- Deutsches Gymnasium Freising
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Camerloher-Gymnasium Freising
Hauptgebäude des Camerloher-GymnasiumsSchultyp Musisches Gymnasium Gründung 1954 Ort Freising Bundesland Bayern Koordinaten 48° 24′ 18″ N, 11° 43′ 55″ O48.40511.731944444444Koordinaten: 48° 24′ 18″ N, 11° 43′ 55″ O Träger Landkreis Freising Lehrer 116 Website www.camerloher-gymnasium.de Das Camerloher-Gymnasium ist ein musisches Gymnasium in Freising. Es ist mit 1169 Schülern das zweitgrößte der drei Freisinger Gymnasien (Stand: 2007/2008).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Ursprünge des Camerloher-Gymnasiums lassen sich bis zum 18. März 1804 zurückführen, als der Kurfürst Maximilian I. Joseph ein „Seminar für Präparanden“, der frühere Name für Volksschullehrer, nahe dem heutigen Asamgebäude in Freising gründete. Dort, beziehungsweise ab 1838 in einem Gebäude auf dem Domberg Freisings wurden bis 1969 alle Lehrer Oberbayerns ausgebildet, bis 1935 waren das 4.700. 1912 wurden mit der stärkeren Betonung der Ausbildung in der Musik und des Deutschunterrichts erstmals Kriterien deutlich, die man auch heute noch im Lehrplan für musische Gymnasien findet. 1935 wurde mit der so genannten Aufbauschule erstmals die Möglichkeit gegeben, die allgemeine Hochschulreife zu erreichen. Diese lief nach dem zweiten Weltkrieg wieder aus und wurde durch eine Oberschule ersetzt.
Am 22. Juni 1954 wurde die Schule offiziell in „Deutsches Gymnasium“ umbenannt. Die Lehrerausbildungsanstalt wurde zwei Jahre darauf geschlossen. Das Deutsche Gymnasium beinhaltete ein Internat sowie eine verstärkte Ausbildung im Bereich der Musik, Kunst und des Faches Deutsch. Erstmals wurden ein Mitwirkung in Chor und Orchester angeboten. Am 15. Juni 1962 wurde auf Grund der akuten Raumnot der Schule auf dem Domberg ein Neubau eines Schulgebäudes sowie eines separaten Schülerheimes beschlossen, der Bau begann jedoch erst im Mai 1967. Bereits 1965 änderte man den Namen der Schule in „Camerloher-Gymnasium“ nach dem Freisinger Komponisten Placidus von Camerloher, außerdem wurde zu dieser Zeit erstmals von einem „musischen Gymnasium“ gesprochen; dies ist die seltenste gymnasiale Ausbildungsrichtung in Deutschland. Das neue Gebäude konnte im Schuljahr 1969/1970 bezogen werden. Das Schülerheim musste auf Grund der stetig sinkenden Belegungszahl 1987 geschlossen werden.
Im August 2004 wurden mit den Bauarbeiten für ein großes Erweiterungsgebäude begonnen, das bereits im Februar 2005 bezogen wurde. Es besteht aus drei Einzelhäusern, die kammartig an das bestehende Haupthaus angeschlossen wurden und jeweils acht Klassenzimmer sowie zwei Kursräume beherbergen. Um die alle gleich gebauten Häuser besser unterscheiden zu können, wurden sie nach Paul Cézanne, Marie Curie und Frédéric Chopin benannt. Derzeit wird das Hauptgebäude renoviert, der Abriss des Schülerheims sowie der Neubau einer Aula sind in Planung.
Wahlunterricht
Der Wahlunterricht der Schule ist vor allem musisch ausgerichtet; so kann man etwa alle Instrumente kostenlos erlernen, für die Lehrer verfügbar sind; dazu gehören beispielsweise neben Klavier, Violine und Violoncello auch Orgel, Kontrabass, Gitarre, Viola, Blechblasinstrumente und Gesang. Überdies gibt es mehrere Musikensembles, etwa den Großen und den Jugendchor bzw. -orchester, eine Big Band, eine Combo, ein Vokalensemble und eine überregional bekannte Rhythmusgruppe. Der Bereich Kunst wird zum Beispiel durch verschiedene Töpferkurse und einen sogenannten Arbeitskreis Bühne und Technik vertreten. Des Weiteren verfügt das Camerloher-Gymnasium über eine Theatergruppe sowie ein überregional bekanntes Schülerkabarett, dass „Camerett“ genannt wird; die darin gespielten Stücke werden und wurden alle selbst geschrieben. Die Schülerzeitung nennt sich Camerjäger in Anlehnung an einen Kammerjägereinsatz auf Grund von Kakerlaken im Schülerheim während der Gründung der Zeitschrift. Sie konnte einmal einen Preis der Süddeutschen Zeitung als „Beste Schülerzeitschrift Bayerns“ entgegennehmen.
Besonderheiten
Aufmerksamkeit erregt die Schule vor allem durch die Aufführung diverser Musicals und Opern. So wurden im Laufe der letzten Jahre etwa die West Side Story, Fame – Der Weg zum Ruhm, Die Schöne und das Biest sowie die Operette Die schöne Helena aufgeführt. Der „Große Chor“ umfasst mehr als 120 Schüler ab der neunten Jahrgangsstufe und gehört ebenso wie das „Große Orchester“ zu den besten Laiengruppen ihrer Art. So wurden während der letzten Jahre auch Werke, die eigentlich nur für professionelle Chöre beziehungsweise Orchester bestimmt sind, beim großen Konzert im Frühjahr aufgeführt; zu solchen Werken gehört etwa der „Feuerreiter“ von Hugo Distler, „Catulli Carmina“ von Carl Orff, „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi oder das Violinkonzert von Philip Glass; im Schuljahr 2007/2008 wurde Carl Orffs Carmina Burana aufgeführt.
Beim Jugendmusikwettbewerb Jugend musiziert finden sich jedes Jahr Schüler des Gymnasiums unter den Preisträgern. Vor allem in den 1990er-Jahren war die Schule am Comenius-Programm beteiligt, außerdem war man von 1999 bis 2002 ein Europäisches Gymnasium, indem man die zweite Fremdsprache schon ab der sechsten Jahrgangsstufe lehrte und führt immer noch Schüleraustausche mit befreundeten Schulen aus Bristol und Desenzano durch.
Bekannte Schüler
- Karl Obermayr (Aufbauschule)
- Jacques Breuer
- Francis Fulton-Smith
- Uwe Dick
- Bernd Schroeder
- Stephan Barbarino
Siehe auch
Weblinks
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