Das perfekte Verbrechen

Das perfekte Verbrechen
Filmdaten
Deutscher Titel Das perfekte Verbrechen
Originaltitel Fracture
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2007
Länge 112 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Gregory Hoblit
Drehbuch Glenn Gers, Daniel Pyne
Produktion Toby Emmerich, Liz Glotzer, Hawk Koch, Charles Weinstock
Musik Jeff Danna, Mychael Danna
Kamera Kramer Morgenthau
Schnitt David Rosenbloom
Besetzung

Das perfekte Verbrechen ist ein US-amerikanischer Thriller von Gregory Hoblit aus dem Jahr 2007.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Ted Crawford, ein Unternehmer im Flugzeugbau, findet heraus, dass seine Ehefrau Jennifer ihn mit dem Polizisten Rob Nunally betrügt. Er fasst einen Plan, um sich an beiden zu rächen. Nachdem er Jennifer zur Rede gestellt hat, schießt er ihr in den Kopf. Sie stirbt jedoch nicht an der Schussverletzung, sondern überlebt in einem komatösen Zustand. Crawford benachrichtigt unmittelbar nach der Tat selbst die Polizei, berichtet aber von einer Entführung, was zur – von ihm erwünschten und vorausberechneten – Folge hat, dass der zu der Zeit diensthabende Nunally an den Tatort geschickt wird. Crawford und Nunally einigen sich darauf, die Waffen abzulegen, damit Crawford das Haus betreten und beide über die Situation der vermeintlichen Geiselnahme sprechen können. Nunally, der den Namen seiner Geliebten nicht kannte, ist erst überrascht, dass er an den Tatort eines Mordversuchs gerufen wurde, dann aber geschockt, dass obendrein das Opfer seine Geliebte ist. Er greift Crawford spontan an, verhaftet ihn und erwirkt sogar ein Geständnis.

Crawford wird von dem ehrgeizigen Staatsanwalt Willy Beachum wegen versuchten Mordes angeklagt. Es entwickelt sich ein Spiel zwischen Beachum und Crawford. Während des Gerichtsprozesses wird die Affäre von Jennifer und Nunally öffentlich bekannt, wodurch Nunally als Hauptbelastungszeuge ausfällt. Das Geständnis kann, aufgrund des Übergriffs von Nunally gegen Crawford als „Frucht vom vergifteten Baum“, nicht verwertet werden. Die bei Crawford gefundene Waffe ist nicht die Tatwaffe und die Staatsanwaltschaft steht ohne Beweise gegen Crawford da. Beachum, der gerade in eine erfolgreiche Anwaltskanzlei wechseln wollte, steht unter Druck und sieht seine Karriere in Gefahr. Nunally, der befürchtet, dass Crawford freigesprochen wird, fälscht nachträglich Spuren, indem er eine Waffe in Crawfords Garten versteckt und die Patronenhülsen von einem Kollegen in der Asservatenkammer austauschen lässt. Beachum lässt sich jedoch auf eine derart mögliche Lösung des Falles nicht ein.

Nachdem Crawford aus Mangel an Beweisen freigesprochen wird, erschießt Nunally sich noch im Gerichtsgebäude. Beachum versucht erfolglos, Crawford mittels einer richterlichen Verfügung daran zu hindern, die lebenserhaltenden Geräte für seine im Koma liegende Frau abschalten zu lassen.

Beachum ist nach wie vor überzeugt, dass Crawford der Täter ist und sieht sich durch den Fall derart herausgefordert, dass er bereit ist, ihn auch auf Kosten seiner ins Auge gefassten Anwaltskarriere weiter zu verfolgen. Schließlich stößt er durch einen Zufall auf die Schwachstelle in Crawfords Plan. Crawfords Waffe war von exakt gleicher Bauart wie die des Polizisten Nunally. Crawford war kurz vor der Tat in Nunallys Hotelzimmer eingedrungen, um dort seine Pistole mit der des Polizisten auszutauschen. Die Waffe des Polizisten wurde somit zur Tatwaffe. Kurz vor seiner Festnahme, als beide ihre Waffen abgelegt hatten, hatte Crawford die Waffen erneut vertauscht, so dass am Tatort nur eine Waffe gefunden worden war, aus der noch nie geschossen worden ist. Erst nach Jennifers Tod konnte die Kugel, die sich in ihrem Schädel befand, sichergestellt und der Waffe zugeordnet werden.

Von Beachum gestellt, bestätigt Crawford den von ihm rekonstruierten Tathergang, fühlt sich aber durch den Rechtsgrundsatz Ne bis in idem – im US-amerikanischen Rechtsraum durch den Grundsatz des „Double Jeopardy“ realisiert – keine zweite Verurteilung für die gleiche Tat, geschützt. Erst als Beachum ihm eröffnet, dass er zwar nicht mehr wegen Mordversuchs – wie im ersten Prozess – angeklagt werden kann, sehr wohl aber nun wegen Mordes – da er seiner Frau die lebenserhaltenden Geräte abschalten ließ – erkennt er, dass er verloren hat.

Der Film endet im Gerichtssaal, ohne dass das Urteil für den Zuschauer ersichtlich ist.

Kritik

James Berardinelli schrieb auf ReelViews, der Film – im Unterschied „zu den anderen Mysterythrillern“ – „bombardiere“ das Publikum nicht mit ständigen Wendungen. Er wirke wie eine Schachpartie zwischen den beiden Hauptcharakteren. Sein Ende sei „schwach“. Der Film würde mit schlechteren Darstellern wie ein „B-Movie“ wirken. Anthony Hopkins verleihe dem von ihm gespielten Charakter „psychotische Genialität“ und „beeindruckende Präsenz“.[1]

Sascha Westphal schrieb in Die Welt vom 15. Mai 2007, der Zweikampf der beiden Hauptcharaktere weise „weit über typische Genrekonventionen hinaus“. Der Film verberge hinter den Konventionen des Genres „ein klassisches Drama antiker Prägung“.[2]

Das Lexikon des Internationalen Films urteilte: „Gut konstruierter, vorzüglich besetzter Thriller, der vertraute Genremuster unterhaltsam und solide aufbereitet.[3]

Hintergrund

Der Film wurde in den Warner Brothers Burbank Studios und in Los Angeles gedreht.[4] Die Dreharbeiten begannen am 11. Februar 2006.[5] Er hatte Weltpremiere in den USA am 11. April 2007, am 12. April 2007 wurde er auf dem Phoenix Film Festival vorgestellt.[6] Sein Kinostart in Deutschland erfolgte am 17. Mai 2007.[6] Der Film spielte bis zum 22. Juli 2007 in den Kinos der USA über 39 Millionen US-Dollar ein, am Eröffnungswochenende wurden davon über 11 Millionen US-Dollar eingenommen.[5] An den deutschen Kinokassen wurden fast 470.000 Zuschauer gezählt.[5]

„Das perfekte Verbrechen“ war die erste gemeinsame Produktion von New Line Cinema und Castle Rock Entertainment seit Mitte der 1990er Jahre, nachdem beide Filmproduktionsgesellschaften zwischenzeitlich von Ted Turner gekauft wurden.[7] George Clooney wurde zwischenzeitlich als möglicher Regisseur gehandelt.[7]

Die Konstruktionen, auf denen die Glasmurmeln rollen, wurden von dem niederländischen Künstler Mark Bischof entworfen.[7] Der Sportwagen, den Ted Crawford fährt, ist ein Porsche Carrera GT im Wert von rund 670.000 US-Dollar, dessen Produktion aus 1270 handgefertigten Einzelteilen im April 2006 eingestellt wurde.[7]

Viele der im Film vergebenen Namen beziehen sich auf Mitarbeiter des Produktionsteams. Die Richter Eads und Vacarro tragen die Nachnamen des Produktions- sowie des Set-Designers.[7] Die Fälle „People vs. Morgenthau“, „People vs. Beaupre“ sowie „Bonaventura“ sind die Nachnamen des für die Kamera zuständigen Kramer Morgenthau, des zweiten Regieassistenten Steven F. Beaupre sowie Tony Bonaventura von der Requisite.[7]

Nominierungen und Auszeichnungen

Ryan Gosling wurde 2007 für den Teen Choice Award als bester Darsteller in der Kategorie „Horror/Thriller“ nominiert.[8] Im selben Jahr erhielt Mychael Danna eine Nominierung für den World Soundtrack Award als bester Filmkomponist des Jahres.[8]

Einzelnachweise

  1. Filmkritik, James Berardinelli, 2007
  2. Filmkritik, Die Welt, Sascha Westphal, 15. Mai 2007
  3. Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9
  4. Drehorte laut Internet Movie Database
  5. a b c Budget und Einspielergebnisse laut Internet Movie Database
  6. a b Starttermine laut Internet Movie Database
  7. a b c d e f Hintergrundinformationen laut Internet Movie Database
  8. a b Nominierungen und Auszeichnungen laut Internet Movie Database

Weblinks


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