- Eduard Kuno von der Goltz
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Eduard Kuno von der Goltz (Schreibweise auch Cuno) (* 2. Februar 1817 in Wilhelmstal; † 29. Oktober 1897 Eisbergen bei Minden) war ein preußischer General der Infanterie und Abgeordneter im Reichstag.
Inhaltsverzeichnis
Militärische Laufbahn
Von der Goltz trat 1834 in als Kadett in das Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 ein und nahm mit diesem Verband unter anderem 1848 am Krieg gegen Dänemark teil. 1849 nahm er als Kompaniechef am Feldzug in Baden teil und wurde 1851 zum Hauptmann befördert. Obwohl er nie die allgemeine Kriegsschule besucht hatte, wurde er im Mai 1858 als Major in den Generalstab versetzt, 1861 wurde er Oberstleutnant und erhielt 1862 das Kommando über ein Bataillon im 2. Westfälischen Infanterieregiment Nr. 15.
Einsatz in den Einigungskriegen
Deutsch-Dänischer Krieg
Mit seinem Bataillon gelang von der Goltz am 29.Juni 1864 der Übergang auf die Insel Alsen, hierfür erhielt er den Orden Pour le Mérite.
Deutscher Krieg
1866 war von der Goltz zum Regimentskommandeur des 15. Regimentes aufgestiegen und inzwischen zum Oberst befördert. Er nahm am Mainfeldzug teil. In beiden Kriegen war jeweils General August Karl von Goeben sein Vorgesetzter. Für seine Leistungen in diesem Feldzug erhielt er das Eichenlaub zum Pour le Mérite. Er führte in diesem Feldzug das Gefecht bei Friedrichshall, in dem er mit zwei seiner Bataillon den Übergang über die Saale erkämpfte.
Deutsch-Französischer Krieg
Im Juli 1869 war er zum Generalmajor befördert worden und übernahm die 26. Brigade, die aus seinem alten Regiment und dem 55. Regiment bestand. Im VII. Korps Heinrich Adolf von Zastrow kämpfte er als Teil der 1. Armee des Generals Karl Friedrich von Steinmetz. Sein Divisionskommandeur Adolf von Glümer verhinderte den Einsatz der Brigade in der Schlacht von Spichern, von der Goltz führte jedoch die Verfolgung in Richtung Forbach, für die er das Eiserne Kreuz II. Klasse erhielt.
Der vielleicht wichtigste Einsatz der Brigade war am 14. August 1870, als durch den eigenmächtigen Angriff von der Goltz die Schlacht bei Colombey ausgelöst wurde. Aus einem kleineren Gefecht entwickelte sich die erste der drei Schlachten, die später auch die blutigen Tage von Metz genannt wurden. Die Verluste seiner Brigade beliefen sich auf 1.028 Tote und verwundete Soldaten. Seine Eigenmächtigkeit wurde von den Vorgesetzten nach dem Sieg gedeckt, er erhielt als Auszeichnung das Eiserne Kreuz I. Klasse.
Nach dem Fall von Metz erhielt von der Goltz das Kommando über weitere Einheiten, unter anderem zwei Kavallerieregimenter. Dieser jetzt auch als Detachement Goltz bezeichnete Verband kämpfte als Teil des neu gebildeten XIV. Korps (August von Werder) gegen die Vogesenarmee unter Giuseppe Garibaldi und belagerte dann erfolglos die mit 3.000 Soldaten besetzte Zitadelle von Langres. Im Januar 1871 wurde er von hier abgezogen, um von Werder gegen die Ostarmee unter General Charles Denis Sauter Bourbaki zu unterstützen. Er nahm am Gefecht bei Villersexel und an der dreitägigen Schlacht an der Lisaine teil. Nach dieser Schlacht folgte die sehr erfolgreiche Verfolgung der Truppen von Bourbaki, die mit dem Übergang und der Internierung von 87.000 Mann in die neutrale Schweiz endete. Zur vorgesehenen erneute Belagerung von Langres kam es auf Grund des Waffenstillstandes nicht mehr.
Karriere nach den Kriegen
Im Mai 1871 wurde von der Goltz zum Inspekteur der Jäger und Schützen ernennt, zwei Jahre später übernahm er das Kommando über die 1. Division in Königsberg und wurde ein halbes Jahr später im September 1873 zum Generalleutnant befördert. Im Dezember 1871 übernahm er das Kommando über die 13. Division in Münster, zu der auch sein Regiment von 1866 und die Brigade von 1870/1871 gehörten. Im März 1880 nahm er als General der Infanterie seinen Abschied.
Politische Karriere
Von der Goltz wurde bereits 1867 als Vertreter für den Wahlkreis Minden-Lübbecke in den Reichstag des Norddeutschen Bundes gewählt. In dieser Funktion war er auch Vertreter im Zollparlament. Bei seiner Ernennung zum Generalmajor 1869 musste er diese Mandate niederlegen, wurde aber in einer Ersatzwahl am 9. September 18658 wiedergewählt und gehörte der äußersten Rechten an. Er gehörte dem Reichstag bis 1871 an.[1]
Eduard Kuno von der Goltz starb am 29. Oktober 1897.
Einzelnachweise
- ↑ Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 135
Literatur
- Bernhard von Poten: Goltz, Kuno von der. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 49, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 449–451.
Eduard Kuno von der Goltz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
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