Sönke Wortmann

Sönke Wortmann
Wortmann im Jahr 2010

Sönke Wortmann (* 25. August 1959 in Marl) ist ein deutscher Regisseur, Produzent und ehemaliger Fußballspieler.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Wortmanns Vater war Bergmann. Nach dem Abitur wollte er zunächst Fußball-Profi werden und spielte unter anderem in der dritthöchsten Spielklasse bei Westfalia Herne und der SpVgg Erkenschwick. Für eine große Laufbahn fehlte ihm der Ehrgeiz, daher beendete er seine Karriere nach drei Jahren zu Gunsten eines Studiums.

Zuerst studierte er für ein Semester Soziologie, bevor er sich im Jahr 1983 an der Hochschule für Fernsehen und Film München in ein Regiestudium einschrieb. Er beendete es 1989 erfolgreich, nachdem er auch einige Zeit am Londoner Royal College of Art verbracht hatte. Neben seinem Studium arbeitete er als Taxifahrer und Schauspieler, u. a. in der Fernsehserie des Bayerischen Rundfunks Die glückliche Familie. Sein Kinodebüt gab er 1991 als Regisseur des erfolgreichen Filmes Allein unter Frauen. Der Film Der bewegte Mann kam 1994 in die Kinos. Es war einer der erfolgreichsten deutschen Nachkriegsfilme.

Das Superweib drehte Wortmann nach eigener Aussage, um zu beweisen, dass „aus erfolgreichen Büchern auch erfolgreiche Filme gemacht werden können“. Der Campus entstand nach demselben Prinzip, hatte aber schon deutlich weniger Zuschauer. Filme wie Mr. Bluesman und der dramatische Episodenfilm St. Pauli Nacht, für den Wortmann gute Kritiken erhielt, wurden kommerzielle Flops und hielten sich nur sehr kurz im Kino. Der Himmel von Hollywood nach dem Welterfolg von Leon de Winter, den er 2001 mit sehr guter amerikanischer Besetzung in Amerika drehte, kam in Deutschland erst 2004 in die Kinos, lief aber nur kurz. Als seinen größten Erfolg bezeichnete Sönke Wortmann selbst Das Wunder von Bern, der zum erfolgreichsten deutschen Kinofilm 2003 wurde.

Beim Confederation Cup 2005 und während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 begleitete er das deutsche Team mit der Kamera. Integriert in die Mannschaft saß er bei jedem Spiel mit auf der Trainerbank und bereitete während der WM im Auftrag von Bundestrainer Jürgen Klinsmann Filme vor, die den Spielern vor jedem Spiel vorgeführt wurden und sie auf das Spiel einstimmten. Der zweistündige Dokumentarfilm über die WM, hergestellt aus über 100 Stunden Filmmaterial, wurde am 14. August 2006 der Deutschen Fußballnationalmannschaft als Preview vorgeführt und lief am 5. Oktober 2006 unter dem Titel Deutschland. Ein Sommermärchen in den Kinos an. Der Film war mit mehr als vier Millionen Zuschauern ein großer Erfolg. Der Reinerlös des Films wurde den SOS-Kinderdörfern gespendet.

Mit der Little Shark Entertainment GmbH gründete Wortmann 1998 seine eigene Produktionsfirma.

Wortmann arbeitete ab 2007 an einer Verfilmung des Romans Die Päpstin.[1] Die Produktion übernahm Bernd Eichinger.[2] Die Rolle der angeblichen Päpstin Johanna sollte ursprünglich von Franka Potente verkörpert werden. Im Mai 2008 wurde jedoch gemeldet, man plane die Verfilmung mit ihrer Kollegin Johanna Wokalek in der Titelrolle.[3] Tatsächlich umgesetzt wurde der Film jedoch unter der Produktion von Oliver Berben. Er kam im Oktober 2009 in die Kinos.

Sönke Wortmann ist mit der Schauspielerin Cecilia Kunz verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Düsseldorf.

Sönke Wortmann ist aktives Mitglied der deutschen Autorennationalmannschaft (Autonama). Zudem unterstützt er seit dem 3. April 2008 die Aktion „DeinFussballClub“, die versucht, innerhalb eines Jahres 30.000 Mitglieder zu generieren, die pro Jahr 39,95 Euro bezahlen. Dafür haben sie Mitspracherecht bei Transfers des Vereins, Abschluss von Freundschaftsspielen, Trikotfarbe, Merchandising und anderen vereinsinternen Belangen. Diese Initiative entstand nach britischem Vorbild (Ebbsfleet United). Das Konzept wurde mehreren Vereinen vorgelegt und letzten Endes entschied man sich (inkl. Sönke Wortmann) für den SC Fortuna Köln als Partner. „DeinFussballClub“ zählt derzeit eigenen Angaben zufolge 9202 Mitglieder (Stand: 13. Juni 2010). Die Initiative hat ihr ursprüngliches Ziel damit verfehlt.

Sönke Wortmann ist Mitglied bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2010 gehörte Wortmann auf Vorschlag der nordrhein-westfälischen Grünen der 14. Bundesversammlung an.[4]

Auszeichnungen

Filmografie

Als Regisseur

Als Darsteller

Als Produzent

Bibliographie

  • Deutschland. Ein Sommermärchen (2006) WM-Tagebuch
  • Das Wunder von Bern, Hörbuch beim Hörverlag, ISBN 3-89940-205-7

Werbespots

Einzelnachweise

  1. movie-infos.net: Sönke Wortmann inszeniert Millionen-Bestseller, 29. August 2007
  2. Berliner Morgenpost: Verfilmung „Die Päpstin“
  3. vgl. Zander, Peter: Erst Gudrun Ensslin, jetzt die Päpstin. In: Berliner Morgenpost, 15. Mai 2008, S. 21
  4. Vorschlagsliste der Fraktion der NRW-Grünen auf der Homepage der Fraktionsvorsitzenden, 8. Juni 2010.

Weblinks

 Commons: Sönke Wortmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sönke Wortmann — (August 25 1959 in Marl) is a German film director. Work After graduation, Sönke played professional soccer for three years. Without enough talent for a larger career, he left the game in search of a new field of study. After dabbling in… …   Wikipedia

  • Wortmann — ist der Familienname folgender Personen: Christian Karl Albert Wortmann (1680–1760), deutscher Maler und Graveur Clara Wortmann, bekannt als Claire Waldoff (1884−1957), deutsche Chanson Sängerin Corien Wortmann (* 1959), niederländische… …   Deutsch Wikipedia

  • Sönke — ist ein männlicher Vorname friesischer Herkunft. Er bedeutet in etwa „kleiner Sohn“ oder „Sohn des“ oder „Sohn von“, ähnlich der in Skandinavien verbreiteten Endung „ son“ von Nachnamen. „Sönke“ machte diese Endung eigentlich entbehrlich, da… …   Deutsch Wikipedia

  • Sönke — Sönke, Söhnke friesischer Name, Bedeutung: kleiner Sohn. Namensträger: Sönke Wortmann, deutscher Filmregisseur …   Deutsch namen

  • Wortmann — Wọrtmann,   Sönke, Filmregisseur, * Marl 25. 8. 1959; drehte v. a. erfolgreiche Komödien wie »Der bewegte Mann« (1994), »Das Superweib« (1996), »Charley s Tante« (TV Film, 1996),1997 folgte die Hochschulsatire »Der Campus«.   Weiterer Film : St …   Universal-Lexikon

  • Söhnke — Sönke ist ein männlicher Vorname friesischer Herkunft. Er bedeutet in etwa „kleiner Sohn“ bzw. „Sohn des“ oder „Sohn von“, ähnlich der in Skandinavien verbreiteten Endung „ son“ von Nachnamen. „Sönke“ machte diese Endung eigentlich entbehrlich,… …   Deutsch Wikipedia

  • Söhnke — Sönke, Söhnke friesischer Name, Bedeutung: kleiner Sohn. Namensträger: Sönke Wortmann, deutscher Filmregisseur …   Deutsch namen

  • Deutschland - Ein Sommermärchen — Filmdaten Originaltitel: Deutschland. Ein Sommermärchen Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 2006 Länge: 110 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe …   Deutsch Wikipedia

  • Die schottischen Rosen — Filmdaten Originaltitel: Deutschland. Ein Sommermärchen Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 2006 Länge: 110 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe …   Deutsch Wikipedia

  • Sommermärchen — Filmdaten Originaltitel: Deutschland. Ein Sommermärchen Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 2006 Länge: 110 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”