Zwietow

Zwietow
Zwietow
Gemeinde Luckaitztal
Koordinaten: 51° 41′ N, 13° 58′ O51.68694444444413.961666666667114Koordinaten: 51° 41′ 13″ N, 13° 57′ 42″ O
Höhe: 114 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Sep. 1950
Eingemeindet nach: Gosda
Postleitzahl: 03229
Vorwahl: 03541
Blick auf Zwietow von Gosda aus
Straßenansicht

Zwietow (niedersorbisch Swětow ) ist ein Ort im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Zwietow ist Gemeindeteil von Gosda, das ein Ortsteil der Gemeinde Luckaitztal im Amt Altdöbern ist.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Zwietow liegt in der Niederlausitz im Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Direkt im Osten grenzt Zwietow an den Ort Weißag, der wie Zwietow eine Ortslage von Gosda ist, das westlich des Ortes liegt. Weiter im Osten folgt Buchwäldchen, ein weiterer Ortsteil von Luckaitztal. Nördlich befindet sich der Calauer Ortsteil Werchow mit der Ortslage Cabel. Im Südosten grenzt der Ort an Luckaitz, eine Ortslage von Schöllnitz, das weiter im Südosten folgt. Im Südwesten grenzt Zwietow an die Gemeinde Bronkow.

Geschichte

Ortsgeschichte

Ehemalige Bockwindmühle zwischen Zwietow und Gosda

Zwietow wurde als Sackgassendorf angelegt. Im Jahr 1403, drei Tage vor dem Fest Sankt Bartholomäi, wurde es erstmals als Schwieto erwähnt. Die Erwähnung erfolgte gemeinsam mit Weißag im Zusammenhang mit der Alten Mühle. Der Name leitet sich wohl vom niedersorbischen Swet ab, was Welt bedeutet. Dies kann in topographischer Bedeutung früher auch Lichtung bedeutet haben. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Ort als Schwieto, Schwitto und Zwieto genannt. Das Dorf gehörte zum Besitz der Köckritzer in Drebkau. Da Zwietow und Weißag dicht beieinander liegen, nahm man an, dass sie ursprünglich einen Ort bildeten. Nach der angeblichen Trennung wurde das Dorf Zwietow mit dem sorbischen Wort Dwaj als das Zweite bezeichnet. Die Dörfer Zwietow, Gosda und Weißag nennt man auch Plinsdörfer.

Nachweislich eingepfarrt war Zwietow nach Calau ab 1718. Neben der Alten Mühle gab es in Zwietow noch die Fuchsmühle aus dem 15. Jahrhundert und eine Bockwindmühle, die auf einem Hügel zwischen Zwietow und Gosda stand. Die Alte Mühle musste für das Kloster Dobrilugk Buchweizen mahlen.

Im Ergebnis des Wiener Kongresses kam Zwietow an das Königreich Preußen. Der Ort gehörte zum preußischen Landkreis Calau. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Ort beim 1952 neugegründeten Kreis Calau und wurde am 1. September 1950 nach Gosda eingegliedert.[1] Am 31. März 2002 schloss sich Gosda mit seinen Ortslagen Zwietow und Weißag mit den Orten Buchwäldchen, Muckwar und Schöllnitz zur Gemeinde Luckaitztal zusammen.[2]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Zwietow von 1875 bis 1950 [3]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 82 1933 95
1890 95 1939 95
1910 99 1946 98
1925 100 1946 89

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die heute noch funktionsfähige Alte Mühle in Zwietow wurde erstmals 1403 erwähnt. Sie ist eine Buchweizen-, Getreide- und Schneidemühle. Seit 1850 befindet sie sich im Besitz der Familie Seidel. Bis 1960 wurde das Mahl- und Schneidewerk von je einem Wasserrad angetrieben, danach zerfielen sie. Heute wird die Mühle elektrisch betrieben. Geplant ist es, die Mühle wieder mit Wasserkraft zu betreiben.[4]

Im Ort befindet sich ein Kriegerdenkmal an der Hauptstraße vor einer alten Eiche.

Wirtschaft und Infrastruktur

Westlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 13. Durch Zwietow verläuft der Radwanderweg Niederlausitzer Kreisel.

Südlich des Ortes liegt der Flugplatz Bronkow.

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. Statistik Brandenburg (PDF)
  4. Homepage der Landkreis Oberspreewald-Lausitz - Darstellung der Alten Mühle abgerufen am 24. Oktober 2009

Literatur

  • Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.

Weblinks


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