- Echo Moskwy
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Echo Moskwy (Эхо Москвы, dt. Echo Moskaus) ist ein russischer Hörfunksender aus Moskau. Echo Moskwy stammt aus der Glasnost-Zeit. Als in der Sowjetunion unter Michail Gorbatschow 1990 erstmals nicht-staatliche Medien zugelassen wurden, gründete eine Gruppe von Journalisten mit einem Startkapital von 150.000 Rubel Echo Moskwy. Die erste Sendung wurde am 22. August 1990 ausgestrahlt. Auf die Sendelizenz Nummer eins ist der Radiosender noch heute stolz.
Chefredakteur von Echo Moskwy ist Alexei Wenediktow. 66 Prozent der Aktienanteile hält der staatliche Gazprom-Konzern, der Rest der Anteile gehört den Redaktionsmitgliedern. Das Redaktionsstatut schreibt vor, dass der redaktionelle Kurs des Senders ausschließlich vom Chefredakteur bestimmt wird.
Die Zahl der Hörer von Echo Moskwy schätzt man auf 650.000 in der russischen Hauptstadt und eineinhalb Millionen in den Regionen (Stand: August 2005). "15 Jahre haben ausgereicht, um aus dem Sender eine der wichtigsten Stimmen des Landes zu machen", schreibt die Berliner Zeitung. Unter den Moskauer Sendern ist Echo Moskwy die Nummer 10 mit einem Marktanteil von etwa 5 %, russlandweit bringt er es auf einen Höreranteil von etwa 2 % (damit Nummer 13 der Radiostationen Russlands; Angaben des Russischen Ministeriums für Presse, Funk, Fernsehen und Massenmedien).
Echo Moskwy ist der einzig verbliebene landesweite Rundfunksender, der noch nicht vom Kreml beherrscht wird und nach wie vor unabhängige und unzensierte Berichterstattung liefert. Der auf Umweltthemen spezialisierte Journalist Grigori Pasko sagt in Bezug auf die Unabhängigkeit des Senders:
„Es wird Echo Moskwy erlaubt zu existieren. Damit die Regierung etwas vorweisen kann, wenn die Frage aufkommt, ob es in Russland unabhängige Medien gibt. Es gibt mit der Nowaja Gazeta auch eine freie Zeitung. Aber es gibt keinen Fernsehsender, der wirklich kritisch berichtet. Das wäre auch zu viel des Guten, denn der Großteil der Bevölkerung wird über das Medium Fernsehen erreicht und manipuliert.“
– Grigori Pasko [1]
Der bekannte Fernsehmoderator Jewgeni Kisseljow moderiert bei Echo Moskwy die Sendung Wlast, die zugleich beim innerhalb Russlands nur über Internet zu empfangenden Pay-TV-Kanal RTVi ausgestrahlt wird.
Empfang
In vielen Städten der Russischen Föderation ist Echo Moskwy auf UKW zu hören:
Stadt Frequenz (MHz) seit Abakan 71,06 (OIRT-Band) 2001 Barnaul 69,11 (OIRT) 2003 Irkutsk 69,5 (OIRT) 1999 Ischewsk 105,3 1998 Jaroslawl 106,5 2005 Jekaterinburg 91,4 1998 Kasan 105,8 2003 Lipezk 105,6 2008 Machatschkala 105,2 2005 Moskau 73,82 (OIRT)
91,21990 Nischnewartowsk 107,0 2008 Nowotscherkassk 68,63 (OIRT) 2007 Orenburg 101,3 2004 Orsk 104,1 2008 Pensa 107,8 2005 Pereslawl-Salesski 106,0 2005 Perm 91,2 2000 Rostow am Don 69,44 (OIRT)
100,71997
2005Rybinsk 103,5 2005 Samara 99,1 2003 Sankt Petersburg 91,5 1999 Saratow 105,8 1998 Sarow 67,94 (OIRT) 2008 Selenogorsk (Sibirien) 71,06 (OIRT) 2001 Serow 67,94 (OIRT) 1998 Syktywkar 107,3 geplant Tambow 101,4 2006 Tjumen 72,44 (OIRT) 1998 Togliatti 107,9 2000 Tomsk 105,0 2004 Tscheljabinsk 70,70 (OIRT)
99,51999 Tula 106,9 2006 Twer 107,2 2005 Uchta 105,0 2003 Ufa 91,10 2005 Ulan-Ude 102,8 2008 Wladikawkas
Beslan102,8 2000 Wolgograd 101,1 2007 Wologda 105,7 2000 Außerhalb Russlands ist Echo Moskwy terrestrisch auch in Riga (seit 2000, auf 102,7 MHz UKW) und Chicago (seit 1998, auf 1.330 kHz Mittelwelle) zu empfangen.
Literatur
- Katja Tichomirowa: „Der letzte unabhängige Sender. Radio Echo Moskwy trotzt seit 15 Jahren dem Kreml“. In: Berliner Zeitung, 22. August 2005. (Online-Version)
Weblinks
Commons: Echo Moskwy – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuellen
- ↑ „‚Warum schreibt ihr nicht, was ich sehe?‘ Der russische Journalist Grigori Pasko über Abhängigkeit und Käuflichkeit der Presse unter Putin“. In: Berliner Zeitung, 20. August 2007.
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