- Wolfgang von Kluge
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Wolfgang von Kluge (* 5. Mai 1892 in Stettin; † 30. Oktober 1976 in Kiel) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant des Heeres im Zweiten Weltkrieg. Er war der Bruder des späteren Generalfeldmarschalls Günther von Kluge.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Beförderungen
- 22. März 1912 Leutnant
- 18. August 1917 Oberleutnant
- 1. April 1925 Hauptmann
- 1. Mai 1934 Major
- 1. Oktober 1936 Oberstleutnant
- 1. Juni 1939 Oberst
- 1. Oktober 1942 Generalmajor
- 1. April 1943 Generalleutnant
Frühe Jahre und Erster Weltkrieg
Kluge trat am 22. März 1912 als Leutnant in das 1. Kurhessische Feldartillerie-Regiment Nr. 11 in Kassel ein, wo er bis April 1914 verblieb. Anschließend wurde er nach Potsdam in das 2. Garde-Feldartillerie-Regiment versetzt.
In diesem fungierte er während des Ersten Weltkriegs als Bataillonsadjutant und Batteriechef. Die letzten Kriegsmonate diente er im Generalstab des I. Reserve-Korps bis zu dessen Demobilisierung im Februar 1919. Anschließend erfolgte seine Kommandierung zum Generalkommando des XVII. Armee-Korps, wo er bis September 1919 verblieb.
Zwischenkriegsjahre
Nach seiner Übernahme in die Reichswehr wurde Kluge dem Reichswehr-Artillerie-Regiment 15 zugeteilt, wo er bis zum 1. Januar 1921 verblieb. Anschließend kam Kluge zur III. Abteilung des 3. (Preußisches) Artillerie-Regiments nach Jüterbog. Dort agierte er in der 8. Batterie. Von Oktober 1924 bis April 1928 absolvierte er eine Generalstabsausbildung und wurde nach seiner Rückkehr bis August 1931 als Batteriechef eingesetzt. Bis April 1934 diente er dann als Adjutant im Stab der Kommandantur Breslau. Im Anschluss hieran war Kluge bis Ende September 1935 beim Ausbildungstab der Artillerie.
Zum 1. Oktober 1935 wechselte Kluge nach Berlin in das Reichswehrministerium, wo er bis 5. Oktober 1936 als Referent in der Abteilung F eingesetzt war. Am 6. Oktober 1936 stieg er dort zum Abteilungsleiter auf; zuletzt diente er bis 9. November 1938 im Oberkommando der Wehrmacht.
Zweiter Weltkrieg
Am 10. November 1938 wurde Kluge zum Chef des Stabes der Feldzug-Inspektion ernannt, dessen Funktion er anschließend bis Ende September 1940 ausfüllte. Am Folgetag, dem 1. Oktober 1940, erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur des Artillerie-Regiments 31, welches er bis September 1941 befehligte. Am 1. Oktober 1941 wurde Kluge zum Artillerie-Kommandeur 107 ernannt. Er trat damit die Nachfolge von Oberst Otto-Thiele von Kalm an und stieß in dieser Funktion im Bereich der Heeresgruppe Mitte bis Moskau vor. Nach der Winterschlacht zog er sich im Rahmen der 3. Panzerarmee in den Raum Gshatsk zurück. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1942 wurde Kluge zum Kommandeur der 292. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er anschließend bis zum 20. Juli 1943 über Wjasma nach Orel zurück. Nach einer an diesem Tag erlittenen Verwundung und einem darauf folgenden mehrmonatigen Lazarettaufenhalt, kehrte Kluge am 1. November 1943 in den Felddienst zurück. Da für ihn jedoch keine Führungsaufgabe zur Verfügung stand, wurde er im November 1943 in die Führerreserve versetzt.
Am 1. Dezember 1943 wurde Kluge zum Kommandeur der neuaufgestellen 357. Infanterie-Division ernannt, die im März 1944 bei Tarnopol erstmals zum Einsatz kam. Am 15. Juni 1944 gab Kluge das Kommando der Division ab und wurde zum Kommandanten der Abteilung 408 ernannt; deren Kommando er am 1. Juli 1944 bereits wieder aufgab. Am gleichen Tag wurde Kluge zum Kommandeur der neuaufgestellten 226. Infanterie-Division ernannt. Teile hiervon gingen in den Kämpfen bei Calais verloren. Die Reste zogen sich in die Festung Dünkirchen zurück, wo Kluge im Zeitraum vom 6. Juli bis Jahresende 1944 als Festungskommandant fungierte.
Am 31. Dezember 1944 wurde Kluge aufgrund des Freitodes seines Bruders, des Generalfeldmarschalls Günther von Kluge, aus dem Wehrdienst entlassen.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [1]
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz [1]
- Ehrenkreuz des Weltkrieges mit Schwertern
- Wehrmacht Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
- Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42
- Wiederholungsspange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Deutsches Kreuz in Gold am 28. November 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 29. August 1943
Literatur
- Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945 Band 6: Hochbaum-Klutmann, Biblio Verlag, Bissendorf 2002, ISBN 3-7648-2582-0, S. 552–553
- Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945, Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, ISBN 3-7909-0202-0, S. 174
Einzelnachweise
- ↑ a b Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1924, S. 72
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