Adrienne Goehler

Adrienne Goehler

Adrienne Goehler (* 13. Oktober 1955 in Lahr im Schwarzwald) ist diplomierte Psychologin, ehemalige Präsidentin der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und war Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin. Sie lebt und arbeitet als Publizistin und Kuratorin in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur begann Goehler ein Studium der Romanistik und Germanistik an der Universität Freiburg, in dessen Zeit längere Studienaufenthalte in Frankreich und Westafrika fielen. Während ihrer Studienzeit in Freiburg war sie Mitglied einer K-Gruppe der „Marxistisch-Reichistischen Initiative“ die als Bunte Liste Freiburg zeitweilig einen Vertreter im örtlichen Stadtrat stellte. In Jahre 1978 zog sie nach Hamburg, wo sie ein Studium der Psychologie begann, das sie 1986 als Diplom-Psychologin abschloss. Bereits während des Studiums leistete Goehler von 1983 bis 1985 therapeutische Arbeit in einer Sexualberatungsstelle. 1989 wurde sie zur Präsidentin der Hochschule für bildende Künste in Hamburg berufen und 1995 wiedergewählt. Zwischen 2002 und 2006 war Goehler Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds. Außerdem ist sie in mehreren wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen aktiv. Im Jahre 2006 veröffentlichte sie ihr erstes Buch Verflüssigungen, das als Grundlage für einen Kurs an der Universität St. Gallen dient, den sie selber hält.

Politische Laufbahn

Nach Abschluss des Studiums wurde Goehler Abgeordnete der von ihr initiierten GAL-Frauenfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, verantwortlich in den Ausschüssen Wissenschaft und Forschung, Kultur, Frauen. 1990 war sie Mitbegründerin des Rates für Frauen in Wissenschaft, Technik und Kunst. Seit 1991 ist Goehler parteilos.

Öffentliche Ämter und Tätigkeiten

Nach der Wahl Klaus Wowereits zum Regierenden Bürgermeister von Berlin am 16. Juni 2001 wurde die parteilose Goehler zur Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in der rot-grünen Übergangsregierung des Landes Berlin gewählt. Sie schied jedoch bereits am 17. Januar 2002 wieder aus dem Amt, als nach den Neuwahlen vom 21. Oktober 2001 ein SPD-PDS-Senat gebildet wurde und die GRÜNEN aus der Landesregierung ausschieden.

Während Goehlers Amtszeit wurden Sir Simon Rattle zum Chef der Berliner Philharmoniker und Daniel Barenboim erneut zum Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden zu Berlin berufen. Goehler begleitet heute noch das musikalische Wirken und gesellschaftspolitische Engagement von Barenboim wie für den ersten Musikkindergarten Berlin, das West-Eastern Divan Orchestra und die Free International Music School. 2006 hielt sie die Festrede anlässlich der Verleihung der Goethe-Medaille an Daniel Barenboim.

Goehler war bzw. ist in zahlreichen Jurys, Räten und Beiräten engagiert, so unter anderem von 1992 bis 1997 als Mitglied im Rundfunkrat des NDR, von 1991 bis 2001 im Kunstbeirat der Internationalen Frauenuniversität (ifu) und seit 1998 als Mitglied des Kuratoriums der "Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft" Berlin. Von 2001 bis 2006 saß sie im Vorstand der Internationalen Frauenuniversität (ifu)/Womens' Institute of Technology, Development and Culture (W.I.T.) und von 2005 bis 2007 im Vorstand von Berlin 21, dem Dach der Berliner Agenda-Initiativen. Von 2005 bis 2008 war sie Mitglied im Aufsichtsrat der tageszeitung (taz), seit 2007 im Kuratorium der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010 und im Aufsichtsrat der Freunde der Deutschen Kinemathek. 2007 initiierte und kuratierte sie ART GOES HEILIGENDAMM, eine künstlerische Intervention im öffentlichen Raum anlässlich des G8-Gipfels in Heiligendamm 2007. Seit 2010 tourt die von ihr kuratierte Ausstellung zur nachahmung empfohlen! expeditionen in ästhetik und nachhaltigkeit national und international.

Schriften

  • Verflüssigungen. Wege und Umwege vom Sozialstaat zur Kulturgesellschaft. Campus, Frankfurt u.a. 2006, ISBN 3-593-37812-4.
  • zusammen mit Götz Werner: 1000 € für jeden. Freiheit, Gleichheit, Grundeinkommen. Econ 2010, ISBN 978-3-430-20108-7.
  • Zur Nachahmung empfohlen! Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit. Ausstellungspublikation (Hrsg), Hatje Canz Verlag, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7757-2772-3.

Weblinks

Siehe auch


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