- Das Fest (Festival)
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Das Fest ist eine der größten kostenlosen Open-Air-Veranstaltungen in Deutschland und findet seit 1985 jährlich am letzten Wochenende vor den baden-württembergischen Sommerferien, also Ende Juli in der Günther-Klotz-Anlage (unmittelbar neben der Europahalle) in Karlsruhe statt. Kopf der Organisation ist Rolf Fluhrer, ein Mitarbeiter des Stadtjugendausschuss e. V. Karlsruhe. Etwa 150.000 bis 200.000 Menschen finden an den drei Tagen den Weg zum Fest, im Jahre 2006 sprachen die Veranstalter sogar von 330.000 Besuchern.
Bekannte Künstler wie Seeed, Juli, Silbermond, Faithless, PUR, Fury in the Slaughterhouse, Apocalyptica, Guano Apes, New Model Army, Tito & Tarantula, Bananafishbones, BAP, Such A Surge, Gentleman, Chumbawamba, H-Blockx, Ska-P, Fünf Sterne deluxe, Simple Minds, Beatsteaks, Sunrise Avenue, Die Fantastischen Vier und Denyo waren im Laufe der Zeit schon zu Gast am „Mount Klotz“.
Das von den Organisatoren verfolgte Ziel unterscheidet sich deutlich von den anderen großen deutschen Festivals, denn es sollen alle Bevölkerungsschichten angesprochen und unterhalten werden. Für Kinder gibt es das Gelände der mobilen Spielaktion, auf dem sie betreut spielen, plantschen und kleine Abenteuer erleben können. Für die älteren Generationen interessant ist das Fest-Café, die Theaterbühne und Sonntag morgens das Klassik-Konzert auf der Hauptbühne. Dadurch entsteht unter anderem die einzigartige „Fest-Stimmung“, die von vielen Besuchern gelobt wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Sommer 1984 organisierten unter anderem jetzige Mitglieder der Band Trigon ein Open Air in Karlsruhe. Die nötigen Genehmigungen wurden beim Umweltamt und bei der Polizei eingeholt. Nach diesem ersten Open Air spaltete sich die Gruppe der Organisatoren und Das Fest wurde ins Leben gerufen. Die Basis dafür stellten die erkämpften Sondergenehmigungen vom Vorjahr. Ursprünglich war die Idee, Karlsruher Bands dem Karlsruher Publikum näher zu bringen.
Im Lauf der Jahre entwickelte sich Das Fest vom kleinen Open Air-Festival in gemütlicher Atmosphäre zu einem überregional bekannten Musikfestival, das von jährlich über 200.000 Besuchern besucht wird. Einhergehend mit dieser Entwicklung wurde das Konzept von Das Fest immer wieder erweitert.
1998 wurde erstmals das Fest-Café durchgeführt. In gemütlicher Biergartenatmosphäre wird hier schon in der Aufbau-Woche vor Das Fest Bewirtung sowie abendliches Musikprogramm auf einer kleinen Bühne geboten. Im Jahr 2000 folgte mit einer eigenen DJ-Bühne die nächste nachhaltige Erweiterung, die großen Anklang fand und sich bald als fester Bestandteil von Das Fest etablierte.
Einen größeren Einschnitt gab es 2001: Da das Das Fest sich ausschließlich aus Getränkeeinnahmen finanziert, wurde das Festivalgelände erstmals komplett umzäunt und die Besucher beim (weiterhin kostenlosen) Einlass auf mitgebrachte Speisen und Getränke kontrolliert. Allen Unkenrufen zum Trotz tat das der Popularität von Das Fest allerdings keinen Abbruch. Im Zuge der Umzäunung wurde das Gelände gen Westen vergrößert, so dass die Zeltbühne einen eigenen Platz fand.
Auch der Funpark, der bisher vor der Europahalle stattgefunden hatte, wurde nun als Sportpark ins Festivalgelände integriert und in den folgenden Jahren stetig erweitert. Neben offenen Angeboten z. B. im Jonglier- und Einradareal finden hier inzwischen jährlich auch „ernsthafte“ Wettkämpfe wie deutsche Skateboard-Meisterschaft in der Half-Pipe oder das nationale Volleyclub-Turnier statt.
Neben den inhaltlichen Erweiterungen stand in den letzten Jahren aufgrund des stetig anschwellenden Besucheransturms vor allem der Sicherheitsaspekt von Das Fest im Fokus der Organisatoren. So wurde das Sicherheitskonzept in Zusammenarbeit mit Polizei und Sanitätsdiensten jedes Jahr weiter verbessert, was sich sowohl in einer behutsam geänderten Geländeaufteilung (keine Stände neben Hauptbühne, Wegführung) als auch vor den Eingängen von Das Fest niederschlägt. Hier wurden in den letzten Jahren verstärkt Jugendschutzteams eingesetzt, die aus Polizisten, Jugendsozialarbeitern und Sanitätern bestehen. Sie sollen den übermäßigen Alkoholkonsum unter Jugendlichen schon vor dem Betreten des Festivalgeländes eindämmen.
Nachdem 2006 beim Auftritt von Seeed der Einlass auf das Festgelände erstmals wegen Überfüllung vorübergehend gestoppt werden musste, kündigte der Stadtjugendausschuss an, Das Fest nach 2007 nicht mehr in der bisherigen Organisationsform durchführen zu können. Gründe hierfür waren neben der persönlichen Haftung des Vereinsvorsitzenden im Verlustfall auch der immense personelle und finanzielle Aufwand, der zu Lasten der originären Aufgaben des Stadtjugendausschusses geht.[1]
Von den fünf als Alternativen vorgelegten Konzepten stimmte der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe am 25. September 2007 schließlich für die Gründung eines sogenannten „gesondert geführten Betriebs“. Außerdem wurde für zunächst drei Jahre ein städtischer Zuschuss von je bis zu 150.000 Euro zugesagt, womit der Erhalt von Das Fest bis 2010 gesichert ist.[2]
Auftritte (Auswahl)
- 1985: CAPBAND feat. Phill Edwards, Haindling, Kolbe-Illenberger
- 1986: Dorfcombo, Kevin Coyne, Pur
- 1987: Hob Goblin
- 1988: Grachmusikoff, Jan Akkermann's Heardware, M. Walking on the Water, Pink Cream 69, Ralf Illenberger's Circle, Wolfgang Schmid's Superdrumming Band feat. Pete York
- 1989: Dr. Feelgood, Multicoloured Shades
- 1990: Chaka Khan, Kraan, Mitch Ryder, Oropax, Volker Kriegel Band, Züri West
- 1991: No Sports, The Rhythm and Blues Circus feat. Cozy Powell & Chris Farlowe
- 1992: Fury in the Slaughterhouse, Sally Barker
- 1993: Alvin Lee Band, Maceo Parker, Nits, The Brandos
- 1994: Carmel, The Jeremy Days, Los Lobotomys, Marla Glen
- 1995: Big Country, Illegal 2001, Jazzkantine, Joan Armatrading, Six Was Nine
- 1996: Across the Border, Angélique Kidjo, Chico Science & Nação Zumbi, Cultured Pearls, Willy DeVille, Schwoißfuaß, The Seer
- 1997: Neneh Cherry, Dauner/Mangelsdorff, Ezio, Keb' Mo', Ocean Colour Scene, Simple Minds, Suzanne Vega
- 1998: Apocalyptica, Faithless, Guano Apes, New Model Army, Nils Petter Molvær, NTS, The Bobby Byrd Show, Tito & Tarantula
- 1999: Daúde, Fun Lovin’ Criminals, George Clinton, Heather Nova, Jovanotti, Stoppok
- 2000: Bananafishbones, BAP, Candy Dulfer, Chumbawamba, Mambo Kurt, Such A Surge, The Wailers
- 2001: Asian Dub Foundation, Fünf Sterne deluxe, H-Blockx, Incognito, Till Brönner
- 2002: Across the Border, Bauchklang, Candy Dulfer, Hennes Bender, Jovanotti, Joy Denalane, NTS, Son Goku, Sportfreunde Stiller, Van Morrison, Vanessa Amorosi
- 2003: 17 Hippies, Bülent Ceylan, Frau Doktor, Füenf, Itchy Poopzkid, Jimmy Cliff, Königwerq, Moloko, Morcheeba, Seeed, Ska-P, The Explosion
- 2004: 2raumwohnung, Die Happy, Faithless, Gentleman, Jethro Tull, Till Brönner, Wir sind Helden
- 2005: Amparanoia, Edoardo Bennato, Ercandize & DJ Katch, Jackie Cola, Juli, Lenny Kaye, Lunik, Moneybrother, Pat Cash, SaltaCello feat. Peter Lehel, Silbermond, The Robocop Kraus, Within Temptation
- 2006: AKa Frontage, Basta, Christoph Sonntag, Culcha Candela, Die Schrillmänner, Kate Mosh, Kettcar, Kosheen, La Vela Puerca, Main Concept, New Model Army, Seachange, Seeed, Skin, Damnasty
- 2007: Abuela Coca, Beatsteaks, Die Fantastischen Vier, Fotos, Jess Jochimsen, Lampshade, Nico Suave & DJ Sparc & Denyo, Ohrbooten, Pink Cream 69, Pyranja & Sacha Korn, Schwarze Grütze, Sugarplum Fairy, Sunrise Avenue, Thomas Siffling Trio, Wallis Bird
- 2008: AKa Frontage, Fettes Brot, Irie Révoltés, KT Tunstall, Revolverheld, Róisín Murphy, Sportfreunde Stiller, Willy DeVille, The Beautiful Girls
Weblinks
- Offizielle Website (seit dem 25. Mai 2008 mit der ehemals inoffiziellen Site das-fest-karlsruhe.de fusioniert)
- pbase.com/wosieber/ – Bildergalerie
- Das Fest (Karlsruhe) im Stadtwiki Karlsruhe
Einzelnachweise
- ↑ Die Politik will „Das Fest“ auch nach 2007. In: ka-news.de. 15. Juni 2007. Abgerufen am 27. Juli 2007.
- ↑ Grund zum Feiern: „Das Fest“ bis 2010 abgesichert. In: ka-news.de. 26. September 2007. Abgerufen am 26. September 2007.
48.9979527777788.3747361111111Koordinaten: 48° 59′ 53″ N, 8° 22′ 29″ O
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