- Durchs wilde Kurdistan (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Durchs wilde Kurdistan Originaltitel Durchs wilde Kurdistan / El salvaje Kurdistan Produktionsland Deutschland, Spanien Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1965 Länge 103 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Franz Josef Gottlieb Drehbuch Franz Josef Gottlieb
José Antonio de la LomaProduktion CCC-Filmkunst GmbH (Artur Brauner)
Balcázar Producciones Cinematográficas S.A.Musik Raimund Rosenberger Kamera Robert Ziller
Francisco MarínSchnitt Walter Wischniewsky Besetzung - Lex Barker: Kara Ben Nemsi
- Marie Versini: Ingdscha
- Ralf Wolter: Hadschi Halef Omar
- Dieter Borsche: Sir David Lindsay
- Chris Howland: Archibald
- Gloria Camera: Benda
- Wolfgang Lukschy: Ali Bei
- Werner Peters: Mütesselin
- Đorđe Nenadović: Machredsch von Mossul
- Gustavo Rojo: Ahmed El Corda
- Anne-Marie Blanc: Mara Durimeh
- Charles Fawcett: Scheik Mohammed Emin / Scheik Kadir Bei
- Fernando Sancho: Padischah
- J. M. Cafarell: Selin Aga
- Soraya Hussein: Solo-Tänzerin
- Kurt Waitzmann: Ingdschas Bruder
- Antonio Iranzo: Durek
- Tito García: Sergeant
- Juan Cazalilla: Lieutenant
- Milo Quesada: Miralai
- Antonio Casas: Scheik Cedar
- José Nieto: Pir Kamek
Durchs wilde Kurdistan ist ein deutsch-spanischer Kinofilm nach Motiven des gleichnamigen Romans von Karl May. Die Uraufführung erfolgte am 28. September 1965 im „Rivoli“, Hannover. Der Film wurde fortgesetzt mit Im Reiche des silbernen Löwen, einem weiteren Karl-May-Film, der jedoch mit dem gleichnamigen Buch nichts zu tun hat.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Als Ahmed El Corda, Sohn des Scheichs der Haddedihn, Soldaten unter dem Befehl des Machredsch von Mosul untersagt, an einer Wasserstelle in der Wüste Wasser zu entnehmen, wird er nach einem Kampf gefangen genommen und nach Burusco ins Gefängnis verschleppt. Dort soll er hingerichtet werden. Kara Ben Nemsi, der den gefürchteten Schut besiegt hatte, wurde vom Padischa geehrt und will eigentlich in seine Heimat zurückkehren, als er von der Gefangennahme erfährt. Er macht sich mit Hadschi Halef Omar auf, dessen Stammesgefährten zu befreien. Unterwegs treffen sie auf Sir David Lindsay und seinen Diener Archie, die sich der Befreiungsaktion anschließen. Kurze Zeit später können sie knapp einen Überfall der Soldaten unter dem Befehl des Machredsch auf das Dorf der Jesidi abwehren. Geschlagen und auf Rache sinnend, zieht der Machredsch ab.
In Buruscu erwirbt Kara Ben Nemsi das Vertrauen des Befehlshabers (Mütesselin) des Ortes, wird aber vom Machredsch in eine Falle gelockt. Glücklich entkommen kann er in letzter Sekunde Ahmed El Corda retten. Allerdings fallen kurz darauf Sir David, Archie und Ingdscha, die Tochter des Oberhauptes der Chaldäer, sowie deren Zofe Benda in die Hände des Machredsch. Bei dem Versuch, sie zu befreien, wird Scheik Mohammed Emin, der Vater Ahmed El Cordas, erschossen (aber Schauspieler Charles Fawcett macht gleich darauf in der neuen Rolle des Scheik Kadir Bei weiter mit im Film). Scheik Kadir Bei, der den Kampf beobachtet hatte, lässt die Truppe gefangen nehmen und erneut werden Kara Ben Nemsi und seine Freunde zum Tode verurteilt, dieses Mal aber von Ingdscha und Benda befreit. Bei der Verfolgung des Machredsch stürzt dieser während eines Kampfes scheinbar tödlich von einem Berg in die Tiefe.
Die Fortsetzung der Geschichte erfolgt in „Im Reiche des silbernen Löwen“.
Hintergrund
Charles Fawcett spielt in diesem Film eine Doppelrolle. Nachdem er als Scheik Mohammed Emin den Filmtod erleidet, taucht er wenige Szenen später als Scheik Kadir Bei auf. Fernando Sancho spielte schon in den Karl-May-Filmen der 1950er-Jahre mit, als Prof. Ignaz Pfotenhauer in „Die Sklavenkarawane“ (1958) und „Der Löwe von Babylon“ (1959).
Die beiden Verfilmungen führten zu einem Rechtsstreit zwischen Lex Barker und dem Produzenten Artur Brauner. Ursprünglich war geplant, die Geschichte nur in einem Teil zu verfilmen, und Barker verlangte nun eine Nachzahlung seines Honorars in Höhe von 100.000 DM. Er gewann den Prozess.
Einen weiteren Rechtsstreit hatte Brauner mit Regisseur Gottlieb zu führen, nachdem er diesem am 16. Juni 1965 gekündigt hatte. Die langwierigen Auseinandersetzungen endeten 1968 mit einem Vergleich.
Raimund Rosenberger komponierte eine Filmmusik, die bei manchen Karl-May-Fans wegen ihrer schrillen Töne auf Ablehnung stieß. Mit dem „Lindsay-Marsch“ gelang ihm jedoch ein eingängiger Ohrwurm.
Kritiken
„Lex Barker ist der Supermann. Er spielt seine Rolle mit gelassener Mimik und verliert seinen gleichmütigen Ausdruck auch nicht, als er einen Strick um den Hals hat.“
– Hannoversche Allgemeine Zeitung, 29. September 1965
„Der Regisseur F. J. Gottlieb hatte mit seiner Produktion mehr Glück als Alfred Vohrer mit seiner Verfilmung von Karl Mays UNTER GEIERN. Sie ist ihm spannender und farbiger gelungen. Die Komparserie in original kurdischen Kostümen, die eindrucksvollen Naturaufnahmen und nicht zuletzt die rassigen Pferde beschäftigen das Auge, wenn Handlung und Dialog vorübergehend einmal nicht zu fesseln vermögen.“
– Hannoversche Presse, 29. September 1965
„Innerhalb der beliebten und kassenträchtigen Karl-May-Filmserie gefällt der bunte Streifzug DURCHS WILDE KURDISTAN durch eine solide handwerkliche Machart, durch eine saubere Handlungsführung, die geschickt die Spannung steigert, und durch den dezent eingesetzten Humor.“
– Hannoversche Rundschau, 29. September 1965
„Das ist alles nicht übel und auch mit einem gewissen Aufwand arrangiert, erscheint aber so verworren im Detail, daß der Zuschauer reichlich unbefriedigt das Kino verläßt. Auch schauspielerisch ist nichts von Belang zu vermelden: Lex Barker als Kara Ben Nemsi spielt – wie immer – sich selbst, Ralf Wolter kommt als Hadschi Halef Omar überhaupt nicht zum Zuge, die Damen sind reine Randfiguren. Mühe geben sich Dieter Borsche als Lord Linsay und Chris Howland als Archie – aber mit nur teilweisem Erfolg. Ein kleines Kabinettstückchen hingegen liefert Werner Peters in der (ihm fremden) Rolle als Mütesselin.“
– Evangelischer Filmbeobachter, 412/1965
„Dies hätte ein großer Karl-May-Film werden können. Gute Schauspieler, grandiose Wüstenlandschaft, prachtvoller Aufwand. […] Herausgekommen ist unter dem Strich eine grobgestrickte Aneinanderreihung von Kampfszenen ohne inneren Spannungsbogen. Der Film hat keine Spur von Karl-May-Romantik. Die Musik ist enervierend. Die Trick-Ballonszene wirkt allenfalls rührend.“
– Michael Petzel in Karl-May-Filmbuch, 1998
„Der Vorlage sehr frei folgende Verfilmung des gleichnamigen Karl-May-Romans […] Heiter-abenteuerliche Unterhaltungskost, gefertigt nach gängigem Schema.“
Medien
- Literatur: Karl May - Gesammelte Werke, Bd.2, „Durchs wilde Kurdistan“, Karl-May-Verlag, ISBN 3780200023
- VHS: Durchs wilde Kurdistan
- Musik: Wilder Westen - Heißer Orient - Karl-May-Filmmusik 1936–1968 - Bear Family Records BCD 16413 HL - 8 CDs mit 192 Seiten Filmbuch
Weblinks
- Durchs wilde Kurdistan in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Filmplakat
- Titelbild vom „film Kurier“
- weitere Tonträger mit der Filmmusik
- Die Drehorte in Spanien
Werke von Karl MayFrühwerk: Das Buch der Liebe (1875–76) | Geographische Predigten (in „Schacht und Hütte“, 1875/1876) | Der beiden Quitzows letzte Fahrten (1876/77) | Auf hoher See gefangen (1877/78) | Scepter und Hammer (1879/80) | Im fernen Westen (1879) | Der Waldläufer (1879) | Die Juweleninsel (1880–82)
Kolportageromane: Das Waldröschen (1882–84) | Die Liebe des Ulanen (1883–85) | Der verlorne Sohn (1884–86) | Deutsche Herzen – Deutsche Helden (1885–88) | Der Weg zum Glück (1886–88)
Reiseerzählungen: Durch Wüste und Harem („Durch die Wüste“, 1892) | Durchs wilde Kurdistan (1892) | Von Bagdad nach Stambul (1892) | In den Schluchten des Balkan (1892) | Durch das Land der Skipetaren (1892) | Der Schut (1892) | Winnetou I–III (1893) | Orangen und Datteln (1893) | Am Stillen Ocean (1894) | Am Rio de la Plata (1894) | In den Cordilleren (1894) | Old Surehand I (1894) | Old Surehand II (1895) | Im Lande des Mahdi I–III (1896) | Old Surehand III (1897) | Satan und Ischariot I–III (1896/97) | Auf fremden Pfaden (1897) | „Weihnacht!“ (1897) | Im Reiche des silbernen Löwen I-II (1898) | Am Jenseits (1899) | Spätwerk (s. u.)
Jugenderzählungen: Der Sohn des Bärenjägers (in „Die Helden des Westens“, 1887) | Der Geist des Llano estakado (in „Die Helden des Westens“, 1888) | Kong-Kheou, das Ehrenwort („Der blaurote Methusalem“, 1888/89) | Die Sklavenkarawane (1889/90) | Der Schatz im Silbersee (1890/91) | Das Vermächtnis des Inka (1891/92) | Der Oelprinz (1893/94) | Der schwarze Mustang (1896/97)
Spätwerk: Himmelsgedanken (1900) | Im Reiche des silbernen Löwen III (1902) | Ezgebirgische Dorfgeschichten (1903) | Im Reiche des silbernen Löwen IV (1903) | Und Friede auf Erden! (1904) | Babel und Bibel (1906) | Ardistan und Dschinnistan I–II (1909) | Winnetou IV (1910) | Mein Leben und Streben (1910)
Sonstiges: Ave Maria (in „Ernste Klänge“, 1899) | Drei Menschheitsfragen (1908) | Sitara, das Land der Menschheitsseele (1909) | Empor ins Reich der Edelmenschen (1912)
Die wichtigsten Werke und Werkausgaben: Orientzyklus | Winnetou-Trilogie | Kolportageromane | Karl May’s Gesammelte Werke | Karl Mays Werke
Figuren aus den Werken: Hadschi Halef Omar | Kara Ben Nemsi | Old Shatterhand | Winnetou | Figurenübersicht
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