erkenntnisse über den Attentäter und seiner zunehmenden Gefühle für Christina. Immer wieder beschuldigt Stevens einen anderen Zugreisenden, ist jedoch auf der Suche nach dem Attentäter zunächst nicht erfolgreich. Nach jedem Tod von Fentress infolge der Bombenexplosion im Zug ist die Reise in die Vergangenheit bis auf wenige Ausnahmen vorbei. Danach erwacht Stevens immer in seinem Cockpit.

Zwischenzeitlich begleiten Stevens Erinnerungen an die Vergangenheit: Er befindet sich in einem Helikopter auf einer Mission in Afghanistan und steht unter feindlichem Beschuss. Frustriert über die mangelnde Informationsbereitschaft seitens Goodwin und Dr. Rutledge macht er sich in der alternativen Realität selbst auf die Suche nach seinem Schicksal und versucht, mehr Informationen über sich selbst und die Source Code-Betreuer herauszufinden. So erfährt er, dass er bereits verstorben ist. Sein schwer verwundeter Körper wurde offensichtlich von der Air Force beschlagnahmt und von Dr. Rutledge für Source Code verwendet. Goodwin erklärt Stevens, dass das Cockpit, in dem er sich befindet, nur eine Einbildung seines Bewusstseins sei. Auf Anfrage von Stevens ist Dr. Rutledge bereit, die lebenserhaltenen Maßnahmen abzuschalten, wenn dieser seine Aufgabe erfolgreich absolviert.

Stevens will seine Mission erfolgreich beenden, verfolgt aber auch, trotz seiner Kenntnis über die alternative Realität, das persönliche Ziel, das Leben von Christina und, soweit möglich, das Leben der Zugpassagiere zu retten.

Schlussendlich entdeckt er, dass der Attentäter ein amerikanischer Extremist namens Derek Frost ist. Stevens verfolgt Frost zu einem weißen Lieferwagen, in dem auch die radioaktive Bombe versteckt ist. Stevens sowie die hinterhereilende Warren werden tödlich verletzt, Stevens hat aber genug Informationen über Frost und die Bombe. Zurück in der Gegenwart informiert er Dr. Rutledge und Goodwin über seine gewonnenen Erkenntnisse. Die Behörden verhaften Frost und bewahren Chicago vor der Explosion der zweiten, weitaus gefährlicheren Bombe.

Aufgrund Stevens' Erfolg befiehlt Dr. Rutledge das Löschen seiner Erinnerungen, um - entgegen der Abmachung mit Stevens - weitere Missionen mit diesem durchzuführen. Stevens überzeugt Goodwin jedoch, ihn noch ein letztes Mal auf die Reise zu schicken und ihm eine letzte Chance zu geben, den Anschlag auf den Zug zu verhindern. Goodwin unterstützt seinen Wunsch und teilt ihm mit, dass sie die lebenserhaltenen Maßnahmen nach exakt acht Minuten abschaltet.

Mit den Informationen und Erkenntnissen seiner letzten Reisen in Source Code ist Stevens in der Lage, die Bombe im Zug zu entschärfen. Dabei kann er Frost im Zug festsetzen. Die verbleibende Zeit nutzt er für ein Telefonat mit seinem Vater, mit dem er vor seinem Tod in Streit geriet. Stevens und Christina küssen sich in den letzten Sekunden, die Stevens bleiben, bevor die acht Minuten um sind. In diesem Moment stellt Goodwin wie vereinbart die Lebenserhaltungssysteme für dessen Körper ab und riskiert damit ihren Job. Zu Stevens' Überraschung verbleibt sein Bewusstsein jedoch in Fentress' Körper. Er verlässt den Zug mit Christina. In dieser alternativen Welt, in der die Bombe entschärft und der Täter gestellt wurde, erhält Goodwin eine E-Mail von Stevens, welche die Ereignisse zusammenfasst und ihr erklärt, wie perfekt Source Code funktioniert und die Realität auch post mortem verändern kann.

Produktion

Vorproduktion

Bei der Gestaltung des Charakters des Derek Frost hat man sich von David Hahn inspirieren lassen, einem Amerikaner, der 1994 im Alter von 17 Jahren im Begriff war, einen kleinen Kernreaktor zu erstellen.[3]

Weitere Inspirationsquellen für Jones waren die Filme der Alien-Reihe, Outland, Lautlos im Weltraum und 2001: Odyssee im Weltraum.

Ursprünglich sollte der Film in New York gedreht werden.[3]

Besetzung

Vera Farmiga, Darstellerin für den Charakter der Colleen Goodwin, stand aufgrund ihrer Schwangerschaft nur zehn Tage vor der Kamera.

Ursprünglich war Topher Grace für die Rolle des Cpt. Colter Stevens vorgesehen.

Scott Bakula, der die Stimme des Vaters von Stevens spricht, war der Hauptdarsteller in der Serie Zurück in die Vergangenheit. Die Serie behandelt ein ähnliches Thema und die Besetzung Bakulas stellt eine Hommage an die Serie dar.

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten begannen am 1. März 2010 in Montreal (Kanada) und endeten am 29. April des gleichen Jahres[4]. Einige Szenen wurden direkt in Illinois (Chicago) gedreht, etwa im Millennium-Park und dem Illinois Institute of Technology.

Veröffentlichung

Der Film erschien am 3. November 2011 auf dem Deutschen Markt. Erhältlich ist neben einem DVD-Exemplar eine Blu-Ray-Fassung als Special Edition.[5][6]

Trivia

  • Keine der im Film gezeigten Zeitreisen dauerte acht Minuten. Die dritte Reise war die längste gezeigte mit einer Dauer von siebeneinhalb Minuten.[7]
  • Die Firma Beleaguered Castle, im Film verantwortlich für das Source Code-Programm, ist eine Variation des Kartenspiels Patience, welches im Film als Teil eines Identifikationsprozesses dient.[7]
  • Chesney Hawkes' "The one and only" ist der Klingelton von Christinas Mobiltelefon. Die gleiche Melodie diente auch als Weckruf für den Charakter Sam im Film Moon, bei dem ebenfalls Duncan Jones als Regisseur fungierte.[8]
  • Die Cloud Gate am Millennium-Park in Chicago, die von den Protagonisten am Ende des Films besucht wird, dient laut Regisseur Duncan Jones als Metapher für den gesamten Film[9].

Rezeption

Einspielergebnisse

Bei einem Budget von 32 Mio. Dollar spielte der Film weltweit $ 123.278.618 ein, davon alleine $ 54.712.227 in den Vereinigten Staaten. Bereits am ersten Tag der Veröffentlichung am 1. April 2011 spielte der Film mehr als fünf Millionen Dollar ein.[10][11]

Kritik

Die Kritik nahm den Film überwiegend positiv auf.[12]. Rotten Tomatoes ermittelte eine Metawertung von insgesamt 92 Prozent (Stand: September 2011)[13].

Matt Neal vom The Warrnambool Standard schrieb, dass der intelligente Film ein würdiger Nachfolger von Moon sei und Jones damit derzeit einer der besten Filmemacher sei (Original: "This intelligent sci-fi-thriller is a worthy follow-up to Moon that marks Jones as one of the best new filmmakers around.")[14]. Andrew Barker vom Variety dagegen bezeichnete den Film trotz "aufreizender Ideen" als "überheblich"[15].

„Ein mit Science-Fiction-Elementen arbeitender Thriller, der aus der fantastischen Handlungsprämisse spannendes, philosophisch untergründiges Actionkino macht, auch wenn in der zweiten Hälfte der Mangel an Logik allzu augenfällig wird.“

Lexikon des Internationalen Films[16]

„Spannender Cyberthriller zwischen Mystery und subtiler Romanze über einen Mann, der die Vergangenheit ändern will.“

Cinema

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. FSK.de (FSK)
  2. Freigabe der Jugendmedienkommission
  3. a b Duncan Jones tells us what really happened at the end of Source Code. io9.com, 4. April 2011, abgerufen am 28. September 2011 (englisch).
  4. Source Code Filming Completes Today. Man Made Movies, 29. April 2011, abgerufen am 28. September 2011 (englisch).
  5. Deutsches Exemplar auf amazon.com
  6. Blu-Ray-Exemplar auf der englischen Webseite amazon.com
  7. a b Source Code Trivia. Internet Movie Database, abgerufen am 28. September 2011 (englisch).
  8. Source Code: Wissenswertes. filmstarts.de, abgerufen am 28. September 2011 (deutsch).
  9. Dean Richards: Gyllenhaal says the 'Bean' could be metaphor for 'Source Code'. chicagotribune.com, 1. April 2011, abgerufen am 28. September 2011 (englisch).
  10. Daily Box Office Results: Soure Code (2011). boxofficemojo.com, abgerufen am 28. September 2011 (englisch).
  11. Box Office Results: Soure Code (2011). boxofficemojo.com, abgerufen am 28. September 2011 (englisch).
  12. http://www.metacritic.com/movie/source-code
  13. http://www.rottentomatoes.com/m/source_code/
  14. Matt Neal: Review: Source Code. The Warrnambool Standard, 22. September 2011, abgerufen am 28. September 2011 (englisch): „The search for some extra meaning at the end of the film does seem a bit of an afterthought, the pacing and repetition may put some people off, and the occasionally necessary exposition is heavy but this intelligent sci-fi-thriller is a worthy follow-up to Moon that marks Jones as one of the best new filmmakers around.“
  15. Andrew Barker: Film Reviews: Source Code. variety.com, 11. März 2011, abgerufen am 28. September 2011 (englisch): „Solid execution and some provocative ideas can't save "Source Code" from a fatal hubris, as it thinks itself far more clever than it actually is and assumes it's earned emotions at which it's only hinted.“
  16. Source Code im Lexikon des Internationalen Films

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