- Conzeptual Art
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Konzeptkunst (engl. Conceptual Art) ist eine in den 60er Jahren durch den amerikanischen Künstler Sol LeWitt geprägte Bezeichnung für eine Kunstrichtung.
Inhaltsverzeichnis
Begriff
Ursprünglich aus der Minimal Art kommend, steht Conceptual Art letztlich als Sammelbegriff für eine Weiterentwicklung der Tendenzen in der abstrakten Malerei und für unterschiedliche Kunstrichtungen wie Objektkunst oder Happening, die den Gedanken für die Bedeutung eines Kunstwerks als vorrangig erachten.
Mel Bochners erste Ausstellung im Jahr 1966 „Working Drawings and Other Visible Things on Paper Not Necessarily Meant To Be Viewed as Art“ in der Galerie der School of Visual Arts in New York City gilt als erste Ausstellung der Konzeptkunst-Bewegung.
Die Ausführung des Kunstwerks ist von untergeordneter Bedeutung und muss nicht durch den Künstler selbst erfolgen. Im Vordergrund stehen Konzept und Idee, die für die künstlerische Arbeit als gleichwertig erachtet werden. An Stelle fertiger Bilder und Skulpturen treten in diesem Sinne Skizzen, Schriftstücke, Anleitungstexte oder unter Umständen Künstlerbücher, die eigene ästhetische Qualitäten entfalten. Eines der Ziele ist die "Entmaterialisierung" des Kunstwerks und die Einbeziehung des Betrachters. Gewohnte Sichtweisen, Begriffe und Zusammenhänge der Welt werden hinterfragt, neue Regeln erfunden. Es wird mit Kontexten, Bedeutungen und Assoziationen gearbeitet.
Theoretiker der Konzeptkunst sind Mel Bochner, Sol LeWitt, Art & Language, Joseph Kosuth und Victor Burgin. Ein künstlerisches Vorbild dieser Bewegung war Marcel Duchamp. Er grenzte seine Kunst von "retinaler Kunst" ab, die überwiegend (beispielsweise effekthascherisch) auf das Auge einwirkt, statt als Vorstellung oder Verknüpfung von Bedeutung im Denken zu wirken. Dieser Ansatz lässt Konzeptkunst dem Laien oftmals elitär, spröde, und schwer zugänglich erscheinen. Manches Werk der Konzeptkunst erschliesst sich erst durch die Auseinandersetzung mit dem Künstler und seinem Denken.
Künstler und Künstlerinnen
Konzeptkünstler von A - Z
Musiker
Siehe auch
Literatur
- Joseph Kosuth, Kunst nach der Philosophie
- Sol Le Witt, Paragraphs on Conceptual Art (1967)
- Klaus Honnef, Concept Art, Köln 1971
- Lucy Lippard, Six Years. The Dematerialisation of the Art Object, New York 1973
- Thomas Dreher, Konzeptuelle Kunst in Amerika und England zwischen 1963 und 1976, (Diss. Ludwig-Maximilians-Universität) Frankfurt am Main 1992 (Peter Lang, ISBN 3-631-43215-1)
- Gregory Battcock (Hg.), Idea Art, New York 1973
- Ausstellungskatalog: documenta 5. Befragung der Realität – Bildwelten heute; Katalog (als Aktenordner) Band 1: (Material); Band 2: (Exponatliste); Kassel 1972
- documenta Archiv (Hrsg.); Wiedervorlage d5 – Eine Befragung des Archivs zur documenta 1972; Kassel/Ostfildern 2001, ISBN 3-7757-1121-X
- Christian Kellerer, Objet trouve und Surrealismus, Rowohlt 1968
- Klaus Groh , If I had a mind..., concept-art / project-art, DuMont-Aktuell- Köln, 1971 - Projekte, Ideen- ISBN 3-7701-0571-0
- Klaus Groh, etc., Thesen, Slogans, Konzepte, Ideen, Maro Verlag, Gersthofen, 1972, (Edition 300 Exemplare) ISBN 3-87512-018-3
- Marzona, Daniel: Conceptual Art; Köln 2005 ISBN 3-8228-2959-5
Weblinks
- Elisabeth Schellekens: Eintrag in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (englisch, inklusive Literaturangaben)
- Thomas Dreher - Intermedia Art: Konzeptuelle Kunst
- Thomas Dreher - Konzeptuelle Kunst und Software Art: Notationen, Algorithmen und Codes
- Werner Brück: Konzeptkunst, Konzeptionelle Kunst, Konzeptuelle Kunst. Saarbrücken, 2007
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