Daphné-Klasse

Daphné-Klasse
Daphné-Klasse
Marine nationale française Armada Portuguesa Marine Pakistans (پاک بحریہ) South African Navy Armada Española
Flore (Q 246 / S 645) als Museumsschiff in Lorient
Allgemeine Daten
Schiffstyp: U-Boot
Marinen:
Einheiten: 25
Boote des Typs
Frankreich

Daphné, Diane, Doris, Eurydicé, Flore, Galatée, Junon, Minerve, Psychè, Sirène, Vénus

Pakistan

Ghazi[1], PNS Hangor, Mangro, Shushuk

Portugal

Albacora, Baraccuda, Cachalote[1], Delfim

Spanien

Delfin, Marsopa, Narval, Tonina

Südafrika

Emily Hobhouse, Joanna Van de Merwe, Maria Van Riebeeck

Technische Daten
Besatzung: 54
Verdrängung:
  • über Wasser: 869 ts
  • unter Wasser: 1043 ts
Länge: 57,8 m
Breite: 6,8 m
Tiefgang: 4,6 m
Antrieb:
Geschwindigkeit:
  • aufgetaucht: 13,5 kn (25 Km/h)
  • Schnorchel: 10,5 kn (19,5 km/h)
  • getaucht: 16 kn (30 km/h)
Fahrbereich:
  • über Wasser bei 7 kn:
    • 10.000 NM (18.520 km)
Tauchtiefe:
  • Testtiefe: 300 m
  • Maximal: 575 m
Bewaffnung und Ausrüstung
Radar: Calypso II
Sonar:
  • DUUX 2
  • DSUV 2
  • DUUA 1
  • DUUA 2
Torpedos: 12*550 mm Torpedorohre[2] (8 im Bug, 4 im Heck)
Seeminen: Verlegung durch die Torpedorohre möglich.

Die Daphné Klasse war eine französische Schiffsklasse konventionell angetriebener U-Boote. Die Boote wurden zwischen 1964 und 1975 in Dienst gestellt. Alle bis auf ein Boot wurden bis 2006 wieder stillgelegt. Neben Frankreich setzten auch Pakistan, Portugal, Spanien und Südafrika die Boote ein.

Inhaltsverzeichnis

Details

Die Klasse wurde ab 1952 als Ergänzung zu den größeren U-Booten der Narval-Klasse entwickelt. Die Zweihüllenboote sind eine vergrößerte Weiterentwicklung der Aréthuse-Klasse. Sie besitzen keinen Torpedoraum. Alle zwölf Torpedorohre befinden sich außerhalb des Druckkörpers und sind auf See nicht nachladbar.

Zwischen 1964 und 1970 wurden elf Boote von der französischen Marine in Dienst gestellt. Zwei französische U-Boote gingen im Mittelmeer bei Unfällen verloren, wobei jeweils die gesamte Besatzung den Tod fand. Bis 1996 wurden die übrigen neun französischen U-Boote stillgelegt. Seit der Stilllegung des letzten französischen Bootes der Agosta-Klasse im Jahre 2001 besitzt die französische Marine nur noch Atom-U-Boote.

Der erste ausländische Abnehmer der Daphné-Klasse war Portugal, das zwischen 1967 und 1969 vier U-Boote in Dienst stellte. 1975 verkaufte Portugal ein U-Boot an Pakistan. Zwei weitere Boote wurden bis 2005 außer Dienst genommen. Ein Boot bleibt bis heute im aktiven Dienst, wodurch Portugal der letzte Betreiber der Daphné-Klasse ist.

Die nächste ausländische Marine, die die U-Boote kaufte, war die pakistanische. Pakistan stellte 1970 drei Boote der Klasse in Dienst. Eines dieser U-Boote, die PNS Hangor, war das erste U-Boot nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, das in einem Kampfeinsatz ein feindliches Schiff versenkte. Während des Bangladesch-Krieges torpedierte die PNS Hangor am 9. Dezember 1971 die indische Fregatte INS Khukri. Ein weiteres indisches Kriegsschiff wurde beschädigt. Bis zum heutigen Tag kam es lediglich zu einem weiteren erfolgreichen U-Boot-Einsatz gegen ein gegnerisches Schiff. Im Falklandkrieg 1982 wurde der argentinische Kreuzer ARA General Belgrano von dem britischen Atom-U-Boot HMS Conqueror (S48) versenkt. 1975 kaufte Pakistan ein gebrauchtes Daphné-Klasse-U-Boot von Portugal. Im Jahre 2006 wurden alle vier pakistanischen U-Boote der Klasse stillgelegt. Die im Krieg gegen Indien erfolgreiche PNS Hangor soll als Museumsschiff öffentlich ausgestellt werden.

Als weiterer ausländischer Kunde übernahm Südafrika 1970/71 drei U-Boote der Klasse. Die Boote erhielten nach dem Ende des dortigen Apartheidregimes neue Namen. Die drei U-Boote wurden 2003 stillgelegt.

Der letzte ausländische Abnehmer war Spanien. Zwischen 1973 und 1975 wurden vier in Cartagena in Lizenz gebaute Boote von der Spanischen Marine in Dienst gestellt. Das letzte spanische U-Boot der Klasse wurde 2006 außer Dienst gestellt.

Boote der Klasse

Französische Marine

  • Daphné (Q 241 / S 641)
    • Indienststellung: 1964
    • Außerdienststellung: 1989
  • Diane (Q 242 / S 642)
    • Indienststellung: 1964
    • Außerdienststellung: 1989
  • Doris (Q 243 / S 643)
    • Indienststellung: 1964
    • Außerdienststellung: 1994
  • Eurydicé (Q 245 / S 644)
    • Indienststellung: 1964
    • Verlust: am 4. März 1970 bei Unfall vor St. Tropez im Mittelmeer mit 57 Mann (darunter ein Pakistaner) auf 750 Metern gesunken.
  • Flore (Q 246 / S 645)
    • Indienststellung: 1964
    • Außerdienststellung: 1989
  • Galatée (Q 247 / S 646)
    • Indienststellung: 1964
    • Außerdienststellung: 1991
  • Minerve (Q 248 / S 647)
    • Indienststellung: 1964
    • Verlust: am 27. Januar 1968 unter ungeklärten Umständen mit 52 Seeleuten im Mittelmeer gesunken.
  • Junon (Q 249 / S 648)
    • Indienststellung: 1966
    • Außerdienststellung: 1996
  • Vénus (Q 250 / S 649)
    • Indienststellung: 1966
    • Außerdienststellung: 1990
  • Psychè (Q 253 / S 650)
    • Indienststellung: 1970
    • Außerdienststellung: 1996
  • Sirène (Q 254 / S 651)
    • Indienststellung: 1970
    • Außerdienststellung: 1996

Pakistanische Marine

PNS Ghazi (S 134)
  • PNS Hangor (S 131)
    • Indienststellung: 1970
    • Außerdienststellung: 2006
  • PNS Shushuk (S 132)
    • Indienststellung: 1970
    • Außerdienststellung: 2006
  • PNS Mangro (S 133)
    • Indienststellung: 1970
    • Außerdienststellung: 2006
  • PNS Ghazi (S 134)[1]
    • von Portugal gekauft: 1975
    • Außerdienststellung: 2006

Portugiesische Marine

Albacora-Klasse

  • Albacora (S 163)
    • Indienststellung: 1967
    • Außerdienststellung: 2000
  • Baraccuda (S 164)
    • Indienststellung: 1968
    • Verbleib: 2006 im aktiven Dienst.
  • Cachalote (S 165)[1]
    • Indienststellung: 1969
    • Verkauf an Pakistan: 1975
  • Delfim (S 166)
    • Indienststellung: 1969
    • Außerdienststellung: 2005

Spanische Marine

Delfin-Klasse

  • Delfin (S 61)
    • Indienststellung: 1973
    • Außerdienststellung: 2003 (Als Museumsschiff erhalten im Hafen von Torrevieja)
  • Tonina (S 62)
    • Indienststellung: 1973
    • Außerdienststellung: 2005
  • Marsopa (S 63)
    • Indienststellung: 1975
    • Außerdienststellung: 2006
  • Narval (S 64)
    • Indienststellung: 1975
    • Außerdienststellung: 2003

Südafrikanische Marine

  • SAS Maria Van Riebeeck (S 97) - umbenannt in SAS Spear
    • Indienststellung: 1970
    • Außerdienststellung: 2003
  • SAS Emily Hobhouse (S 98) - umbenannt in SAS Umkhonto
    • Indienststellung: 1970
    • Außerdienststellung: 2003
  • SAS Joanna Van de Merwe (S 99) - umbenannt in SAS Assegai
    • Indienststellung: 1971
    • Außerdienststellung: 2003

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Chris Chant: Moderne Unterseeboote Technik-Taktik-Bewaffnung, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1. Auflage 2005, ISBN 3-7276-7150-5
  • Werner Globke(Hrsg.): Weyers Flottentaschenbuch / Warships of the World - Fleet Handbook, Bernard & Graefe Verlag, Bonn, 66. Jahrgang 2005-2007, ISBN 3-7637-4517-3

Erläuterungen

  1. a b c d Die Portugiesische Cachalote wurde 1975 an Pakistan verkauft und dort unter dem Namen PNS Ghazi (134) in Dienst gestellt. Sie ersetzte die 1971 im Dritten Indisch-Pakistanischen Krieg versenkte PNS Ghazi (SS 479).
  2. Der französische metrische 550 mm Standard lässt sich mit Einsteckadaptern auf den international verbreiteten 533 mm Standard (21 Zoll) umstellen.

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