Döbern

Döbern
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Döbern
Döbern
Deutschlandkarte, Position der Stadt Döbern hervorgehoben
51.61666666666714.6144
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Amt: Döbern-Land
Höhe: 144 m ü. NN
Fläche: 15,73 km²
Einwohner:

3.618 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 230 Einwohner je km²
Postleitzahl: 03159
Vorwahl: 035600
Kfz-Kennzeichen: SPN
Gemeindeschlüssel: 12 0 71 044
Webpräsenz: www.doebern.de
Bürgermeister: Jörg Rakete (SPD)
Lage der Stadt Döbern im Landkreis Spree-Neiße
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Über dieses Bild

Die Stadt Döbern (sorb. Derbno) ist eine amtsangehörige Gemeinde des Amtes Döbern-Land im Landkreis Spree-Neiße im Südosten von Brandenburg (Deutschland). Sie wurde 1969 zur Stadt erhoben[2].

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

Die Entfernungen zu den Mittelzentren Forst (Lausitz), Spremberg und Weißwasser und ((Bad Muskau)) betragen etwa 20 km, zum Oberzentrum Cottbus etwa 25 km.

Landschaft

Die Landschaft in und um Döbern ist leicht hügelig. Markanter Punkt ist der Hohe Berg, die mit 184 m höchste Erhebung der Gegend (dritthöchster Gipfel im Land Brandenburg). Typisch für die Gegend um Döbern sind Kiefernwälder, in der Stadt selbst besteht ein umfangreicher Laubbaumbestand, welcher der Stadt ihr grünes Antlitz verleiht.

Geologische Besonderheit

Die Gegend um die Stadt Döbern ist gekennzeichnet vom Muskauer Faltenbogen. Ein Gletscher formte durch gewaltigen Druck den deutlich erkennbaren Faltenbogen in Form eines Hufeisens, das sich in seiner Ausdehnung von Döbern über Weißwasser, Bad Muskau bis nach Trzebiel in Polen erstreckt. In seinem Bereich finden sich Sand-, Ton- und Kohleschichten. Sichtbar wird diese geologische Struktur durch Restseen der ehemaligen Braunkohlefördergebiete und durch so genannte Gieser (bis 50 m lange, 20 m tiefe sowie 30 m breite Geländefurchen, teils mit Wasser gefüllt), die sich hufeisenförmig über den gesamten Faltenbogen ziehen.

Stadtgliederung

Zur Stadt Döbern gehört seit 1974 die früher selbständige Gemeinde Eichwege, die bis 1938 Dubraucke hieß und nach 1945 nicht mehr zurückbenannt wurde. Eichwege ist heute ein Gemeindeteil der Stadt Döbern[2] Aber auch die „Siedlung“ wird ein wenig von Döbern abgegrenzt.

Bevölkerungsentwicklung

(zum 31. Dezember des angegebenen Jahres)

  • 2007: 3786
  • 2008: 3696 [3]

Klima

Kontinentalklima – größere Amplitude zwischen Sommer und Winter. Etwa 550 mm Niederschlag pro Jahr ggf. mit Wirkung der Orographie (Einfluss von Erhebungen auf die Niederschlagsmenge, hier möglich durch den Muskauer Faltenbogen). Erheblichen Einfluss auf das regionale Klima entsteht auch durch umliegende Tagebaue. So wird durch großflächig vegetationsfreie Zonen eine besondere Thermik verursacht. Auch die Grundwasserabsenkung dieser Förderstellen bringt diverse Auswirkungen mit sich. Die Flutung der Lausitzer Seenlandschaft könnte über einen mittelfristigen Zeitraum eine neue Situation herbeiführen. Da es sich um eine große Fläche handelt bleibt abzuwarten, wie das Gesamtklima sich verändert.

Geschichte

Döbern, dessen Name vom altsorbischen Wort debṙ für Vertiefung oder Schlucht hergeleitet werden kann, liegt im äußersten Süden der Niederlausitz. Bei einer Befragung bezeichneten sich hier im Jahr 1850 noch 12 Prozent der 342 Einwohner als wendisch, 1867 kein einziger.

Nachdem das Dorf lange Zeit zu Sachsen gehört hatte, wurde es 1815 zusammen mit der Niederlausitz im Ergebnis des Wiener Kongresses zur preußischen Provinz Brandenburg geschlagen. Es lag von 1818 bis 1945 im Landkreis Sorau, danach von 1952 bis 1993 im Kreis Forst, zuletzt Landkreis.

Döbern erhielt mit Wirkung vom 3. Oktober 1969 Stadtrecht.

Sein Gründungsdatum aber bleibt ungewiss. Seit spätestens dem 15. Jahrhundert existiert Döbern als ein Vasallendorf der Herrschaft Forst, die bis 1667 im Besitz des Adelsgeschlechts der Bieberstein war und danach, ehe sie ganz unter sächsische Hoheit kam, an das Herzogtum Sachsen-Merseburg fiel.

Innerhalb einer langen Reihe adliger Besitzerfamilien erwarb im Jahr 1838 Johann Wilhelm August von Friedrich das Döberner Rittergut. Er ließ 1850 auf seinem Land eine Braunkohlengrube anlegen, eine der ersten in der Niederlausitz. Sie ging schon 1852 wieder ein. Ebenfalls auf Gutsland wurde 1857 durch den neuen Besitzer Heinrich Bruhn die Grube Heinrich in Betrieb genommen, die bis 1870 arbeitete. Hinzu kam 1864 die bis 1934 betriebene und sehr ergiebige Providentia. Mit der immer größer werdenden Kohleproduktion, die vor allem in den Fabriken der umliegenden Städte abgesetzt wurde, hatte für das kleine, gärtnerisch geprägte Döbern, das zuvor nur eine Wassermühle, eine Ziegelei und eine Brauerei besaß, die Entwicklung zum Industrieort begonnen.

Das galt erst recht, als in unmittelbarer Nähe der Grube im Jahr 1867 die Tafelglashütte Gebrüder Hirsch ihre Arbeit aufnahm und 1882 die Glashüttenwerke Fettke & Ziegler gegründet wurden. Die Bevölkerungszahl stieg stark an. Die Bebauung zu beiden Seiten der Chaussee nach Muskau, einige hundert Meter abseits der Dorfstelle gelegen, verdichtete sich weiter. Vor und nach der Jahrhundertwende folgten den ersten beiden Glasbetrieben, begünstigt durch den 1891 mit der Bahnstrecke Weißwasser–Forst vollzogenen Anschluss an das Eisenbahnnetz, zahlreiche andere. Es entstand eine Brikettfabrik. Um aufkommenden Absatzschwierigkeiten bei Tafelglas zu begegnen, begann die Produktion von Behälterglas eine größere Rolle zu spielen. Auch die Kristallschleiferei nahm zu.

Kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die größten Glasfirmen enteignet, weitere aus Döbern und Umgebung traf es dann in den fünfziger Jahren. Für diese Betriebe, die den VEB Glashüttenwerk Döbern bildeten, errichtete man 1968 einen großen Hütten- und Verwaltungsneubau, der 1972 auch noch die letzten privaten und halbstaatlichen Betriebe aufsog. Die Gesamtzahl der Arbeitskräfte lag bei knapp 1800.

Mit dem Jahr 1990 fiel es dem Glaswerk zunehmend schwer, sich unter den veränderten wirtschaftlichen Bedingungen zu behaupten. Es kam zu Eigentümerwechseln. Die Beschäftigtenzahl begann immer stärker zu schrumpfen und fiel nach Insolvenzen auf einen Tiefpunkt. 1996 endete auch der Bahnverkehr.

Döbern, das bis 1910 nach Groß Kölzig eingepfarrt war, erhielt 1908 eine eigene evangelische Kirche. Über die eigene Schule verfügte es bereits seit 1877. Die meist zugezogenen Einwohner katholischen Glaubens erhielten ihre Gemeindeschule 1902, ihre Kirche 1906.

Döbern verfügt heute, von einigen Fabrikantenvillen und öffentlichen Gebäuden abgesehen, nur noch über eine bescheidene Zahl wertvoller baulicher Zeugnisse der Industrie- und Gemeindegeschichte. Das 1750 auf dem Gelände einer mutmaßlichen Wasserburg errichtete Gutshaus ist vernachlässigt, der Gutspark als solcher unkenntlich.

Politik

Struktur

Die Stadt Döbern hat keine eigene Verwaltung, sondern wird durch das Amt Döbern-Land verwaltet. Dieses Amt wurde mit Genehmigung des Innenministeriums des Landes Brandenburg am 31. Juli 1992 gebildet. Diesem gehören anfänglich 14 Gemeinden an. Nach einer Gemeindegebietsreform reduziert sich deren Gesamtanzahl durch Fusion auf 8. Diese Gemeinden bedienen sich der gemeinsamen Verwaltung, der Amtsverwaltung mit dem Sitz in Döbern und Hornow. Chef der Verwaltung ist der Amtsdirektor. Die Bürgermeister der amtsangehörigen Gemeinden, darunter auch der Döberner Bürgermeister, sind ehrenamtlich tätig.

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Döbern besteht aus 16 Abgeordneten und dem Bürgermeister

  • Haus- und Wohnungseigentümerschutzvereinigung 2 Sitze
  • CDU 4 Sitze
  • SPD 3 Sitze
  • FDP 2 Sitze
  • Die Linke 3 Sitze
  • St.Florian 2 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)[4]

Die SPD sowie die Wählergruppe St. Florian und bilden eine gemeinsame Fraktion (5 Sitze).

Wappen

Das Wappen wurde am 7. Juli 1993 genehmigt.

Blasonierung: „In Blau unter goldenem Schildhaupt mit quergelegter roter Hirschstange ein silberner Sparren, begleitet beiderseits von je zwei gekreuzten silbernen Berghämmern mit goldenen Stielen, im Winkel ein silberner Kelch.“[5]

Sehenswürdigkeiten


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