- Dieter Laser
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Dieter Laser (* 17. Februar 1942 in Kiel) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Dieter Laser wuchs in Hamburg auf. Seine Familie gehörte einer christlichen Sekte an, in der als einzige Lektüre die Luther-Bibel erlaubt war.[1] Nachdem er kurz vor dem Abitur auf Betreiben seiner Mutter vom Gymnasium abgehen musste, verließ er sein Elternhaus und tauchte in Hamburg unter. Während seiner Schauspielausbildung arbeitete er als Statist am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und als Hoteldiener, brach das Studium aber 1960 nach einem Jahr und trotz bestandener staatlicher Zwischenprüfung ab.[1]
Da Laser weiter heimlich die Proben am Hamburger Schauspielhaus besuchte, wurde er 1961 von Gustaf Gründgens entdeckt, als dieser ihn des Zuschauerraums verweisen wollte, und mit der Zeit zunächst mit kleinen, dann größeren Rollen betraut. Von 1967 bis 1974 widmete er sich dem Theater. 1967 begann seine Zusammenarbeit mit Peter Stein. 1970 wechselte er mit Stein an die Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer, wo er von 1971 bis 1973 Mitglied des Direktoriums war. Ab 1974 war Laser freischaffend tätig und wirkte bei diversen Gastspielen unter anderem am Schillertheater und am Wiener Burgtheater.
In den 1970er Jahre stand Laser wiederholt unter der Regie von Rainer Erler vor der Kamera, mit dem er die fünfteilige Science-Fiction-Reihe Das Blaue Palais, in der er den Forscher Enrico Polazzo spielte, und den Film Operation Ganymed drehte. Für seine darstellerische Leistung in Ulf Miehes Regiedebüt John Glückstadt nach einer Novelle von Theodor Storm wurde Dieter Laser 1975 mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Zwei Rollen machten ihn 1975 auch einem breiteren Publikum bekannt: In der von Wolfgang Petersen inszenierten Tatort-Folge Kurzschluß ließ er sich als der Kleinkriminelle Piet Kallweit auf ein fatales Spiel mit einem Polizeibeamten, dargestellt von Günter Lamprecht, ein. Auf der Kinoleinwand war Laser im gleichen Jahr als der windige Zeitungsreporter Tötges in Die verlorene Ehre der Katharina Blum zu sehen. 1978 spielte er neben Helmut Griem und Brigitte Fossey in Hans W. Geißendörfers Oscar-nominiertem Filmdrama Die gläserne Zelle.
In dem hochkarätig besetzten Mehrteiler Väter und Söhne – Eine deutsche Tragödie von Bernhard Sinkel über den Aufstieg und Niedergang einer deutschen Industriellenfamilie übernahm er 1986 den Part des Friedrich Deutz. Neben Gastauftritten in verschiedenen Krimiserien war Dieter Laser in den 1990er Jahren mit Filmen wie Peter Sehrs Kasper Hauser-Verfilmung und Armin Mueller-Stahls Regiedebüt Gespräch mit dem Biest weiterhin im Kino präsent. In Der Unhold spielte er 1996, abermals unter der Regie von Volker Schlöndorff, den „Rasseforscher“ Professor Blättchen. 2007 und 2008 stand er in der Rolle des Hunnenkönig Etzel bei den Nibelungenfestspielen in Worms auf der Bühne. 2009 ließ Laser in dem Horrorfilm The Human Centipede (First Sequence) als einstmals gefeierter Chirurg in die abgründige Welt des Dr. Heiter blicken und erhielt dafür im gleichen Jahr beim Fantastic Fest in Austin, Texas den Darstellerpreis.
Dieter Laser lebt in Berlin.
Filmografie
- 1968: Im Dickicht der Städte
- 1969: Der Rückfall
- 1971: Die Mutter
- 1971: Peer Gynt
- 1973: Optimistische Tragödie
- 1973: Desaster
- 1974: Ermittlungen gegen Unbekannt
- 1974: Das Blaue Palais – Das Genie
- 1974: Das Blaue Palais – Der Verräter
- 1974: Das Blaue Palais – Das Medium
- 1975: John Glückstadt
- 1975: Tatort – Kurzschluß
- 1975: Die letzten Ferien
- 1975: Die verlorene Ehre der Katharina Blum
- 1975: Turandot oder Der Kongress der Weißwäscher
- 1976: Das Blaue Palais – Unsterblichkeit
- 1976: Das Blaue Palais – Der Gigant
- 1976: Die Elixiere des Teufels
- 1977: Operation Ganymed
- 1978: Deutschland im Herbst
- 1978: Väter und Söhne
- 1978: Die Geburtstagsfeier
- 1978: Die gläserne Zelle
- 1979: Union der festen Hand
- 1981: Wir
- 1981: Kennwort Schmetterling
- 1981: Don Quichottes Kinder
- 1981: Kreuzfahrten eines Globetrotters
- 1982: Miras Haus
- 1982: Ein gutes Land
- 1983: Konsul Möllers Erben
- 1986: Väter und Söhne – Eine deutsche Tragödie (Mehrteiler)
- 1989: Der wilde Mann
- 1990: The Man Inside – Tödliche Nachrichten
- 1991: Zauber der Venus (Meeting Venus)
- 1993: Kaspar Hauser – Verbrechen am Seelenleben eines Menschen
- 1995: Brennendes Herz
- 1995: Wolffs Revier – Amigos
- 1995: A.S. – Schande
- 1995: Die Tote von Amelung
- 1996: Gespräch mit dem Biest
- 1996: Der Unhold (The Ogre)
- 1996: Schmetterlingsgefühle
- 1996: Erhöhte Waldbrandgefahr
- 1997: Shanghai 1937 – Hotel Shanghai
- 1997: Crazy Moon
- 1997: Hunt for CM 24 – Jagd nach CM 24
- 1997: Die Rättin
- 1998: Lexx – The Dark Zone – Mantrid
- 1998: Der Clown – Feindschaft
- 1998: Polizeiruf 110 – Rot ist eine schöne Farbe
- 1999: Lexx – The Dark Zone – Norb
- 1999: Lexx – The Dark Zone – Brison
- 1999: Lexx – The Dark Zone – The End of the Universe
- 1999: Gefangen im Jemen
- 1999: SK Kölsch – Priester
- 2000: Recycled
- 2000: Lexx – The Dark Zone – K-Town
- 2000: Die Cleveren – Spiegelbilder
- 2000: Meine grüne Freiheit – Ein Frühling in Irland
- 2001: Backlands – Abschied in den Tod
- 2001: Suck my Dick
- 2002: Führer Ex
- 2002: Große Mädchen weinen nicht
- 2002: Die 8. Todsünde: Das Toskana-Karussell
- 2003: Der Solist – Kuriertag
- 2003: Baltic Storm
- 2005: Rosa Roth – Im Namen des Vaters
- 2006: Ich bin die Andere
- 2009: The Human Centipede (First Sequence)
- 2010: Gier
Einzelnachweise
- ↑ a b laut munzinger.de
Weblinks
- Dieter Laser in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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