Fest der Völker

Fest der Völker

Fest der VölkerFür ein Europa der Vaterländerist das Motto eines großen Rechtsrock-Festivals im thüringischen Jena, das erstmals am 11. Juni 2005 stattfand. An der Veranstaltung der NPD nahmen mehrere führende Vertreter rechtsextremer Organisationen aus ganz Europa und viele Bands teil, die fast ausschließlich dem internationalen Neonazi-Musiknetzwerk Blood and Honour angehören. Die Veranstaltung, der aufgrund ihres offen neonazistischen Charakters internationale Aufmerksamkeit zukam, soll auch in den nächsten Jahren (bis 2015) stattfinden. Sie zeigt beispielhaft die Bemühungen der rechtsextremen Szene in Europa um eine enge Zusammenarbeit im Rahmen der neu begründeten Europäischen Nationalen Front (ENF).

Inhaltsverzeichnis

Rechtsrock-Festivals in Thüringen

Mit den beiden FestivalsThüringentag der nationalen Jugend“ (seit 2002) undRock gegen Krieg“/„Rock für Deutschland“ (seit 2003) hat die NPD in Thüringen bereits zwei Veranstaltungsreihen etablieren können, bei denen die Partei große Rechtsrock-Veranstaltungen mit mehreren hundert rechtsextremen Teilnehmern getarnt als politische Veranstaltungen abhält. Bei denThüringentagenkonnte der Anmelder des Festes der Völker, der Jenaer Neonazikader und stellvertretender NPD-Landesvorsitzende Ralf Wohlleben, bereits Erfahrungen mit der Organisation solcher Konzerte sammeln. Wohlleben ist gleichzeitig auch einer der führenden Köpfe des Nationalen Widerstands Jena (NWJ), einer Freien Kameradschaft innerhalb des militanten Neonazi-Netzwerkes Thüringer Heimatschutz (THS), die zunächst als Organisator benannt wurde.

Das Motto der Veranstaltung

Das Motto des Festival und sein geplanter internationaler Charakter verdeutlichen die Modernisierungs- und Internationalisierungsbestrebungen der NPD und der rechtsextremen Szene in Europa. „Fest der Völkerwar der Name des ersten Teils des Films Olympia, eines Propagandastreifens von Adolf Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl über die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin. Der UntertitelFür ein Europa der Vaterländerund der Aufruf zeigen die Übernahme des Ethnopluralismus-Konzepts der Neuen Rechten durch die NPD, knüpfen aber gleichzeitig auch an den Europa-Gedanken derWaffen-SSan. So heißt es in dem Aufruf:Wir Nationalisten sind keine Ausländerfeinde (…), wir achten jede Kultur und jeden Menschen“, doch wird dies zugleich eingeschränkt:Jedoch sind wir der Meinung, dass jeder Mensch und jede Kultur ihren angestammten Platz in dieser Welt hat, dieser muss auch von jedem respektiert werden.

Das ersteFest der Völkeram 11. Juni 2005

Wie schon bei dem ersten Thüringentag 2002 plante Wohlleben, das Neonazi-Event auf dem Jenaer Marktplatz in der historischen Innenstadt stattfinden zu lassen. Während diese beiden Konzertreihen jedoch eher regionalen Charakter haben, sollte dem Jenaer Event internationale Bedeutung zukommen. Entsprechend groß war der Werbeaufwand für die Veranstaltung. Zahlreiche Neonazi-Seiten in Europa und der USA hatten schon seit Anfang des Jahres auf die Website für das Fest verlinkt, die zum Schluss in 15 europäischen Sprachen angeboten wurde, und in verschiedenen Diskussionsforen und Gästebüchern wurde für das Fest geworben. Die Veranstalter selbst rechneten nach Polizeiangaben mit etwa 1000 Neonazis aus ganz Europa, antifaschistische Initiativen gingen zunächst von zu erwartenden Teilnehmerzahlen von 2000 bis 5000 aus. Letztlich besuchten jedoch nur etwa 500 Neonazis fast ausschließlich aus Deutschland die Veranstaltung am 11. Juni 2005, was sicherlich auch auf die Unklarheiten um ein Verbot durch die Stadt Jena im Vorfeld zurückzuführen ist.

Die Redner

Die Besonderheit desFest der Völkerliegt in der starken Beteiligung von Neonazis und Neofaschisten aus anderen europäischen Ländern. Angekündigt waren zuletzt neben zwei Thüringern, dem NPD-Landesvorsitzenden Frank Schwerdt und dem Gothaer Neonazikader Patrick Wieschke, elf weitere Redner aus zehn Ländern. Außerdem gab es Grußworteaus der Ostmark“, d.h. aus Österreich, und einen russischen Gast. Bei den Rednern handelte es sich zum einen um führende Vertreter rechtextremistischer Parteien und Organisationen, die größtenteils in derEuropean National Front“ (ENF) zusammenarbeiten:

  • Claudiu Mihutiu: rumänischer Neofaschist und Führungskader vonNoua Dreaptă“, einer militanten Gruppe in offener Nachfolge der ultranationalistischen, antisemitischen und faschistischen OrganisationEiserne Garde“, und Mitglied der ENF.
  • Nick Giohalas: Vertreter der nationalistischenGolden Dawn“-Bewegung in Griechenland, ENF-Mitglied.
  • Constant Kusters: Geschäftsführer der rechtsextremenNederlandse Volksunie“ (NVU) und ehemaliger Aktivist derAktiefront Nationale Socialisten“ (ANS).
  • Michal Lassak: Vertreter der slowakischen nationalistischen ParteiSlovenská pospolitosťnárodná strana“.
  • Bojan Rassate: Chef der neonazistischen OrganisationBulgarische Nationale Union“ (BNS), die in der ultranationalistischen KoalitionAtaka“ (Attacke) und der ENF mitwirkt.
  • Jonas Gysin: Der Gründer und Parteivorsitzender der rechtsextremistischen Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) musste kurzfristig absagen.

Zum anderen waren mehrere Rechtsextremisten als Redner vor Ort, die in dem internationalen Neonazi-MusiknetzwerkBlood and Honouraktiv sind. Dessen neun Sektionen derDivision Deutschlandwurden zwar im Jahr 2000 behördlich verboten, gegen einen Auftritt von mehreren Sektions- und Divisionsleitern aus anderen Ländern konnte rechtlich offenbar nicht vorgegangen werden:

  • Tim Mudde: NiederländischerNationalanarchistund Leader der Band Brigade M mit engen Kontakten zuBlood and Honour“. Er trat bereits mehrfach als Redner bei NPD/JN-Treffen auf.
  • Thomas Ölund: Sänger und Bandleader der ebenfalls auftretenden schwedischen BandNothung“, Chef der Sektion Stockholm vonBlood and Honour Scandinaviaund Autor für verschiedene schwedische Neonazi-Zeitschriften wieInfo 14undNordisk Frihet“.
  • Illés Zsolt („Elek“): Führender Vertreter der ungarischenBlood and Honour“-Sektion.
  • StephenSwinySwinfen: Führendes Mitglieder der englischen Mutterorganisation vonBlood and Honour“, tätig im county Northamptonshire.
  • Giovanni Di Blasi: Betreiber des italienischen VersandesEda Propagandaund Herausgeber desBlood and Honour“- undCombat 18“-FanzinesThe Stormer“.

Die Bands

Für das Rahmenprogramm sorgten neun Rechtsrock-Bands aus Deutschland und mehreren europäischen Ländern, die sich insbesondere durch nationalistische, rassistische, antisemitische und den Nationalsozialismus verherrlichende Texte auszeichnen.

  • Brigade M: Niederländische Neonazi-Band, die mehrfach beiBlood and Honour“-Konzerten aufgetreten und auf deren Compilations vertreten ist. Neben Tim Mudde wirkte hier bis 2003 Dave Blom als Sänger, der beiB&H Nederlandund der rassistischen und offen neonazistischen GruppeRacial Volunteer Forceaktiv ist. 1999 war er an der Schändung des jüdischen Friedhofs in Den Haag beteiligt und saß dafür 2000 für vier Wochen im Gefängnis.
  • Before the war: Slowakische Death-Metal-Band. Der Sänger Michal Martinkovic ist aktiv beiBlood and Honour Engerau“, andere Mitglieder spielten zuvor in der NSBM-BandUrdung 88“.
  • Nothung: SchwedischeBlood and Honour"-Band. Sie spielte bereits mehrfach für rechtsextreme Organisationen wie die ParteiNationalsocialistisk front“ (NSF) und die nationalsozialistisch ausgerichtete ZeitschriftInfo 14“.
  • Vérszerzödés: Bekannte ungarische RAC-Band mit Veröffentlichungen wieAryan Dreams 88“, auf der Lieder wieEin Volk, ein Reich, ein Führerenthalten sind, ebenfalls Umfeld vonBlood and Honour“. Der Name bedeutet Bluteid oder Blutpakt und nimmt Bezug auf einen politischen Mythos der Geschichte Ungarns.
  • Indiziert: Schweizer Neonazi-Rockband aus Burgdorf BE.
  • Systems Coffin“ (Sachsen-Anhalt).
  • Defiance: Neonazi-Band aus Frankreich mit Veröffentlichungen wieWhite pride outlaws“.
  • John (Nemesis)“: John Cartwright, der Leadsänger der britischenB&H“-BandNemesis“, tritt auch allein als Liedermacher auf.

Angekündigt waren außerdem die Bands

  • Block 11“, eine bekannte italienische RAC-Band, die sich selbst als88 Rock'n'Roll-Bandbeschreibt. Sie benannte sich nach demTodesblockim KZ Auschwitz-Birkenau. Ihre Website und das Cover ihrer ersten CD zeigen Hakenkreuze. Auf mehreren Fotos entbieten Bandmitglieder und Publikum den Hitler- oder den sogenanntenKühnengruß“ („Widerstandsgruß“). Sie wurde wenige Tage vor dem Konzert vom Programm gestrichen.
  • Legion of Thor: 1997 gegründete Band aus Berlin, dieBlood and Honourund denHammerskinsnahe steht. Auch nach dem Verbot vonB&Htrat sie bei Unterstützer-Konzerten für diese auf. BeimFest der Völkermusste sie aus Zeitgründen absagen.

Infostände

Außerdem wird bei derartigen Festivals die Möglichkeit gegeben, sich über regionale Neonazi-Gruppierungen und Initiativen zu informieren sowie Tonträger, szenetypische Bekleidung und Nazi-Devotionalien zu erwerben. Beim erstenFest der Völkerwaren mehrereFreie Kameradschaftenwie derNationale Widerstand JenamitSektion Jena-Ost“, derMädelring Thüringen“, dieKameradschaft Eisenachund ihreAG Frauen“, „Ilmkreis Nationalund die überregionalen InformationsportaleAktionsbüro ThüringenundWiderstand Nordvertreten. Ebenfalls vor Ort waren Neonazi-Organisationen mit bundesweiter Bedeutung wie dieHilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige“ (HNG), dieGemeinschaft Deutscher Frauen“ (GDF) und dieAktive Frauen Fraktion“ (AFF). Einige Zeitungen, Zeitschriften und andere rechtsextreme Presseorgane informierten über ihr Angebot, so zum Beispiel die "Unabhängigen Nachrichten, das in Jena erschieneneMitteldeutsches Sprachrohr“, dasRadio Freiheitetc.

Die Proteste gegen das Neonazi-Fest

Schon im Mai gab es einen Hackerangriff auf die Seite der Veranstalter, der das Fest absagte und die Veranstaltergruppe für aufgelöst erklärte. Bereits im Vorfeld des 11. Junis 2005 hatten zahlreiche demokratische Parteien, Gewerkschaften und Organisationen sowie antifaschistische Gruppierungen zum Protest gegen dasFest der Völkeraufgerufen. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus unterstützte ausdrücklich ein Verbot neonazistischer Aufmärsche und rief alle Bürgerinnen und Bürger auf, Gesicht zu zeigen. Am Morgen des 11. Juni konnte eine Blockade des vorgesehenen Veranstaltungsplatzes durch etwa 600 Personen, darunter vor allem jugendliche Antifaschisten, aber auch viele Gewerkschafter und einige Mitglieder des Stadtrates, die Verlegung des Neonazi-Festivals an den Stadtrand erzwingen. Anschließend zogen 2500 bis 3500 Bürgerinnen und Bürger in einem Demonstrationszug dem neuen Konzertort entgegen. Insgesamt beteiligten sich etwa 8000 Menschen an den verschiedenen Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus an diesem Tag. Es handelt sich damit um eine der größten Kundgebungen gegen Neonazis in Deutschland im Jahr 2005.

Das zweiteFest der Völkeram 10. Juni 2006

Am 10. Juni 2006 war in Jena ein weiteres Fest der Völker geplant. Auf Grund der starken Bindung von Polizeikräften durch die Fußball-WM 2006 hat das Verwaltungsgericht und das Oberverwaltungsgericht die Veranstaltung verboten. Die NPD hat angekündigt, das Fest nun im September durchführen zu wollen.

Trotz des Verbotes des eigentlichen Fest der Völker, organisierten Jenaer Bürger und Vereine mehrere Gegenveranstaltungen, die bereits am Anfang der Woche durchgeführt wurden.

Die Redner

Die schon 2005 verfolgte starke Beteiligung von Vertretern nationalistischer und neofaschistischer Organisationen und Parteien aus ganz Europa sollte noch erweitert werden. Vorgesehen waren diesmal 12 Redner aus ebenso vielen Ländern, von denen mehrere derEuropäischen Nationalen Front“ (ENF) angehören.

  • Udo Voigt: seit 1996 Parteivorsitzender der rechtsextremen NPD.
  • Mário Machado: Führer der portugiesischen Neonazi-OrganisationFrente Nacionalund Mitglied derHammerskins“. Wegen Mordes an dem schwarzen Portugiesen Alcindo Monteiro am 10. Juni 1995 in Lissabon wurde er zu 4 Jahren und 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Er war bereits Redner beim rechtsextremenTrauermarscham 11. Februar 2006 in Dresden. Machado kündigte für das am Tag nach demFest der Völkerin Köln stattfindende WM-Spiel Ausschreitungen seiner Anhänger gegen die Mannschaft und Fans aus Angola an.
  • Morten Borup: Vertreter der extrem rechtenDansk Front“.
  • Alessandro Mereu: Leiter der italienischen Neonazi-OrganisationVertice Primosowie Sänger der BandHate for breakfast“.
  • Robert Vesterlund: Vertreter des schwedischen Anti-Antifablattsinfo14und der Neonazi-„Gefangenenorganisation“ "Gula Korset", dem schwedischen Pendant zur deutschen Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige.
  • Alexander Krassnow:Freier Nationalistund extrem rechter Publizist aus St. Petersburg, der unter anderem in der NPD-ParteizeitungDeutsche Stimmeveröffentlicht.
  • Bojan Rassate: Anführer der bulgarischen Neonazi-VereinigungGvardija“.
  • Michal Lassak: Vertreter der verbotenen Neonazi-ParteiSlovenská pospolitostnárodná strana“ (SP-NS).
  • Milan Hroch: vermutlich Alias von Michal Podolák, Vertreter der tschechischen Neonazi-OrganisationNarodní odpor“, die aus derBlood and Honour“-Division Böhmen hervorgegangen ist.
  • Wolf Kussé: Vertreter der rechtsökologischen und neoheidnischen OrganisationGroen Rechtsaus Belgien.
  • Nick Griffin: Vorsitzender der rechtsextremenBritish National Party“ (BNP).
  • Daniel Reinheimer:Freier Nationalistaus Ungarn.

Die Bands

Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Zahl der mitwirkenden Musikgruppen deutlich reduziert. Neben den bereits 2005 vertretenenBlood and Honour“-BandsBefore the WarundVérszerzödés“/"English Rose" sollen auftreten:

  • Hate for breakfast: Neonazi-Band aus Italien, die mehrfach beiBlood and Honour“-Konzerten in ganz Europa aufgetreten sind.
  • Gigi & musikalische Begleitung: Projekt des deutschen Rechtsrockers Daniel Giese, der bei anderen bekannten Neonazibands wieStahlgewitterundSaccarabeteiligt ist. Besser bekannt ist das Projekt unter dem NamenGigi und die braunen Stadtmusikantenmit Veröffentlichungen wieBraun is beautiful“.
  • Asynja: Schwedische Frauenband aus dem Umfeld vonBlood and Honourund der ParteiNationalsocialistisk Front“ (NSF). Die Neonazi-Folkband trat am 29. April 2006 auf einer konspirativen NPD-Veranstaltung in Tarnow (Mecklenburg-Vorpommern) auf, die wegen der Verbindungen der Bands zumBlood and Honour“-Netzwerk und der Unkenntnis der Behörden über den Charakter der Veranstaltung für Aufsehen sorgte.

Das dritteFest der Völkeram 8. September 2007

Für Samstag, den 8. September, wurde zum dritten Mal in der Geschichte Jenas das Fest der Völker geplant, bei dem 13 Redner auftreten sollten, unter anderem der damalige NPD-Bundesvorsitzende Udo Voigt, der Ende August in der thüringischen Stadt nach einer Veranstaltung von der Polizei wegen des Verdachts auf Verstoß gegen den Paragraph 130 (4) StGB angezeigt wurde. Außerdem Gottfried Küssel, wichtiger Führer der Neonazis in Österreich und wegen Verstoß gegen das NS-Verbotsgesetz bereits zu 10 Jahren Haft verurteilt.

Eine für den Freitag zuvor einberufene Pressekonferenz seitens der Veranstalter im Rathaus von Jena wurde vom amtierenden Bürgermeister Albrecht Schröter untersagt, jedoch nach einer Sitzung bei dem zuständigem Verwaltungsgericht in Gera auf ein anderes Gebäude der Stadt verlegt. Die Versammlungsbehörde in Jena soll Sorge tragen, dass mögliche Verstöße gegen die Auflagen dokumentiert werden.

Als Gegenveranstaltung fanden diverse Aktionen statt, darunter mehrere Demonstrationen.

Das vierteFest der Völkeram 13. September 2008

Um Gegendemonstrationen vorzubeugen wurde das Fest der Völker im August 2008 kurzfristig in die kleine Gemeinde Altenburg verlegt. Etwa 1.000 Besucher hatte die Veranstaltung zu verzeichnen. Trotz der Umlegung demonstrierten etwa 2.000 Menschen gegen die vierte Auflage des Festes der Völker. Bei der Demonstration wurden zwölf Polizisten und 14 Demonstranten verletzt. Die Veranstaltung sei dennoch überwiegend friedlich verlaufen.[1]

Als Redner traten unter anderem Jürgen Rieger, Markus Mattig (Schweiz), Stephen Swinfen (Großbritannien), Kristoffer Dahlenström (Schweden), Tomáš Vandas (Tschechien), Giordano Caracino (Italien) und Enrique Valls (Spanien) auf. An Bands traten Sleipnir, Brainwash und Moshpit aus Deutschland, sowie Strappo (Italien) und White Law (Großbritannien) auf.

Das fünfteFest der Völkeram 12. September 2009

Nachdem die Veranstaltung 2008 nach Altenburg verlegt wurde, wurde das Fest der Völker 2009 in Pößneck organisiert. Das zuständige Landratsamt des Saale-Orla-Kreises verbot die Veranstaltung im Vorfeld, weil man mit einem Massenandrang von etwa 10.000 bis 12.000 Personen rechnete und Ausschreitungen zwischen Links- und Rechtsextremisten befürchtete.[2] Nachdem die NPD gegen dieses Verbot Widerspruch einlegte, erlaubte das Oberverwaltungsgericht Weimar die Veranstaltung. Zu Beginn hatte es eine Reihe von Protesten gegeben. So blockierten 200 Menschen die Zufahrt zum Schützenhaus, wo sich die Anhänger der rechtsextremen Szene versammelten.[3] Das Festival konnte dennoch pünktlich starten und fand vor etwa 500 Personen statt. Als Redner sprachen Milan Szeth (Ungarn), Pascal Trost (Schweiz), Bojan Rassate (Bulgarien), Varenus Luckmann und Dan Eriksson aus Schweden, Enrique Valls (Spanien), Matthias Fischer und Andreas Meierhof aus Deutschland, sowie Mike Bell und Nina Brown von der British National Party. Auch das Musikprogramm war mit Rotte Charlotte (Deutschland), Verszerzödes (Ungarn), Brigada 1238 (Spanien) und PWA (Estland) international ausgerichtet.

2010

Das sechste Fest der Völker sollte am 11. September 2010 in Pößneck stattfinden. Jedoch sagten die Verantwortlichen die Veranstaltung aus nicht näher genannten Gründen 14 Tage vorher ab.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Robert Scholz: Fest der Völker in Altenburg: 26 Verletzte aufüberwiegend friedlicherNPD-Veranstaltung. Endstation Rechts, 14. September 2008, abgerufen am 20. Februar 2011.
  2. Verbot für NPD-“Fest der Völkerin Pößneck auf JenaTV vom 4. September 2009
  3. Süddeutsche Zeitung: Tausende protestieren gegen Rechtsextremismus. Online-Artikel vom 12. September 2009
  4. DasFest der Völkerfindet nicht statt. NPD-Blog, 31. August 2010, abgerufen am 20. Februar 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Afrikanische Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker — Die Afrikanische Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker, auch Banjul Charta genannt, wurde auf dem 18. Treffen der Staats und Regierungschefs der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) im Juni 1981 in Nairobi einstimmig… …   Deutsch Wikipedia

  • Afrikanische Kommission der Menschenrechte und der Rechte der Völker — Die Afrikanische Kommission der Menschenrechte und der Rechte der Völker (African Commission on Human and Peoples Rights (ACHPR)) ist eine supranationale Organisation mit der Aufgabe, die Menschenrechte und die Rechte von ethnischen Gruppen auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Der Kanon — (oder präziser: Marcel Reich Ranickis Kanon) ist eine Anthologie herausragender Werke der deutschsprachigen Literatur. Der Literaturkritiker Marcel Reich Ranicki kündigte sie am 18. Juni 2001 im Nachrichtenmagazin Der Spiegel an,[1] unter dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Der Gesalbte — Der Begriff Messias (hebräisch משיח Maschiach oder Moschiach, aramäisch Meschiah, griechisch Χριστός Christos, latinisiert Christus) stammt aus dem Tanach und bedeutet „der Gesalbte“. Inhaltsverzeichnis 1 Überblick …   Deutsch Wikipedia

  • Fest [3] — Fest (v. lat. Festum, Dies festus), ein zur Erinnerung an irgend eine Begebenheitmit Freudenbezeugungen od. gottesdienstlichen Gebräuchen begangener Tag, an welchem gewöhnlich die Alltagsarbeit ausgesetzt wird (daher Feiertag). Feste machten von… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Der Wolkenatlas — Der Roman Der Wolkenatlas erschien im Jahre 2004 unter dem Titel Cloud Atlas , wurde im September 2006 in Deutschland veröffentlicht und ist der dritte Roman von David Mitchell. Übersetzer der deutschen Ausgabe ist Volker Oldenburg.… …   Deutsch Wikipedia

  • Der Staat bin ich — Geflügelte Worte   A B C D E F G H I J K L M N O …   Deutsch Wikipedia

  • Der Baader Meinhof Komplex — Filmdaten Deutscher Titel Der Baader Meinhof Komplex Produktionsland Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Völker im Star-Trek-Universum — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Völker und Allianzen im Star-Trek-Universum — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/438442 Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”