- Gewerkschaft der Polizei
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Gewerkschaft der Polizei
(GdP)Zweck: Gewerkschaft Vorsitz: Bernhard Witthaut Gründungsdatum: 14. September 1950 Mitgliederzahl: 170.000 Sitz: Berlin und Hilden Website: gdp.de Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist eine deutsche Gewerkschaft, die sich für die Belange von Beschäftigten der Polizei einsetzt und dem DGB angehört.
Die GdP steht allen Polizeibeschäftigten (Polizistinnen und Polizisten, Vollzugsbeamtinnen und Vollzugsbeamten des Zolls, Verwaltungsbeamten und Tarifbeschäftigten) zur Mitgliedschaft offen sowie in manchen Landesbezirken auch Feuerwehrangehörigen. Als mitgliederstärkste Berufsvertretung organisiert sie rund 170.000 Mitglieder (Stand: 2009).[1] Innerhalb der GdP vertreten sogenannte Personengruppen spezifische Interessen von Frauen, Senioren und jungen Polizeibeschäftigten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wurde auf Bundesebene am 14. September 1950 in Hamburg gegründet. Hervorgegangen ist sie aus der 1949 entstandenen Interessengemeinschaft der Polizeibeamtenbunde in der britischen Zone in den schon bestehenden Ländern Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein sowie in West-Berlin. Sie hatten sich aus unterschiedlichen Polizeivereinigungen am 16. März 1950 zusammengeschlossen.
Die GdP ist seit 1. April 1978 eine der acht Mitgliedsgewerkschaften im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Auf europäischer Ebene ist sie in der internationalen Vereinigung der Polizeigewerkschaften EuroCOP, der European Confederation of Police, vertreten. EuroCOP-Präsident ist Heinz Kiefer, Mitglied des Geschäftsführenden GdP-Bundesvorstands. Die beiden GdP-Bundesgeschäftsstellen befinden sich in Berlin und Hilden.
Ziele und Inhalte
Die Gewerkschaft der Polizei vertritt die beruflichen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und kulturellen Interessen der Beschäftigten und ehemals Beschäftigten von Polizei und Zoll. Sie erstrebt insbesondere Verbesserungen der allgemeinen Arbeits- und Lebensbedingungen sowie des Beamten- und Arbeitsrechts. Die GdP bezeichnet sich selbst als unabhängig von Regierungen, Verwaltungen, politischen Parteien und Religionsgemeinschaften.
Die GdP versteht sich aber offenkundig nicht nur als Gewerkschaft, sondern zugleich als Berufsorganisation. Damit nimmt sie eine Sonderstellung unter den DGB-Gewerkschaften ein. Jenseits ihrer eigentlichen gewerkschaftlichen Aufgabe als Vertretung der Arbeitnehmerinteressen verfolgt die GdP, wie eine Fachorganisation, mit großem Nachdruck gesellschaftliche und politische Ziele im Sinn polizeilicher Präsenz und Aktivität. Bedeutende Themen sind unter anderem: Kriminalpolitik, Bekämpfung von Kriminalitätsursachen, Verkehrspolitik, Verschärfung von Überwachung und Kontrolle, Entwicklung des Strafrechts, Organisation und Aufgaben der Polizei und die polizeiliche Aus- und Fortbildung.
Die Ziele der GdP sollen erreicht werden durch Einwirkung auf die Gesetzgebung, Abschluss von Tarifverträgen, Verhandlungen mit Behörden und, soweit erforderlich, durch Anwendung gewerkschaftlicher Kampfmittel. Sie beteiligt sich an den Wahlen zu den Personalvertretungen und unterstützt die Personalräte bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Monatlich erscheint die Zeitschrift „Deutsche Polizei“ sowie vierteljährlich die Zeitschrift „Die Kriminalpolizei“ im an die Gewerkschaft angebundenen Verlag Deutsche Polizeiliteratur.
Neustes Projekt der GdP ist die Umstrukturierung der Bundeszollverwaltung in eine „Bundesfinanzpolizei“.
Andere Polizeigewerkschaften
Neben der GdP als Gewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) für alle Beschäftigten im Bereich der Polizei gibt es die Gewerkschaften des deutschen Beamtenbundes (dbb), die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sowie den unabhängig von einem Dachverband agierenden Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK).
Die Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten versteht sich als inhaltliche Alternative zu den gewerkschaftlichen Berufsverbänden der Polizei mit besonderem Augenmerk auf bürgerrechtliche Themen.
Bundesvorsitzende
Vorsitzende des Geschäftsführenden Bundesvorstandes der Gewerkschaft der Polizei:
- 1950–1955: Fritz Schulte
- 1955–1956: Fritz Preuß, kommissarischer Vorsitzender
- 1956–1958: Fritz Kehler (SPD)
- 1958–1975: Werner Kuhlmann (SPD)
- 1975–1981: Helmut Schirrmacher (SPD)
- 1981–1986: Günter Schröder (SPD)
- 1986–1998: Hermann Lutz (CDU)
- 1998–2000: Norbert Spinrath (SPD)
- 2000–2010: Konrad Freiberg (SPD), (im Jahr 2000 zunächst nur kommissarisch tätig)
- seit November 2010: Bernhard Witthaut (SPD)[2]
Verschiedenes
Die starke Häufigkeit von GdP-Aufklebern an Pkw basiert auf der Annahme, bei der Verteilung von Strafzetteln würden vermeintliche Kollegen begünstigt[3].
Einzelnachweise
- ↑ Mitglieder der Gewerkschaften. Artikel in der Frankfurter Rundschau
- ↑ Bernhard Witthaut zum neuen GdP-Chef gewählt in: Spiegel Online vom 22. November 2010
- ↑ General-Anzeiger (Bonn): Aufkleber kann Bonner Ordnungshüter nicht erweichen
Weblinks
Gewerkschaften im DGBIG Bauen-Agrar-Umwelt | IG Bergbau, Chemie, Energie | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft | IG Metall | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten | Gewerkschaft der Polizei | Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft | Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
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