Die Nacht der Generäle

Die Nacht der Generäle
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Nacht der Generale
Originaltitel: The Night of the Generals,
La nuit des généraux
Produktionsland: Großbritannien, Frankreich
Erscheinungsjahr: 1966
Länge: 145 Minuten
Originalsprache: Englisch, Französisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Anatole Litvak
Drehbuch: Joseph Kessel,
Paul Dehn
Produktion: Sam Spiegel
Musik: Maurice Jarre
Kamera: Henri Decaë
Schnitt: Alan Osbiston
Besetzung

Die Nacht der Generale (manchmal auch Die Nacht der Generäle) ist ein britisch-französischer Kriminal- und Kriegsfilm des Regisseurs Anatole Litvak aus dem Jahr 1966. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Hans Hellmut Kirst. Die deutsche Uraufführung fand am 7. März 1967 statt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

1942 wird in Warschau eine Prostituierte ermordet. Der Wehrmachts-Offizier Grau führt die polizeilichen Ermittlungen. Die Indizien, die er zusammenträgt, belasten drei hohe Offiziere: General von Seydlitz-Gabler, Generalmajor Kahlenberg und General Tanz. Kurz bevor Grau seinen Abschlussbericht nach Paris senden will, wird er von dem Fall abgezogen.

Der Fall bleibt unter Verschluss, bis die drei Offiziere im Juli 1944 nach Paris beordert werden. Dort werden Pläne zur Beseitigung Adolf Hitlers geschmiedet. Kahlenberg ist bei den Planungen dabei, während Seydlitz-Gabler unschlüssig ist. Tanz, der nichts von den Plänen weiß, ist dem Nazi-Führer gegenüber loyal. Gefreiter Hartmann, Ordonnanz von General Tanz, ist Augenzeuge an einem zweiten Mord an einer Prostituierten in Paris. Der Mörder ist Tanz. Tanz fordert Hartmann auf, wegzugehen, denn sein Wort würde gegen das eines Generals stehen. Grau untersucht den Mord und erkennt, dass er in der gleichen Art und Weise wie der Mord in Warschau begangen wurde. Er nimmt seine Ermittlungen wieder auf und identifiziert Tanz als den Mörder. Bevor Grau den Mörder verhaften kann, kommt der 20. Juli 1944, das Attentat auf Hitler. Kurz danach konfrontiert Grau Tanz mit den Beweisen. Tanz tötet den Ermittler und stellt ihn als einen der Attentäter dar.

Nach Kriegsende wird 1965 in Hamburg eine dritte Prostituierte ermordet. Der französische Polizei-Inspektor Morand nimmt sich des Falles an. Er handelt aus Dankbarkeit Grau gegenüber, der in der Besatzungszeit seine Kontakte zur Résistance nicht gemeldet hatte. Bei einer Wiedersehensfeier alter Nazis konfrontiert Morand Tanz mit seinen Ermittlungsergebnissen. Als Morand Hartmann als seinen Zeugen präsentiert, geht Tanz in einen Nebenraum und erschießt sich.

Hintergrund

  • Alexandre Trauner, oscarprämiert für Das Appartement (1961), war für die Ausstattung zuständig.
  • Der aus Polen stammende spätere Regisseur Andrzej Żuławski war bei diesem Film Regie-Assistent.
  • Die Filmgestalt General Tanz orientiert sich an dem damaligen SS-Standartenführer Joachim Peiper. Er war angeblich verantwortlich für die Ermordung amerikanischer Kriegsgefangener in Malmedy.

Kritiken

  • Die film-dienst merkt an: "Der Film will psychologische Studie, Zeiterhellung und Restaurationskritik sein, er will Verschwörungskonflikte (20. Juli) und Gewissensnöte schildern, dabei aber auf Melodramatik, kriminalistischen Reiz und erotischen Kitzel nicht verzichten. So landet er in der Kolportage. Wirklich beklemmend sind nur einzelne Sequenzen, etwa die Vernichtung eines Wohnviertels in Warschau."[1]
  • Die Filmzeitschrift Cinema: "Unter der schwerfälligen Regie von Anatole Litvak wird der Roman von Hans Hellmut Kirst («08/15») endlos gedehnt. Faschismus-, Nachkriegszeit-Kritik und Psychostudie das können auch die Stars nicht alles bewältigen."[2]

Auszeichnungen

Literatur

  • Hans Hellmut Kirst: Die Nacht der Generale. Roman. Goldmann, München 1978, 348 S., ISBN 3-442-03538-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)
  2. http://www.cinema.de/film_aktuell/filmdetail/film/?typ=inhalt&film_id=13895

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