- Wolfgang Gern
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Wolfgang Gern (* 1951 in Berlin) ist ein evangelischer Theologe und Pastor und Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Hessen und Nassau e. V. mit Sitz in Frankfurt sowie Sprecher der Nationalen Armutskonferenz.
Leben
Wolfgang Gern wurde in Berlin (West) geboren und wuchs in Berlin-Lichterfelde auf. Nach dem Abitur studierte Gern Evangelische Theologie in Berlin und an der Universität Heidelberg. In seiner Studienzeit arbeitete er ein Jahr als Flüchtlingshelfer in Laos und Kambodscha für Brot für die Welt. Nach dem ersten Theologischen Examen war Gern 1977 und 1978 Stipendiat des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und studierte als Postgraduate in Bangalore in Südindien. Von 1979 bis 1984 war er Assistent an der Universität Heidelberg und promovierte dort mit magna cum laude. 1985 begrann er sein Vikariat in Hirschhorn am Neckar. Zugleich arbeitete er als Hochschulassistent am Lehrstuhl für Religionsgeschichte und Missionswissenschaft in Heidelberg. 1990 übernahm er eine Pfarrstelle in Reichelsheim im Odenwald. 1996 wechselte zum Zentrum der Gossner Mission nach Mainz und leitete dort das Seminar für den Kirchlichen Dienst in der Industriegesellschaft. Nebenberuflich war er in Marburg als Lehrbeauftragter für Sozialethik tätig. 2000 übernahm er die Leitung des Diakonischen Werks in Hessen und Nassau. 2008 kandidierte er für das Amt des Kirchenpräsidenten in Hessen-Nassau, das dem Bischofsamt gleichwertig ist, unterlag aber gegen Volker Jung. Im Herbst 2010 wurde Gern als einer von zwei Kandidaten für die Nachfolge Margot Käßmanns im Amt des Landesbischofs der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers benannt. Die Wahl im Rahmen der Landessynode entscheidet über die Amtsvergabe im November.[1] Nach dem ersten Wahlgang am 24. November 2010, bei dem 36 von 76 Stimmen auf Gern entfielen (47,4 %), hat er seine Kandidatur zurückgezogen.[2]
Gern forderte die Kirche und die Diakonie Anfang 2011 dazu auf, sich deutlicher gegen das Feindbild Islam abzugrenzen. Er nannte es „unverantwortlich und gefährlich“, aus Ängsten gegenüber dem Islam politisches Kapital schlagen zu wollen. [3]
Wolfgang Gern ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn.
Weblinks
- Literatur von und über Wolfgang Gern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Michael B. Berger: Zwei Männer wollen Käßmann beerben, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 16. September 2010, S. 5
- ↑ Wahl des Landesbischofs: Wolfgang Gern zieht seine Kandidatur nach 1. Wahlgang zurück, Pressemeldung der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers vom 24. November 2010
- ↑ Diakonie-Chef warnt vor Feindbild. dpa vom 4. Februar 2011
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